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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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sprichst heute in Rätseln.«
    »Dabei ist das alles doch mehr als offensichtlich!« Laura freute sich diebisch, den neunmalklugen Bruder schon wieder auf dem falschen Fuß erwischt zu haben.
    »Komm«, brummte Lukas scheinbar gleichgültig. »Jetzt spuck’s schon aus!« Seine angespannte Miene jedoch ließ darauf schließen, dass es in seinem Inneren brodelte.
    »Ich hab dir doch von diesem Thomas Zachner erzählt, ihrem angeblichen Freund? Und von den merkwürdigen Gedanken, die ihm im Kopf rumgegangen sind?«
    »Ach – so!« Lukas war plötzlich ein Licht aufgegangen. »Du glaubst also, dass er seine Gefühle für Rika nur vortäuscht, um ihr Vertrauen zu gewinnen?«
    »Na, also, es geht doch! Und sogar ohne Publikums-Joker!« Die beiden Mädchen grinsten einvernehmlich, bevor Laura wieder ernst wurde. »Wäre das nicht ein ebenso cleverer wie gemeiner Schachzug? Da ahnt diese Rika nicht im Geringsten, dass sie als Werkzeug missbraucht wird. Aber kaum hat ihre Suche Erfolg – wutsch! –, schlägt der Typ zu. Und wenn sie das verhindern will, muss sie eben dran glauben!« Sie hob den Zeigefinger, um Lukas’ Einwand zuvorzukommen. »Das ist keine Erfindung von mir, wie du weißt. Ich zitiere nur die Gedanken von diesem Kerl!«
    Lukas schien sich immer noch nicht schlüssig zu sein, was er von Lauras Überlegungen halten sollte. »Und was sollen wir dann deiner Meinung nach tun?«, brummte er.
    »Wenn wir ganz auf Nummer Sicher gehen wollen, dann müssen wir unter allen Umständen verhindern, dass Rika Reval dieses Schwert findet!«
    »Oh, nö!« Kaja ließ vor Schreck den Ball fallen und zog ein Gesicht, als habe Laura vorgeschlagen, die englischen Kronjuwelen zu klauen. »Wie willst du das denn anstellen? Du kannst ihr doch nicht verbieten, dass sie weiter danach sucht!«
    »Natürlich nicht!« Laura verdrehte die Augen. »Deshalb ist es wichtig, dass niemand erfährt, was in Muhme Marthas AufZeichnungen steht – weder Rika noch sonst jemand. Gleichzeitig sollten wir unbedingt versuchen das Schwert oder die noch fehlenden Teile selbst zu finden!«
    »Wie soll das denn gehen?« Kaja rümpfte die Nase. »Wir haben doch keine Ahnung, wo die versteckt sind!«
    »Stimmt«, erwiderte Laura. »Aber wir wissen doch jetzt, dass Bertrun Hinweise auf diese Verstecke hinterlassen hat. Und die brauchen wir nur zu finden, und schon… Bingo!«
     
    Der Wachmann in der schwarzen Uniform konnte sich offensichtlich noch gut an Laura erinnern. Er musterte sie zwar so grimmig wie ein Höhlentroll, bejahte jedoch ihre Frage, ob sich Frau Reval auf dem Gelände befinde, mit einem angedeuteten Kopfnicken und ließ sie anstandslos passieren.
    Als Laura durch die Tür im Bretterzaun trat, war weit und breit kein Mensch zu entdecken. Die Ausgrabungsstätte wirkte wie ausgestorben. Sollte der bullige Security-Typ mir etwa eine falsche Auskunft gegeben haben?, wunderte Laura sich. Wenig wahrscheinlich, zumal Rikas Landrover vor dem Zaun parkte.
    Suchend blickte sie sich um. Viel hatte sich nicht verändert seit ihrem letzten Besuch. Nur das große Loch in der Mitte des Feldes war größer geworden – viel größer.
    Als das Mädchen sich der Vertiefung näherte, konnte es den Grund dafür erkennen: Auf dem Boden der Grube befand sich ein unscheinbares, kaum mannshohes Gebäude. Aus verwitterten Feldsteinen aufgeschichtet, wies es bis auf einen niedrigen Eingang keinerlei Öffnungen auf. Dem Archäologenteam war es offensichtlich gelungen, die Grabstätte aus dem fünften Jahrhundert freizulegen. Kein Wunder, dass Rika nicht zu sehen war: Wahrscheinlich befand sie sich gerade in der Gruft.
    Laura wollte schon in die Grube hinabsteigen, als sie gedämpfte Stimmen vernahm, die aus dem letzten der drei Zelte zu ihr drangen. Die Archäologin machte sich also doch nicht
    in dem Grabmal zu schaffen, sondern war offenbar in ein Gespräch mit einem Mann vertieft. Laura kehrte auf der Stelle um und ging auf das Zelt zu.
    Die Männerstimme erkannte sie schon von weitem: Sie gehörte Thomas Zachner, Rikas Freund, dessen finstere Gedanken vor Tagen Lauras Argwohn erregt hatten. Er schien wütend zu sein. Obwohl es Laura eigentlich zuwider war, Fremde zu belauschen, konnte sie dem Drang nicht widerstehen. Außerdem: Wenn der Typ wirklich gemeinsame Sache mit den Dunklen machte, dann konnte jede Information, die sie aufschnappte, wichtig sein.
    Vielleicht sogar lebenswichtig!
    Auf Zehenspitzen schlich Laura zur Rückwand des Zeltes. Rika und Thomas

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