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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Lösung lautet?« Er grinste die Mädchen von oben herab an, und es war ihm anzusehen, dass er keine Antwort erwartete.
    Kaja schürzte die Lippen und schien angestrengt nachzudenken, zuckte dann jedoch nur ratlos mit den Schultern. »Oh, nö«, sagte sie. »Da komm ich nie drauf!«
    »Und du, Laura?«
    Die Angesprochene schoss dem Bruder giftige Blicke zu.
    Was Lukas nur noch breiter grinsen ließ.
    Laura merkte, wie es in ihr zu brodeln und zu gären begann. Was bildete der Kerl sich bloß ein! Dennoch versuchte sie, sich den Ärger nicht anmerken zu lassen. »Ich weiß die Lösung auch nicht«, sagte sie scheinbar gleichmütig. »Aber ich bin sicher, dass du sie uns gleich verraten wirst.«
    »Natürlich!« Lukas war nun ganz in seinem Element. »Aber vorher – «
    Ein lautes Klopfen an der Zimmertür unterbrach den Jungen. Als er öffnete, stand Attila Morduk davor. Attila war der Hausmeister von Burg Ravenstein. Mit seiner kräftigen, gedrungenen Gestalt und seinen mächtigen Pranken erinnerte er Laura stets an Shrek, das Kuschelmonster aus dem gleichnamigen Film. Sein kahler Schädel, der fast so rund war wie eine Bowling-Kugel, glänzte wie frisch poliert. Die Andeutung eines Lächelns ließ sein für gewöhnlich überaus grimmiges Gesicht nun etwas freundlicher erscheinen.
    »Was gibt’s denn?«, fragte Lukas überrascht.
    »Darf ich erst mal reinkommen?« Noch bevor der Junge antworten konnte, trat der massige Mann ins Zimmer und bewegte sich mit wiegendem Seemannsgang auf Laura zu. Dabei hatte er Zeit seines nun schon hundertsechsundvierzigjährigen Lebens noch niemals die Planken eines Schiffes betreten. »Ich hab Besuch für euch«, sagte er mit so verschwörerischer Stimme, als verkünde er ein Staatsgeheimnis.
    »Besuch?« Laura staunte. »Wer will uns denn besuchen?«
    »Eine Frau«, antwortete der Hausmeister, der nun wieder genauso bärbeißig aussah wie der finstere Anführer einer Hells-Angels-Gang. »Eigentlich wollte sie zu Marius.«
    »Zu unserem Vater?« Während Laura einen verwunderten Blick mit dem Bruder wechselte, nickte Attila eifrig.
    »Und was will sie von ihm?«, fragte Lukas.
    »Keine Ahnung!« Attila hob ratlos die endlos langen Arme. »Sie behauptet, Marius von früher zu kennen.«
    »Hast du ihr denn nicht gesagt, was mit Papa geschehen ist?«
    »Nein. Das wollte ich lieber euch überlassen.« Er blickte erst Lukas, dann Laura an. »Oder soll ich sie etwa wieder wegschicken?«
    Abermals wechselten die Geschwister einen Blick. Dann nickten sie rasch. »Nein, nein, ist schon gut.«
    Attila watschelte zur Tür und öffnete sie. »Wenn ich bitten dürfte, Gnädigste?« Dazu verbeugte er sich und machte eine einladende Geste wie ein Kavalier aus einem Musketier-Film.
    Die Besucherin, die offensichtlich im Flur gewartet hatte, trat in das Zimmer und sah die Freunde neugierig an. Der Hausmeister gab Kaja einen verstohlenen Wink. Ausnahmsweise verstand sie sofort, was er andeuten wollte. Sie zog sich mit ihm zurück.
    Während Morduk die Tür hinter sich schloss, musterte Laura die Frau. Sie war vielleicht Mitte dreißig und mittelgroß, trug olivgrüne Cargo-Hosen und ein verwaschenes Sweatshirt unter einem dunkelgrünen Kapuzenparka. Obwohl sie recht schlank war, machte sie den Eindruck, als könne sie kräftig zupacken und scheue körperliche Arbeit nicht. An ihren schweren Trekkingschuhen waren Spuren von Lehm zu erkennen. Laura hatte die Frau noch nie zuvor gesehen.
    Was konnte sie nur von ihnen wollen?
    »Ich nehme an, du bist Lukas?«, fragte die Besucherin, an den Jungen gewandt, und blickte ihn durch die Gläser ihrer modischen Hornbrille freundlich an.
    »Äh… Ja, ja, das – «
    Noch bevor Lukas mit seiner Antwort zu Ende war, machte die Frau einen Schritt auf Laura zu. »Und du musst Laura sein, nicht wahr? Du hast die gleichen blonden Haare wie Anna, und auch die Grübchen am Kinn sind unverkennbar von ihr.«
    Laura runzelte die Stirn. »Woher kennen Sie unsere Mutter? Und was wollen Sie eigentlich von uns?«
    »Ach, ich Schussel«, sagte die Frau kopfschüttelnd und strich sich mit der rechten Hand durch das streichholzkurze Haar, das in einem sanften Braunton schimmerte. »Verzeiht, dass ich hier einfach so reinplatze, ohne mich richtig vorzustellen: Ich heiße Rika Reval und habe euren Vater vor vielen Jahren an der Uni kennen gelernt.«
    »Ach«, sagte Laura. »Dann sind sie also auch Lehrerin?«
    »Nein.« Mit sanftem Lächeln schüttelte Rika den Kopf. »Ich habe

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