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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ganz offensichtlich in willkürlicher Reihenfolge.
    »Das sieht man doch auf den ersten Blick!«, entgegnete der Junge mürrisch und legte die Stirn in Falten. »Das ist ein magisches Quadrat. Ein panmagisches sogar, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Ein panmagisches Quadrat? Was soll das denn wieder bedeuten?«
    »Das erkläre ich dir später.« Lukas sah die Schwester über den Rand seiner Brille an. »Schließlich sind wir ja nicht hergekommen, damit ich dir Nachhilfeunterricht erteile!«
    Laura verengte die Augen, sagte aber nichts. So ganz Unrecht hatte Lukas ja nicht. Sie wandte sich der freigelegten Stelle auf der rechten Seite des Steinkreises zu. Drei Lettern waren dort auf die Leinwand gezeichnet: ein großes L, ein großes I und ein großes V. »Und was bedeuten diese Buchstaben?«, fragte sie. »L, I und V? Könnten das vielleicht die Initialen der Malerin sein?«
    Wieder kerbte sich die Falte in Lukas’ Stirn. Nur Augenblicke später schüttelte er kurz entschlossen den Kopf. »Das halte ich für ausgeschlossen.«
    »Und warum?«
    »Weil sonst ein B für Bertrun darunter sein müsste«, erklärte er, über den Rand seiner Hornbrille schauend. »Aber siehst du hier irgendwo eins?«
    Laura musste sich geschlagen geben. Unter den Buchstaben fand sich kein B.
    Das Mädchen wandte sich der dritten Stelle zu. Ganz in der Nähe der Lichtung, auf der Silva stand, war ein rechteckiger Holzrahmen gezeichnet, der durch eine Querleiste in zwei ungleich große Bereiche unterteilt war: Der untere war rund doppelt so groß wie der obere. In senkrechter Richtung verliefen fünf dünnere Stangen über die ganze Breite des Rahmens, auf denen im unteren, größeren Teil je fünf Kugeln und im oberen Bereich je zwei Kugeln aufgezogen waren. Das seltsame Gerät kam Laura irgendwie bekannt vor, auch wenn ihr nicht einfiel, worum es sich handelte.
    Lukas dagegen wusste auf Anhieb Bescheid. »Das ist ein Abakus«, sagte er. »Eine antike Rechenhilfe, die früher weit verbreitet war. Auch heute wird sie noch gelegentlich benutzt. In den ländlichen Regionen des Vorderen Orients, zum Beispiel, oder in einigen Gebieten Asiens. Obwohl das Teil sehr einfach aussieht, sind damit verblüffend komplizierte Rechenoperationen möglich.«
    »Warum hat Bertrun diesen Abakus bloß dahin gemalt?«
    »Darüber nachzudenken macht jetzt keinen Sinn«, maßregelte der Bruder sie. »Lass uns erst mal alle Fakten sammeln bevor wir Schlüsse ziehen.«
    Laura war genervt, zwang sich aber zur Ruhe. Nur nicht aufregen!, befahl sie sich im Stillen. Sie atmete tief durch und sagte: »Okay, bleibt nur noch die Stelle hier in der Mitte.«
    Das zentrale Zeichen erschien ihr als das rätselhafteste von allen: ein Labyrinth in Miniatur. Doch so geheimnisvoll der Irrgarten auch wirkte, er war Laura merkwürdig vertraut. Aber es wollte ihr partout nicht einfallen, wieso.
    Auch Lukas erweckte nicht gerade den Eindruck, als könne er sich einen Reim auf dieses Zeichen machen. Im Gegenteil: Er stupste seine Brille von der Nasenspitze zurück und kratzte sich ratlos am Kopf.
    »Okay«, sagte Laura deshalb. »Lass uns abhauen und in Ruhe darüber nachdenken. Wir kriegen schon noch raus, was das bedeuten soll!«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Lukas ihr zu. »Aber zur Sicherheit sollten wir diese Hinweise ebenfalls fotografieren.«
    »Was? Hast du etwa eine Kamera dabei?«
    »Nö – aber das hier!« Mit breitem Grinsen fasste er in die Tasche und holte sein neues Fotohandy hervor. »Zu irgendwas muss der technische Fortschritt doch gut sein, oder?« Als er Lauras Verblüffung gewahrte, grinste er noch breiter. »Wenn du mir bitte mal leuchten würdest? Die Aufnahmen sollen doch schön scharf werden, nicht wahr?«
    Laura tat wie geheißen, und ihr Bruder schoss zur Sicherheit gleich mehrere Bilder von den freigelegten Stellen. Danach schaltete er das Handy wieder aus und ließ es in der Hosentasche verschwinden. »Also gut, nichts wie weg!«
    »Wird ja auch Zeit«, antwortete das Mädchen und drückte auf den Schalter der Lampe. Genau in diesem Augenblick dröhnte eine tiefe Stimme in seinem Rücken: »Daraus wird wohl nichts!«
    Laura erkannte diese Stimme sofort: Sie gehörte Bardolf dem Starken, dem wildesten der wüsten Kumpane von Reimar von Ravenstein. Bardolf, dessen Bekanntschaft sie auf einer Traumreise in die Zeit des Grausamen Ritters gemacht hatte, was sie um ein Haar das Leben gekostet hätte.
    Alles Blut wich aus Lauras Gesicht. Ihr Kopf fühlte

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