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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Enttäuschung bereiten. Mein Konzert, das für die CD mitgeschnitten wird, findet ausgerechnet am Einundzwanzigsten statt. Und am Vorabend haben wir Generalprobe, sodass ich dir leider auch nicht helfen kann.«
    Professor Morgenstern brauchte Laura erst gar nicht zu fragen. Sie ahnte, dass auch er ihr einen Korb erteilen würde.
    »Bitte zieh nicht so ein Gesicht, Laura«, sagte der Direktor. »Attila Morduk ist doch auch noch da. Und du kannst doch auf deine Freunde zählen.«
    »Natürlich, aber…«
    »Außerdem hast du deine letzte Aufgabe auch ohne unsere Hilfe gelöst. Percy und Mary waren auf Klassenfahrt, und ich wurde sogar in einem Bunker gefangen gehalten – erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Ja, schon. Aber trotzdem…«
    Der Professor ließ sie nicht zu Wort kommen. »Du hast es ganz allein geschafft. Weil du an dich geglaubt hast und deine Freunde dich unterstützt haben. Warum sollte es diesmal anders sein?«
    Laura schwieg. Professor Morgenstern hatte Recht. Außerdem hatten Lukas und sie auch noch ein Täuschungsmanöver für ihre Feinde inszeniert: In Minzis Gegenwart hatte Laura Kaja erzählt, dass sie die Suche nach den Schwertteilen endgültig aufgegeben habe und ohne sie nach Aventerra reisen werde. Scheinbar zufällig hatte sie danach die Zimmertür offen stehen lassen. Worauf das Kätzchen auch prompt verschwunden war. Wenn die Dunklen Minzis Bericht glaubten – was sie bislang anscheinend immer getan hatten –, dann würden sie die Freunde nicht länger überwachen. Deshalb hoffte Laura, in der kommenden Nacht ungestört agieren zu können. Natürlich würden die Dunklen mit aller Macht zu verhindern suchen, dass Laura in der Mittsommernacht nach Aventerra gelangte. Aber auch dagegen hatten sich die Freunde eine Finte ausgedacht, die noch genialer war als die List mit dem Kätzchen. Dennoch hatte Laura ein mulmiges Gefühl. Dabei hätte sie nicht einmal sagen können, warum.
    Sie spürte einfach, das sich etwas gegen sie zusammenbraute.
     
    P aravain war blass geworden. Fast ohne es zu merken, griff er zu dem Becher mit dem roten Wein und trank einen kräftigen Schluck.
    Auch Morwena, die neben ihm an dem großen Tisch im Thronsaal der Gralsburg saß, sah mitgenommen aus.
    Nur Elysion wirkte gefasst. Trotz der unzähligen Jahre, die er die Krieger des Lichts nun schon anführte, stand er aufrecht wie im besten Mannesalter und beobachtete die jungen Leute. Er wirkte ungebrochen, und keine Spur von Müdigkeit war in seinem faltigen Gesicht zu erkennen.
    Der Weiße Ritter atmete tief durch, erhob sich und ging unruhig auf und ab. »Ihr seid also davon überzeugt, Herr, dass Eure Vermutung zutrifft?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Elysion ruhig. »Die Vision, die Morwena befallen hat, lässt keinen anderen Schluss für mich zu.«
    »Und Ihr seid ganz sicher?«
    Der Hüter des Lichts sah den Ritter eindringlich an. »Du weißt, dass Visionen ebenso rätselhaft sind wie die Botschaften der Wissenden Dämpfe. Es ist nicht immer leicht zu erkennen, was sie uns mitteilen wollen. Dennoch glaube ich fest daran, Morwenas Eingebung richtig gedeutet zu haben.«
    »Das wäre ja schrecklich!« Paravains Augen flackerten.
    »Stimmt!«, entgegnete Elysion ruhig.
    Zaghaft meldete sich die Heilerin zu Wort. »Du scheinst die Vermutung unseres Herrn nicht zu teilen?«, fragte sie leise.
    »Nun, wenn ich ehrlich bin…«
    »Ich bitte dich darum, Paravain«, forderte der Hüter des Lichts ihn auf. »Jeder von uns ist gehalten, stets zu seiner Überzeugung zu stehen.«
    »Ich weiß, Herr.« Das Lächeln des Ritters allerdings wirkte unsicher. Er atmete tief durch, als müsse er Mut schöpfen. »Nun – im Gegensatz zu Euch befürchte ich, dass Hellenglanz unseren Feinden in die Hände fallen wird. Keiner der Wächter ahnt, dass sich das Schwert des Lichts auf dem Menschenstern befindet, und gegen eine unbekannte Gefahr kann niemand etwas ausrichten. Selbst Laura nicht.«
    »Und weiter?«
    »In der Mittsommernacht werden die Dunklen das Schwert nach Aventerra bringen und Borboron überreichen, und der wird umgehend gegen uns in den Kampf ziehen, was wohl das Ende bedeuten wird.«
    Elysions wasserblaue Augen verengten sich. »Wie kommst du zu dieser Überzeugung, Paravain?«
    »Nun, der vereinten Macht von Hellenglanz und Pestilenz kann niemand widerstehen. Schließlich gilt seit Anbeginn der Zeiten: In den Händen des Feindes wird selbst das mächtigste Schwert des Lichts zu einer schrecklichen Waffe der

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