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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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bisherigen Direktoren von Ravenstein zeigten. Auf dem letzten Bild in der Reihe war Professor Aurelius Morgenstern zu sehen, der gegenwärtige Leiter des Internats. Quintus Schwartz warf die Lippen auf und seufzte. »Eigentlich schade«, sagte er versonnen.
    Die Lehrerin sah ihn verständnislos an. »Wass?«
    »Eigentlich hatte ich darauf gehofft, eines Tages den Platz hinter diesem Schreibtisch einzunehmen«, antwortete Dr. Schwartz mit einem Anflug von Wehmut. »Nicht nur vorübergehend, sondern auf Dauer. Und natürlich hätte ich zu gerne mein Porträt an dieser Wand gesehen. Aber daraus wird wohl nichts mehr.«
    »Ganz besstimmt nicht, mein Lieber«, zischte Rebekka Taxus. Ihre Augen begannen zu leuchten, und für einen kurzen Moment hatte es den Anschein, als ringele sich ein Dutzend Vipern auf ihrem Kopf. »Wenn alless sso läuft wie geplant, wird Ravensstein in ein paar Wochen nur noch Geschichte ssein. Zumal ich im Augenblick nichtss erkennen kann, womit unssere Feinde dass noch verhindern könnten.«
    Quintus Schwartz nickte. »Und das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Ehrlich gesagt ist es mir einfach unverständlich, wie sie einen solchen Fehler begehen konnten.«
    »Dass ssoll nicht unssere Ssorge ssein, Quintuss.« Rebekka Taxus grinste, während sie ihrem Kollegen gönnerhaft die Schulter tätschelte. »Ich jedenfalls kann ess kaum mehr erwarten, biss ess endlich sso weit isst. Und dann wird auch diesse aufgeblassene Ku –«
    »Pass auf, was du sagst!« Dr. Schwartz schlug entsetzt die Hand vor den Mund. »Nicht auszudenken, wenn das der Großen Meisterin zu Ohren kommt!«
    »Wie ssollte ess denn?«, zischte seine Kollegin ungehalten. »Ssie befindet ssich doch auf Aventerra!«
    »Ja, und?« Ehrliche Sorge schwang in seiner Stimme mit. »Du weißt ganz genau, dass ihre Kräfte mit menschlichen Maßstäben nicht zu begreifen sind. Und die von Borboron schon gar nicht! Außerdem kann man nie wissen –« Er brach ab und schaute sich verstohlen um.
    »Wass denn?«
    »Manchmal haben selbst die Wände Ohren, Rebekka«, antwortete Quintus Schwartz mit hintergründigem Lächeln. »Oder solltest du davon noch nichts gehört haben?«
    Die Lehrerin war sichtlich ungehalten.
    Ihr Kollege jedoch hielt ihrem durchdringenden Blick stand, als sei er von dieser Möglichkeit felsenfest überzeugt.
    »Wie auch immer.« Mit einem abfälligen Schnaufer suchte Rebekka ihre Irritation zu überspielen. »Ich bin jedenfalls heilfroh, dasss ssie ssich auf unsserem Schwesstersstern befindet – und Laura auch.«
    Dr. Schwarz nickte stumm.
    »In den nächssten drei Monaten kann unss diessess Balg nicht mehr sso schnell in die Quere kommen – und sso dürften wir keine großsen Probleme haben, mit Morgensstern und sseinen Helfern fertig zu werden. Und wass diessen Lukass betrifft –« Sie brach ab und verengte die Augen – »bei ihm dürfen wir nicht die gleichen Fehler machen wie bei sseiner Schwester. Und desshalb müsssen wir diessen Ssuperschlaumeier aussschalten, bevor er unss richtig gefährlich werden kann!«
     
    E rschrocken schlug Laura die Augen auf. Sie fuhr hoch und warf ängstliche Blicke ins Rund der Lichtung, auf der sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatte. Doch es war nichts Verdächtiges zu entdecken. Alles war friedlich. Sturmwind graste ein paar Schritte von ihr entfernt im Licht der beiden Monde. Schmatzfraß kuschelte sich zu Lauras Füßen an die wärmende Filzdecke und schlummerte sanft vor sich hin. Gelegentlich ließ er ein leises Schmatzen hören, als wolle er seinem Namen selbst im Schlaf Ehre bereiten.
    Erneut spähte Laura umher; sie starrte zwischen die Stämme der Trotteleichen, Weinbuchen und all der anderen Bäume, die wie ein stummes Heer von Wächtern ringsum standen. Außer ihren beiden Begleitern war weit und breit kein Lebewesen auszumachen.
    Keine Schwarzen Reiter.
    Keine Drachen.
    Und erst recht kein Alarik.
    E igenartig!
    Nachdenklich blickte Laura in die erlöschende Glut. Hatte sie alles nur geträumt? Dabei war das Geschehen doch so real gewesen. Viel zu wirklich für einen Traum! Sie hatte die Schwarzen Reiter Borborons doch ganz deutlich gesehen. Wie ein Rudel hungriger Wölfe waren sie auf ihren pechschwarzen Pferdeungeheuern hinter ihr hergehetzt und unaufhaltsam näher gerückt.
    Dann, wie aus dem Nichts, war Alarik vor ihr aufgetaucht. Warnend hatte er die Hand gehoben und gesagt: »Hüte dich vor dem Zorn der Drachen, Laura, denn sie sind gefährlicher als alle Heere des

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