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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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trotzdem nicht einen Tropfen Tee aus seinem Becher verschüttete, erschien Laura wie ein kleines Wunder.
    »Der Nebel«, erklärte sie geduldig. »Was denn sonst.«
    »Der Nebel?« Der Mutari tat erstaunt. »Ich habe – Oh, oh! – keinen Nebel gesehen.«
    »Hä?« Laura wusste nicht, was sie davon halten sollte. Es war doch nicht möglich, dass dem Platzwechsler die düsteren Schwaden nicht aufgefallen waren. Oder erlaubte Malhiermalda sich nur einen Scherz mit ihr?
    Ist ja auch egal!, entschied sie im Stillen. Schließlich gab es eine Frage, die sie weit mehr beschäftigte. »Wenn ich ehrlich bin«, sagte sie zu dem Mutari, »dann hätte ich nicht im Traum damit gerechnet, dich jemals wiederzusehen. Schließlich habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie die Silberne Sphinx dich aufgefressen hat.«
    »Oh, oh! Erinnere mich bloß nicht daran!« Im flackernden Feuerschein konnte Laura erkennen, dass Malhiermalda eine Leidensmiene zog. »Das war ganz schrecklich! Sogar ganz schrecklich schrecklich! Zu meinem großen Glück jedoch hat dieses Ungeheuer – Oh, oh! – mich mit Haut und Haaren verschlungen!«
    »Zu deinem großen Glück?«, fragte Laura verblüfft. »Du wirst von einem Untier verschlungen und nennst das Glück?«
    »Weil’s doch stimmt! Weil’s doch stimmt!« Der Mutari hüpfte wie ein Sprungball auf und ab und verzog das blaue Ballongesicht zu einem Grinsen. »Die Sphinx hat mich zwar mit ihrer langen Zunge gepackt und in ihr gefräßiges Maul gezogen. In ihrer Gier jedoch hat sich mich heil hinuntergeschluckt!« Malhiermalda verdrehte die Augen. »Oh, oh, mir wird jetzt noch übel, wenn ich nur daran denke.« Wieder sprang er nach links und anschließend nach rechts.
    »Und was geschah dann?«
    »Kaum war ich im Magen des Untiers angelangt – Wie hat das dort gestunken! Übel, übel! –, da gab es plötzlich einen Riesenknall, und ich wurde durch die Luft geschleudert.«
    Natürlich, erinnerte sich Laura. Die Sphinx hatte ihn kaum verschlungen, da habe ich ihre Frage auch schon beantwortet, und sie ist zerplatzt!
    »Was dann geschah«, fuhr Malhiermalda fort, »daran erinnere ich mich nicht mehr. Als ich wieder zu mir kam, hing ich jedenfalls in einer Baumkrone, und es hat mich nicht wenig Mühe gekostet, wieder auf den Boden hinunterzuklettern.«
    »Das ist ja nicht zu fassen«, sagte Laura kopfschüttelnd und schenkte dem Platzwechsler ein erleichtertes Lächeln. »Da hast du in der Tat Glück gehabt.«
    »Sag ich doch, sag ich doch!« Das zerbrechliche Wesen feixte das Mädchen schief an. »Nicht auszudenken, wenn du die Orakelfrage nicht richtig beantwortet hättest – oh, oh!«
    Vorwurfsvoll hob es Laura ein winziges Fingerchen entgegen. »Hat aber auch ewig gedauert, bist es endlich so weit war.«
    »Werd bloß nicht frech!«, antwortete Laura mit gespieltem Ernst und drohte dem Mutari ebenfalls mit dem Zeigefinger. »Sei froh, dass ich überhaupt auf die richtige Lösung gekommen bin. Schließlich hat das vor mir noch keiner geschafft.«
    »Wird wohl so sein, wird wohl so sein.«
    »Was ich nicht verstehe…« – Laura blickte nachdenklich ins Feuer, bevor sie sich wieder dem Platzwechsler zuwandte -»… was ist denn mit den Überresten der Sphinx geschehen? Mit all den Silberbrocken, in die sie zersprungen ist?«
    »Oh, oh! Übel, übel!«, jammerte Malhiermalda und schlürfte lautstark einen Schluck Kräutertee. »Sie hat sich wieder zusammengefügt, was sonst?«
    Die Augen des Mädchens wurden groß wie Untertassen. »Sie hat sich – was?«
    »Wieder zusammengefügt und ist jetzt wieder genauso gefährlich wie zuvor. Wenn nicht – Oh, oh! – noch viel gefährlicher! Wird schließlich eine Menge Wut im Bauch haben, weil du sie übertölpelt hast.«
    Fassungslos starrte Laura das zierliche Geschöpf an, das keinen Augenblick still hielt. »Sag, dass das nicht wahr ist!«
    »Hast du das nicht selbst gesehen, oder was?« Malhiermalda stellte den Becher ab und hüpfte wie ein sechsbeiniges Rumpelstilzchen um das Feuer. »Hast du etwa geglaubt – Oh, oh! –, mit nur einer richtigen Antwort Zugang zu allen Geheimnissen des Lebens zu erhalten?«
    »Ähm«, stammelte Laura. »Dann ist also alles wieder genauso wie zuvor? Jeder, der das Tal betreten will, muss vorher die Orakelfrage der Silbernen Sphinx richtig beantworten? Selbst ich, wenn ich noch mal an den See gelangen will?«
    »In der Tat! In der Tat!« Malhiermalda wackelte mit dem Kopf. »Und – Oh, oh! – ich fürchte, dass es

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