Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
nur unter größten Mühen in der Spanne eines Tages zurücklegen.«
    Der Tyrann zog die linke Braue hoch. »Als ob ich das nicht wüsste«, brummte er mürrisch. »Und dennoch…«
    »Zudem müsst Ihr bedenken, dass er die gleiche Strecke bereits auf dem Hinweg bewältigen musste«, fuhr das Männchen unbeirrt fort. »Der lange Flug hat ihn mit Sicherheit angestrengt, sodass er etlicher Stunden Rast bedurfte!«
    Von wem reden die nur?, fragte sich Alienor verwundert, als sich nun auch der Schwarze Fürst an die Brüstung lehnte und mit zusammengekniffenen Augen zum westlichen Horizont starrte. Die Sonne stand nur noch knapp darüber und tauchte einen schmalen Streifen des Abendhimmels in blutiges Rot.
    Eine ganze Weile verharrte Borboron reglos, bevor er sich wieder an den schmächtigen Alten wandte, der in seinem Kapuzenumhang zu versinken drohte. »Und was ist, wenn er seinen Auftrag nicht ausgeführt hat?«
    »Das halte ich für ausgeschlossen, Herr.« Der Fhurhur deutete eine Verneigung an, hielt dem bohrenden Blick seines Gebieters jedoch stand. »Schließlich habt Ihr Euch erst jüngst selbst davon überzeugen können, wie treu er Euch ergeben ist. Im Traumwald bei den Traumspinnern – erinnert ihr Euch nicht?«
    »Natürlich! Aber…«
    »Gurgulius hasst die Kreaturen des Lichts ebenso wie wir, Herr. Die Gelegenheit, sich eine von ihnen zu schnappen, hat er sich mit Sicherheit nicht entgehen lassen.«
    G urgulius?
    Eine bange Ahnung stieg in Alienor hoch und machte sich in ihrem Inneren breit. Wen sollte sich dieses schreckliche Ungeheuer denn schnappen?
    »Das will ich doch sehr hoffen!« Borboron sah den Schwarzmagier hochnäsig an. »Besonders für dich, natürlich. Sollte es diesem Drachen nämlich einfallen, mich zu hintergehen, dann…« Er verstummte und verengte bedrohlich die Augen.
    Der Fhurhur verstand auch ohne Worte, was der Tyrann ihm bedeuten wollte. Er dienerte beflissen. »Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm, mein Gebieter«, sagte er, um dann leise hinzuzufügen: »Schließlich zählt er seit undenklichen Zeiten zu meinen verlässlichsten Verbündeten.«
    Mit einem Ausdruck der Verachtung trat Syrin an ihn heran. »Aber nur weil du ihn mit Hilfe deiner Schwarzen Künste gefügig gemacht hast«, bemerkte sie fast vorwurfsvoll.
    »Was du nicht sagst, Weib!«, hob der Fhurhur eben zu einer spöttischen Erwiderung an, als er plötzlich abbrach, seine Rechte ausstreckte und zum Himmel deutete: »Seht Ihr, Herr – Gurgulius kehrt zurück!«
    Auch Alienor wandte den Blick in die angezeigte Richtung. Und wirklich: Vor dem blassen Himmel zeichnete sich die Silhouette eines gewaltigen Drachen ab, der sich mit raschen Schwingenschlägen näherte. Er besaß zwei Köpfe und einen schlangenähnlichen Schwanz, den er beim Fliegen hin und her bewegte. Das Untier hatte die Festung fast schon erreicht, als Alienor das leblose Bündel entdeckte, das in den gekrümmten Krallen seiner Vorderfüße hing.
    War das die »Kreatur des Lichts«, von der der Fhurhur gesprochen hatte? Die Gurgulius der Allesverschlinger sich in seinem Auftrag schnappen sollte?
    B estimmt!
    Aber um wen mochte es sich dabei handeln? Das Mädchen verzog grübelnd die Stirn, als ihm schlagartig alles klar wurde.
    N atürlich!
    Aus diesem Grunde also hatte Borboron dem Gefangenen vom Menschenstern, der im Verlies der Dunklen Festung eingekerkert war, das Gewand abgenommen! Und der Fhurhur den Drachen ausgiebig an dem stinkenden Kleiderfetzen schnüffeln lassen, bevor er ihn am Morgen des vorangegangenen Tages auf den Weg geschickt hatte! Weil er Gurgulius mit dem Geruch eines Menschenkindes vertraut machen wollte! Der Drache war blind, verfügte aber über eine feine Nase, sodass er seine Opfer schon von weitem an der Witterung erkennen konnte. Es musste ein Mensch sein, den der Drache in seinen Klauen trug! Wie zum Beweis für die Richtigkeit ihrer Vermutung war das unglückliche Geschöpf in den Krallen des Drachen in ein Kleidungsstück gehüllt, wie es nur von den Bewohnern des Menschensterns getragen wurde.
    Ein Strahlen legte sich auf das Gesicht des Schwarzen Fürsten. »Das Vertrauen, das du in Gurgulius setzt, scheint tatsächlich gerechtfertigt zu sein«, lobte er das Männchen, bevor er Syrin barsch anherrschte: »Los! Gib der Wache Bescheid, dass sie umgehend den Gefangenen zu uns bringt.« Etwas sanfter fügte er dann hinzu: »Er wird die Ehre sicherlich zu schätzen wissen, sein Balg als einer der Ersten begrüßen zu

Weitere Kostenlose Bücher