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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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auch Unfug, das Gemälde restaurieren zu lassen!« Attilas Gesicht verfinsterte sich immer mehr. »Seit ich es vor hunderteinundzwanzig Jahren zum ersten Mal zu Gesicht bekommen habe, hat sich daran auch nicht das Geringste verändert!«
    Vor hunderteinundzwanzig Jahren?, überlegte Laura einen Moment. War das denn möglich? Aber da fiel ihr wieder ein, dass Zwergriesen ja rund dreimal älter werden als Menschen und so gab es keinen Grund, an Attilas Aussage zu zweifeln.
    »Irgendwas ist da faul«, sagte sie mit verkniffener Miene. »Der desolate Zustand ist bestimmt nur ein Vorwand, um das Ölgemälde aus Ravenstein fortzuschaffen. Was bezwecken die Dunklen bloß damit?«
    Der Hausmeister legte die hohe Stirn in Falten und strich sich mit seiner Pranke über den Schädel. »Das ist eine gute Frage«, brummte er. »Auf die ich allerdings, ehrlich gesagt, keine Antwort weiß.« Damit wuchtete er sich ächzend von seinem Stuhl hoch und warf einen Blick auf die unzähligen Terrarien mit seinen Ekeltierchen – Spinnen, Skorpionen, Echsen und Schlangen aller Art –, die sich in einem hohen Wandregal aneinander reihten. »Tut mir Leid, Laura, aber ich muss dich jetzt rauswerfen. Erstens habe ich meine Lieblinge noch nicht gefüttert, und zweitens bin ich so müde, dass ich danach umgehend ins Bett muss.« Er grinste. »Mit hundertsechsundvierzig ist man eben nicht mehr der Jüngste! Zerbrechen wir uns morgen den Kopf darüber, was unsere Gegner vorhaben. Und vielleicht könnten sich ja unsere jungen Herrschaften, Miss Morgain oder Monsieur Valiant, auch mal ein paar Gedanken machen! Aber die kriegt man ja gar nicht mehr zu Gesicht! Die haben nur noch diesen CD-Quatsch und den Drachenstich im Kopf, als ob sie das alles hier überhaupt nichts mehr anginge. Schöne Wächter sind mir das!«
    »Nicht aufregen, Attila!«, sagte Laura besänftigend. »Das schaffen wir schon allein. – Könnte ich vielleicht noch was zu trinken bekommen, bevor ich gehe?«
    Attila, der bereits vor dem Terrarium seiner Kobra stand, drehte sich um und warf ihr einen missmutigen Blick zu. »Was für eine törichte Frage! Du bist doch nicht fremd hier – also bedien dich einfach!«
    Laura setzte Minzi auf dem Stuhl ab und huschte zum Kühlschrank, während Attila sich wieder seinen Tierchen zuwandte. Und so entging den beiden, dass das Kätzchen die Riesenboa ins Visier nahm und sie aus schmalen Pupillen anstarrte. Cleopatra fuhr zurück und verzog sich auf ihren Balken – gerade so, als habe sie Angst vor einer unsichtbaren Macht, der selbst sie mit ihren Kräften nicht gewachsen war.
     
    Am Montag stand als Erstes Mathematik auf dem Stundenplan. Ausgerechnet! Als Laura auf das Klassenzimmer der 7bzueilte, sah sie schon von weitem, dass Philipp Boddin davor stand, wie immer die supercoole Strickmütze auf dem Kopf. Unwillkürlich verlangsamte sie den Schritt. Wartete Mr. Cool etwa – auf sie?
    Sie fühlte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Das Blut hämmerte durch ihre Adern, während sie sich dem Jungen näherte.
    »Hey, Laura«, sagte Philipp lächelnd und nahm die Gucci-Sonnenbrille ab, die seine Augen verdeckte. Sie schimmerten wie zwei funkelnde Smaragde.
    »He… He… Hey, Phi… Phi… Philipp«, stammelte sie beklommen.
    Wieder lächelte der Junge und ließ seine strahlend weißen Zähne sehen. »Was ich dir sagen wollte…«
    Laura schluckte. »Ja…?« Ihre Wangen fühlten sich so heiß an wie brodelnde Vulkane.
    »Hör auf, dich zu ärgern! Lass die Blödmänner nur reden. Die hören auch wieder auf.«
    »Ähm«, machte Laura. »Du… Du… Du hast Re… Recht.«
    »Bestimmt!« Mr. Cool ließ ein so strahlendes Lächeln sehen, dass Leonardo DiCaprio darüber grün vor Neid geworden wäre. »Und was die Einladung zum Kino betrifft – die steht immer noch. Wie war’s mit ›Harry Potter und der Gefangene von Askaban‹?«
    »Ähm… umpf«, antwortete Laura.
    »Oder vielleicht könnten wir auch zusammen fechten?«
    »Fechten?« Vor Überraschung riss Laura die Augen weit auf. »Sag bloß, du kannst…?«
    »Natürlich nicht so gut wie du.« Noch immer lächelte Philipp das strahlendste Lächeln der Welt. »Und ich hab auch schon letztes Jahr mit dem Training aufgehört…«
    »Ähm.«
    »… aber Percy kommt ja im Moment nicht dazu – und da dachte ich, dass vielleicht wir beide…?«
    »Ähm… gu… gute Idee«, stotterte Laura. »Nur hab ich leider auch schlecht Zeit.«
    »Denk einfach mal darüber nach«, bat Mr. Cool, der

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