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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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erwiderte Borboron und starrte düster vor sich hin. »Mit den Schattenkriegern geht es hoffentlich besser voran?«, fragte er nach einer Weile.
    »Aber natürlich, Herr«, erwiderte Aslan eilig. »Die Feuerschlange scheint Wort zu halten, denn mit jedem Tag treffen neue Krieger ein.«
    »Das höre ich gern«, sagte Borboron. Dann aber bemerkte er die gefurchte Stirn seines Anführers. »Was ist? Stimmt etwas nicht?«
    »Sie sind prächtige Kämpfer und fiebern der Schlacht entgegen. Und dennoch…« Aslan seufzte.
    »Sprich!«
    »Sie sind schwer zu führen. Außer dem Kämpfen, so scheint es, haben sie alles verlernt. Anfangs töteten sie alle ihre Übungsgegner. Sie kennen nicht einmal mehr die selbstverständlichsten Dinge. Sie fragen, was es mit den Wolken auf sich hat. Oder dem Wind und dem Regen. Und selbst Sonne und Mond sind ihnen kein Begri-«
    »Warum wundert dich das, du Narr?«, fiel ihm der Fhurhur ins Wort. »Du weißt doch, dass sie das Wasser des Helet getrunken haben. Und das lässt sie alles vergessen, was sie vor ihrem Tod gewusst haben.«
    Aslan seufzte erneut. »Kann man die Wirkung des Wassers nicht aufheben?«
    »Gewiss!«, zischte der Schwarzmagier. »Du musst nur Taranos darum bitten. Aber dann würden die Schattenkrieger zu Staub zerfallen und wären uns keine Hilfe mehr!«
    »Da siehst du es, Aslan!«, rief der Schwarze Fürst. »Also beklage dich nicht. Die Hauptsache ist, dass die Schattenkrieger das Kämpfen nicht verlernt haben.«
    »Wie ich schon sagte, Herr – sie sind mutiger und blutgieriger als je zuvor!«
     
    A m Fuß der Treppe blieben Laura und Lukas stehen. Der Gestank nach Feuer und Schwefel wurde unerträglich. Die Krypta, die sich ihren Blicken darbot, war nicht kreisrund wie der dar überliegende Raum, sondern fünfeckig. An allen Wänden waren Fackeln angebracht, die den Raum jedoch nur wenig erhellten. In jede Wand war eine Tür aus Metall eingelassen, die rund zwei Meter hoch und einen Meter breit war. Daneben, direkt unter den Fackeln, standen auf kleinen Sockeln fünf mannshohe Steinstatuen. Als Laura genauer hinblickte, lief es ihr eiskalt über den Rücken. Beklommen stieß sie den Bruder an. »Der Sensenmann – und gleich fünf Mal!«
    Unter den bodenlangen Umhängen war kaum etwas von den Skeletten zu erkennen. Nur die Knochen der Hände und Füße sowie die Totenschädel waren sichtbar. Die scharfen Blätter der Sensen, deren Schäfte die Standbilder in den Knochenhänden hielten, wölbten sich über die Türöffnungen und waren beeindruckend groß. »Sieht fast so aus, als würden sie die Eingänge bewachen«, meinte der Junge leise.
    Laura nickte mit ernstem Gesicht. »Stimmt. Fragt sich nur, ob sie verhindern sollen, dass jemand Ryganis Reich betritt oder verlässt.«
    »Ist doch eigentlich egal«, antwortete der Junge. »Solange sie nicht zum Leben erwachen. Komm – wir schauen sie uns mal näher an.«
    Zögerlich folgte Laura dem Bruder, der auf die Statue zuschritt, die ihm am nächsten stand. Erst unmittelbar davor erkannte das Mädchen mit einem Schaudern, dass die Fackel darüber von einer Skeletthand gehalten wurde, die aus der Wand ragte.
    Lukas warf ihr einen abschätzigen Blick zu: totes Gebein – weiter nichts!, sollte der wohl bedeuten. Dann trat er näher an die Tür heran.
    »Halt!«, schrie Laura ängstlich. »Nicht aufmachen!«
    »Ich bin doch nicht lebensmüde!« Der Junge verzog empört das Gesicht. »Ich habe den Spruch auf der Grabplatte schon verstanden: ›Er liegt dir zu Füßen, damit du den rechten Weg beschreiten kannst‹«, zitierte Lukas, ›»alle anderen sind der Verdammnis preisgegeben‹. Das heißt, nur eine der Türen führt auf den richtigen Weg. Die anderen führen zur ›Verdammnis‹, womit wahrscheinlich nichts anderes als der Tod gemeint ist.«
    »Hast du auch schon eine Idee, wie wir die richtige Tür finden sollen?«
    Lukas schüttelte den Kopf. »Wir müssen sie uns genauer ansehen. Vielleicht entdecken wir noch einen Hinweis.« Er wandte sich erneut dem Portal zu.
    Es sah ziemlich massiv aus und war zudem durch metallene Beschläge verstärkt, die von dicken Eisennieten gehalten wurden. Auf der linken Seite befand sich ein großer Knauf. Darunter war allerdings kein Schlüsselloch zu sehen, sondern nur ein kreisrundes Muster, das offensichtlich eingeprägt worden war.
    Als Laura die Taschenlampe darauf richtete, erkannte sie auf Anhieb, worum es sich handelte – es war das gleiche Motiv wie auf dem Ring der

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