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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Feuerschlange: das von der Schlange umgebene Pentagramm mit den fünf eigentümlichen Zeichen. Und dennoch: Irgendetwas war anders. Irgendetwas stimmte nicht.
    Nur – was?
    Lukas stieß einen Pfiff aus. »Es ist zwar das gleiche Muster wie auf dem Ring – allerdings negativ! Als ob es sich um die Prägeform handeln würde.«
    Laura verstand sofort, was der Bruder meinte: In weichem Wachs, zum Beispiel, würde Ryganis Ring den gleichen Abdruck hinterlassen, wie er unter dem Türknauf zu sehen war. Was nur bedeuten konnte, dass… »Vielleicht dient der Ring als eine Art Schlüssel«, überlegte Laura. »Die Tür öffnet sich wahrscheinlich nur dann, wenn man den Ring in die Form presst – aber dazu muss man ihn erst einmal besitzen.«
    »Du hast Recht!« Lukas lief zur nächsten Tür.
    Sie sah genauso aus wie die erste. Sie bestand aus Metall und besaß einen Türknauf, unter dem der Abdruck des Ringes zu erkennen war. Auch mit den übrigen drei Türen verhielt es sich so. Sie unterschieden sich in keinem noch so kleinen Detail voneinander. »Das verstehe ich nicht«, sagte Lukas verwundert. »Es muss doch irgendetwas geben, woran man die richtige Tür erkennt.« Doch obwohl er sämtliche Pforten ein zweites Mal in Augenschein nahm, konnte er nichts entdecken.
    Sie waren vollkommen identisch!
    Dennoch holte er sein Fotohandy aus der Tasche und fotografierte alle Eingänge – sicher war sicher! Vielleicht hatte er ja später einen Geistesblitz.
    Auch Laura war enttäuscht. Sie hatte zwar nicht erwartet, ungehindert ins Reich der Schatten hineinspazieren zu können, aber so kompliziert hatte sie es sich dann doch nicht vorgestellt! Vielleicht hatten sie den Ausflug zum Mausoleum ganz umsonst gemacht. »Ob sich der Eingang zu Ryganis Reich ganz woanders befindet?«, überlegte sie.
    »Bestimmt nicht!«, antwortete Lukas entschieden. »Das Muster des Rings ist doch auf den Türen. Und schau doch mal auf den Boden!«
    Tatsächlich: Erst jetzt bemerkte Laura das Muster, das in die Steinplatten eingeritzt war. Es war das gleiche wie auf dem Ring und den Metalltüren: ein Pentagramm mit fünf Zeichen, um das sich die Flammenschlange ringelte, die sich in den eigenen Schwanz biss.
    »Glaub mir, Laura, das hier ist der richtige Ort. Und die passende Tür werden wir auch noch finden. Es würde uns ohnehin nicht viel nützen, wenn wir wüssten, welche die richtige ist. Ohne den Ring der Feuerschlange könnten wir sie doch nicht öffnen.«
    »Stimmt«, gab Laura zu. Sie blickte sich noch einmal um. »Also gut«, sagte sie schließlich und unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. »Lass uns von hier verschwinden. Wenn Latus und Lateris sich beeilen, können wir vielleicht noch drei, vier Stunden schlafen.«
    Lukas steckte das Handy ein und folgte seiner Schwester, die müde und niedergeschlagen wirkte, zur Treppe.
    Laura hatte den Fuß gerade auf die unterste Stufe gesetzt, als sie hinter sich einen Laut hörte. Es war ein schabendes Geräusch, als ob etwas über den Steinfußboden schleifen würde. Sie drehte sich um – und erstarrte.
    Die fünf Sensenmänner waren von den Podesten gestiegen und kamen, einen Skelettfuß vorsichtig vor den anderen setzend, langsam näher. In den Augenhöhlen glimmte es rot. Die scharfen Sensenblätter blitzten im Licht der Fackeln auf. Ihr Anführer stieß mit dem Schaft: seiner Sense auf den Boden. »Nur wer den Ring unserer Herrin trägt, darf sich ihrem Reich nähern. Alle anderen sind des Todes – auch du, Laura!«

Kapitel 19 Der
magische Zaun
    ie schon so oft in den vergangenen Wochen fand Aurelius Morgenstern in dieser Nacht keinen Schlaf. Die Gedanken, die wie irrwitzige Plagegeister durch seinen Kopf wirbelten, ließen ihn einfach nicht ruhen. Seufzend richtete der greise Mann sich auf und blickte zur Uhr.
    Kurz nach eins.
    Noch knapp fünf Stunden, bis der Wecker klingelte.
    Der Professor fühlte sich wie gerädert. Seine Glieder schmerzten, und er verspürte ein seltsames Taubheitsgefühl im Rücken. Er seufzte unwillkürlich und schüttelte den Kopf. Es war allerdings nicht das Alter, das ihm zu schaffen machte. Dabei war er gewiss nicht mehr der Jüngste, und es wurde allmählich Zeit, sich Gedanken über einen Nachfolger zu machen.
    Oder eine Nachfolgerin?
    Unwillkürlich musste er lächeln. In jenen längst vergangenen Tagen, als er selbst zum Anführer der Wächter von Burg Ravenstein auserwählt worden war, wäre niemand auf den Gedanken gekommen, eine Frau mit dieser Aufgabe

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