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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ist blind – das weißt du ganz genau! Er konnte doch nicht ahnen, dass dieser Bengel das Wams mit der Schwertträgerin getauscht hat!«
    Ein breites Grinsen verunstaltete Syrins Gesicht nur noch mehr. »Dann hättest du ihn vielleicht darauf vorbereiten sollen. Schließlich untersteht Gurgulius einzig und allein deinem Befehl – und niemandem sonst!« Damit wandte sie sich von ihm ab und machte einen Schritt auf den Tyrannen zu.
    Alienor kam es fast so vor, als husche ein Anflug von Zärtlichkeit über das fahle Antlitz ihrer Herrin – auch wenn das kaum vorstellbar war.
    »Keine Angst, Herr«, sagte Syrin. »Auch wenn Gurgulius seinen Auftrag nicht ausgeführt hat, wird dieses Menschenkind uns nicht entwischen. Dafür habe ich gesorgt, wie Ihr wisst! Und was diese Kreatur hier betrifft…« Sie wandte sich dem immer noch besinnungslosen Knappen zu und bedachte ihn mit verächtlichen Blicken. »Offenbar hat der Drache ihn so schwer verletzt, dass er das Bewusstsein nicht wieder erlangen wird. Da könnt Ihr ihm genauso gut gleich den Garaus machen.«
    O h nein!
    Voller Entsetzen schlug Alienor die Hände vors Gesicht. Borboron würde doch hoffentlich nicht auf die Worte ihrer grausamen Herrin hören?
    N ein – bitte nicht!
    Noch ehe der Schwarze Fürst antworten konnte, ging das scharlachrote Männchen vor ihm in die Knie. »Ich bitte Euch, Herr«, sagte es und verneigte sich so tief, dass seine Stirn die Bodenfliesen berührte. »Gebt mir Zeit bis morgen früh – und Ihr werdet mit ihm reden können, das verspreche ich Euch.« Es richtete sich wieder auf und sah den Schwarzen Fürsten mit flehendem Blick an. »Ich bitte Euch, Herr! Auf ein paar Stunden kommt es doch nicht an!«
    Alienor wagte kaum zu atmen. Das Blut pochte so laut in ihren Adern, als ticke die Uhr des Schicksals in ihr. Würde der Tyrann der Bitte des Schwarzmagiers nachgeben? Oder würde er auf die grausame Syrin hören, was Alariks sicheren Tod bedeutete?
     
    »N atürlich, Chef, klar doch. Genauso machen wir es!« Quintus Schwartz nickte beflissen, während er den Telefonhörer ans Ohr presste. Ein unterwürfiges Lächeln stand wie festgefroren auf seinem Gesicht. Plötzlich drehte er den Kopf und schielte mit schrägem Blick zu Rebekka Taxus, die mit halbem Hintern auf der Kante des Schreibtisches saß. »Das werde ich ihr gerne bestellen, Chef. Sie wird sich bestimmt darüber freuen.« Nach einem Abschiedsgruß legte er den Hörer auf, erhob sich vom Schreibtischstuhl und trat auf die Kollegin zu, die ihn abwartend musterte. »Er findet deinen Plan einfach genial«, sagte er, »und wird umgehend alles in die Wege leiten!«
    Rebekka Taxus lächelte zufrieden. »Schön. Aber ich habe auch nichtss anderess erwartet.«
    »Hey!« Dr. Schwartz drohte ihr spielerisch mit dem Zeigefinger. »Heb jetzt bloß nicht ab, Rebekka. Nur weil du ein Mal eine gute Idee gehabt hast.«
    »Ein Mal?« Ein verächtliches Lachen hallte durch das Direktoren-Büro auf Burg Ravenstein. »Darf ich dich daran erinnern, wer die Idee mit der Vogelscheuche gehabt hat?« Pinky legte den Kopf in den Nacken. »Und wer hat vorgeschlagen, Laura und Lukass in den Winterferien mit Kevin Teschner bekannt zu machen, damit ssie ssich mit ihm anfreunden, hä? Wesssen Idee war dass denn, Quintuss?«
    »Ja, ja, ist ja gut!« Dr. Schwartz trat einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände. »War doch gar nicht als Vorwurf gemeint! Der Chef hat ja Recht: Was du dir da hast einfallen lassen, ist wirklich genial – und noch dazu so einfach! Wir müssen die Dinge nur anschieben, und dann nimmt alles von ganz allein seinen Lauf!«
    Rebekka Taxus erwiderte nichts. Nur das zufriedene Lächeln, das um ihre Lippen spielte, zeigte, wie sehr sie die Anerkennung genoss. Dann fiel ihr etwas ein. »War ess nicht leichtssinnig, ssich hier zu treffen?«
    Quintus zog die Stirn kraus. »Du meinst, weil ich die Internatsleitung wieder abgegeben habe?«
    Rebekka nickte stumm.
    »Ganz im Gegenteil. Hier können wir sicher sein, dass uns niemand belauscht. Und außerdem hatte ich noch keine Gelegenheit, richtig Abschied zu nehmen.« Er wandte sich ab und ließ den Blick über die gediegene Einrichtung aus edlem Eichenholz schweifen, über die zimmerhohen Regale, die zwei Wände einnahmen und Akten bargen, über die dunkle Holzvertäfelung der anderen Wände, die bis zur halben Höhe reichte, und über die zahllosen Gemälde in den stilvollen Rahmen, die sich vom weißen Rauputz abhoben und die

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