Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
hat.«
    »Aber dieser Zeuge lügt!«, rief Lukas empört. »Wer war es denn?«
    »Auch das wollte der Kommissar mir nicht sagen.« Attilas Gesicht glich dem eines verzweifelten Ogers. »Sein Assistent aber, diese Spargelstange…«
    »Du meinst – Anton?«
    »Ja, genau – dieser Anton jedenfalls schien Mitleid mit mir zu haben und hat mir den Namen zugeraunt.«
    »Und?«
    »Der Mann heißt Horst Krone«, erklärte Attila Morduk, »und ist der Förster von Ravenstein.«
     
    »D a bist du ja endlich«, flüsterte die Zofe. »Komm mit!« Damit drehte sie sich um und schritt ohne jede weitere Erklärung davon. Laura blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
    Trotz ihres Alters bewegte Saiima sich behende durch die Gänge der Güldenländer Königsburg. Die Pagen, Zofen, Wachen und Mägde, denen sie begegneten, schenkten weder ihr noch dem Mädchen auch nur die geringste Beachtung.
    Schon bald darauf hatte Laura die Orientierung völlig verloren. Allerdings vermutete sie, dass sie sich in einem abgelegenen Teil der Burg befanden, denn die Flure leerten sich zusehends. Während die Zofe sie durch ein enges Treppenhaus und hohe Stufen Stockwerk um Stockwerk nach oben führte, fragte Laura sich immer wieder, was Saiima vorhatte.
    Endlich waren sie auf dem obersten Treppenpodest angelangt. Die Alte hielt vor einer kleinen Tür an, zog einen altertümlichen Schlüssel unter der Schürze hervor und steckte ihn ins Schloss. Als sie ihn drehte, knirschte es im Schlüsselloch. Offensichtlich war es schon lange nicht mehr benutzt worden. Beim Offnen knarrte die Tür so laut in den Angeln, dass die Alte sich erschrocken umdrehte und ins Treppenhaus spähte, als fürchtete sie, die Geräusche könnten sie verraten. Erst als alles still blieb, entspannte sich Saiima wieder. Ohne ein Wort der Erklärung trat sie durch die Tür.
    Im diffusen Dämmerlicht konnte Laura zunächst nur ein Gewirr von Spinnennetzen erkennen, die sich zwischen Balken spannten. Dann bemerkte sie, dass sie sich auf einem Dachboden voller Gerümpel befanden.
    Saiima trat ohne Zögern vor einen Schrank neben der Tür, zog eine Schublade auf und holte eine Kerze nebst Zündzeug daraus hervor. Nur Augenblicke später erhellte eine zuckende Flamme den staubigen Raum, in den die Zofe nun tiefer hineinschritt.
    In der hintersten Ecke blieb Saiima vor einem Gegenstand stehen, der vollständig von einem Tuch verhüllt war. Erst als die Dienerin es zur Seite zog, erkannte Laura, dass es sich um eine Staffelei mit einem Ölgemälde handelte.
    Es zeigte eine junge Frau.
    »Mama!«, hauchte Laura ungläubig und schlug die Hand vor den Mund. »Das gibt’s doch nicht! Wie kommt denn ein Bild von Mama hierher?«
    »Du irrst dich, Laura«, sagte Saiima sanft. »Das ist nicht deine Mutter.«
    »Nein?« Das Mädchen legte die Stirn in Falten. »Wer ist es dann?«
    »Das ist Analina, die Tante unseres Königs«, erklärte die Zofe ruhig. »Wenn die Beschreibung stimmt, die du uns beim Frühstück von deiner Mutter geliefert hast, muss sie Analina verblüffend ähnlich gesehen haben. Das war sicherlich auch der Grund, weshalb unser Herr auf deinen Bericht von deinem nächtlichen Erlebnis so eigenartig reagiert hat.«
    A lso doch!
    Ich habe mir die Reaktion des Herrschers also nicht nur eingebildet, dachte Laura.
    »Aber…« Sie musterte die blonde Frau auf dem Gemälde versonnen. »Wenn das tatsächlich die Tante des Königs ist, warum modert ihr Porträt dann hier auf dem Dachboden vor sich hin und hängt nicht in der Ahnengalerie, die der König Venik und mir gestern Abend voller Stolz gezeigt hat?«
     
    L ukas wollte gerade an die Zimmertür von Mr. Cool klopfen, als er von drinnen Philipps lautes »Yo!« hörte. Verwundert schielte der Junge über den Rand seiner Hornbrille: Woher wusste Mr. Cool, dass er vor der Tür stand?
    Als Lukas jedoch ins Zimmer trat, war von Philipp weit und breit keine Spur zu entdecken. »Hä?«, entfuhr es dem Jungen. Hatte er sich dieses »Yo« auch nur eingebildet?
    W urde er langsam verrückt?
    Bevor Lukas vollständig an seinem Verstand zweifelte, bemerkte er das Seil, das an einem Bettpfosten befestigt war und durch das offene Fenster nach draußen führte. Er beugte sich über das Fensterbrett und entdeckte Mr. Cool, der gerade im Begriff war, sich an der Hauswand abzuseilen und mehr als zehn Meter über dem Erdboden baumelte.
    »Hey!«, rief Lukas ihm zu. »Was soll das denn werden?«
    »Wonach sieht’s denn aus?« Mr. Cool

Weitere Kostenlose Bücher