Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
wissen.
    »Ach«, antwortete Lukas gedehnt und zuckte unschlüssig mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht bleibe ich sogar noch ein bisschen hier im Internat, wenn der Professor mir das erlaubt.«
    »Was?« Kaja schnappte ungläubig nach Luft. »Hat eure Stiefmutter denn nichts vor mit euch? Sayelle macht doch sonst immer so viel Action, oder?«
    »Klaromaro!« Kaja hatte Recht. »Vermutlich hat Sayelle einiges mit uns geplant. Mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich nur daran denke. Aber zum Glück kommt sie erst nächste Woche wieder.«
    Kaja sah ihn fragend an.
    »Sie ist immer noch geschäftlich unterwegs, in Asien. Eigentlich wollte sie ja schon früher zurück sein…«
    »Ich weiß.« Kaja nickte. »Hat Laura mir erzählt.«
    »… aber einen Tag vorher hat sie angerufen und erklärt, dass sie länger bleiben muss. Weil ihr Boss nicht auf sie verzichten kann.«
    »Du meinst diesen Zeitungsheini?« Das Mädchen grinste vieldeutig.
    »Genau. Aber Maximilian Longolius besitzt nicht nur Zeitungen«, hob Lukas zu einem seiner allseits gefürchteten Vorträge an. »Ihm gehören auch zahlreiche Rundfunk- und Fernsehsender. Und außerdem noch eine Kette von privaten Kliniken und Sanatorien, wie ich erst neulich erfahren habe. Mittlerweile besitzt er Zweigstellen in allen wichtigen Ländern Europas – selbst in den USA hat er längst eine Niederlassung.«
    »Aha.« Kaja klang wenig beeindruckt. »Und jetzt will er wohl auch noch die Japaner und Chinesen beglücken?«
    »Logosibel!« Lukas verzog angewidert das Gesicht. »Mister L scheint ein ähnlicher Typ zu sein wie dein Vater: Er kann offensichtlich nie genug bekommen. Deshalb sondiert er in Sayelles Begleitung gerade den asiatischen Medienmarkt und sucht nach einem geeigneten Standort für eine Geschäftsstelle.«
    »Wie aufregend!«, höhnte Kaja und verdrehte die Augen.
    »Sollen sie doch. Ich find’s nur schade, dass sie nicht länger wegbleiben. Denn dann…« Er brach ab, weil er aus den Augenwinkeln sah, dass Dr. Schwartz und Pinky Taxus sich von ihren Stühlen erhoben und auf den Ausgang des Speisesaals zugingen. Offensichtlich wollten sie sich in die Turnhalle begeben, wo in einer Viertelstunde die Schuljahresabschlussfeier beginnen würde. Eigenartig, dachte Lukas, während er sie aufmerksam beobachtete. Was haben sie dort so früh verloren? Schwartz ist doch gar nicht mehr für die Feier verantwortlich, auch wenn er sie organisiert hat. Plötzlich trübte sich sein Blick, und die Konturen des Speisesaals verschwammen vor seinen Augen. Stattdessen meinte er den ehemaligen Konrektor und die Mathelehrerin im dunklen Direktoratsbüro zu sehen. Pinky beugte sich zu Schwartz und lispelte ihm zu: »Wetten, dasss er vergissst, dass zu melden? Und damit ssitzt der alte Zaussel in der Falle!«
    Lukas blinzelte erschrocken – und alles war wieder genauso wie zuvor. Die beiden Dunklen passierten gerade seinen Tisch. Rebekka Taxus drehte ihm den Kopf zu, schielte für einen Moment verstohlen auf den leeren Platz neben ihm, auf dem für gewöhnlich Laura saß, um ihn dann mit unverhohlenem Triumph anzugrinsen – und genau in diesem Augenblick wurde Lukas klar, welch entsetzlichen Fehler sie, die Beschützer und Mitstreiter von Laura, begangen hatten!
    O h nein!
    Der Junge wurde aschfahl im Gesicht. Wie hatte ihnen nur ein solch schlimmer Fauxpas unterlaufen können! Wieso hatten weder er noch Percy Valiant oder Miss Mary an das Naheliegende gedacht? Und selbst dem Professor war es nicht in den Sinn gekommen. Ein geradezu unentschuldbares Versäumnis – aber jetzt war es wohl zu spät, es wieder gutzumachen.
    Lukas wurde ganz schwindelig, als er an die Folgen dachte. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen.

K apitel 6 Drohendes
Unheil
    lienors Magen knurrte so laut wie ein gefräßiger Klauenmork auf Beutefang. Dabei lag das Frühstück noch nicht lange zurück und war zudem reichlich gewesen, auch wenn es wie üblich nur aus warmer Wollziegenmilch und trockenem Brot bestanden hatte. Die Verpflegung in der Dunklen Festung war zwar nicht besonders abwechslungsreich, aber kaum einer der Bewohner musste darben. Selbst die Kindersklaven nicht, zu denen auch Syrins persönliche Sklavin gehörte.
    Alienors Hunger hatte einen anderen Grund: Den größten Teil ihrer Mahlzeiten pflegte sie heimlich in den Kerker zu bringen, um sie dort den Gefangenen zuzustecken. Als wären diese nicht schon gepeinigt genug, mussten sie als Einzige auch noch Hunger leiden. Der

Weitere Kostenlose Bücher