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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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durch ein Geräusch aus dem Schlaf geschreckt worden. Als sie der Ursache nachging, war urplötzlich eine Gestalt auf sie zugesprungen und hatte sie niedergeschlagen, sodass sie das Bewusstsein verlor.
    Stunden später erst war die Museumsleiterin wieder zu sich gekommen – und hatte natürlich sofort das Schlimmste befürchtet: Sicherlich war der Einbrecher längst mit ihrer gesamten Habe auf und davon. Seltsamerweise jedoch fehlte nichts. Im ganzen Haus hatte er nicht ein Stück mitgehen lassen. Selbst der Original-Dali, ihr Ein und Alles, den sie hütete wie einen kostbaren Schatz, hing unversehrt an der Wand im Wohnzimmer. War das nicht seltsam? Oder sollten die Spötter unter ihren Bekannten doch Recht haben, die immer wieder behaupteten, dass es sich bei der Grafik nur um eine billige Kopie handelte? Aber dann hätte der Dieb ja ein Kunstsachverständiger sein müssen!
    Frau Wegener hatte deshalb darauf verzichtet, die Polizei zu alarmieren – was sich im Nachhinein als ein verhängnisvoller Fehler erwies. Denn als die Museumsleiterin ihr Haus verlassen wollte, um zur Arbeit zu gehen, musste sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass der nächtliche Eindringling doch etwas gestohlen hatte: die Schlüssel zum Museum! Noch im gleichen Augenblick war sie zum Telefon gestürzt und hatte die 110 gewählt.
    »Und?« Laura blickte die Frau gespannt an. »Hat er viel geklaut?«
    Frau Wegener riss die Augen auf wie ein erschrecktes Lama. »Aber das ist es ja!«, rief sie geradezu empört. »Es fehlt nichts. Absolut nichts!«
    »Das heißt… Er war gar nicht im Museum?«
    »Doch, natürlich. Allerdings…«
    »Ja?«
    »Er hat nicht eines unserer Exponate angerührt. Und da sind einige darunter, die äußerst wertvoll sind!« Frau Wegener schüttelte das Blondhaar.
    »Und was sollte dann das Ganze?«
    »Weiß ich’s?« Frau Wegener verzog das Gesicht, als wollte sie sagen: Kann ich hellsehen? »Der einzige Raum, in dem der Kerl sich zu schaffen gemacht hat, war das Lager im Keller, wo wir den alten Krempel aufbewahren. Wie es aussieht, hat er den gesamten Plunder durchwühlt – ziemlich gründlich sogar.«
    Irritiert verzog Laura das Gesicht. Sie konnte sich auf das Geschehen ebenso wenig einen Reim machen wie die Museumsleiterin. »Und hat er wenigstens da was mitgenommen?«, wollte sie wissen.
    Frau Wegener zog einen Flunsch und zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung! Das wertlose Zeug liegt doch schon ewig dort und ist noch nicht mal katalogisiert. Falls er tatsächlich was geklaut haben sollte, haben wir nicht die geringste Chance, das festzustellen.«
    Plötzlich fiel Laura etwas ein. »Sie haben von einem Kerl gesprochen. Heißt das, Sie haben den Schlüsseldieb erkannt?«
    »Ja, natürlich. Das ist es ja gerade.« Die Blonde war plötzlich wieder ganz aufgeregt. »Als er auf mich zugesprungen ist, stand ich direkt vorm Flurfenster – und im Mondschein konnte ich ihn deutlich sehen. Aber als ich ihn dem Kommissar beschrieben habe, hat der mich angeschaut, als wäre ich völlig verrückt!«
    »Was?« Laura verstand nun überhaupt nichts mehr. »Wieso denn das?«
    »Weil – « Frau Wegener brach ab und schnaufte empört. »Ich hab doch noch alle Sinne beisammen! Ich weiß doch genau, was ich gesehen habe: Der Kerl war groß und hager, hatte ein bleiches Gesicht wie ein Albino und feuerrote Haare wie ein Pumuckl.«
    Da endlich begriff Laura: Die Beschreibung passte haargenau auf Konrad Köpfer.
    Den Wiedergänger!
    Kein Wunder, dass Kommissar Bellheim äußerst verstört auf Frau Wegeners Beschreibung reagiert hatte. Schließlich hatten Laura und auch Aurelius Morgenstern ihm den Feuerkopf als den Mörder von Pater Dominikus beschrieben – und dennoch hatte er bislang noch nicht eine Spur von ihm entdecken können. Dass dieser Konrad Köpfer nun auch noch einen Einbruch in das Museum begangen haben sollte, musste Bellheim sehr irritiert haben.
    »Und Sie sind sich auch ganz sicher?«, fragte Laura mit gerunzelter Stirn.
    »Völlig sicher!« Frau Wegener hob die rechte Hand, als wolle sie einen Schwur ablegen. »Der Mann, der mich überfallen und die Schlüssel zum Museum entwendet hat, sah exakt so aus, wie ich ihn beschrieben habe!« Einen Augenblick lang starrte die Frau nachdenklich vor sich hin, um dann ratlos den Kopf zu schütteln. »Wenn ich nur wüsste, was er hier gesucht hat.«
    Laura zögerte für einen Moment, bevor sie ihren Verdacht aussprach: »Den Nachlass von Muhme Martha, vermute ich

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