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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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selbst!«
    Laura beugte sich tiefer – und erkannte trotz der schlechten Lichtverhältnisse, welche Entdeckung den Bruder so erfreute: An Fausts linker Hand prangten mehrere Ringe – und darunter auch…
    … der Ring der Feuerschlange!
    »Unglaublich!«, entfuhr es dem Mädchen. »Woher hast du das denn gewusst?«
    »Gewusst nicht.« Lukas strahlte die Schwester an. »Ich habe es nur vermutet. Du erinnerst dich doch bestimmt, was Dr. Wagner gesagt hat: Diese Figur sollte dem echten Faust so ähnlich sein wie nur möglich – bis ins kleinste Detail. Der Ring muss auch auf dem Bild zu sehen gewesen sein, das sie als Vorlage genommen haben. Nicht nur das Dokument, das in Fausts Nachlass entdeckt wurde, sondern auch seine gesamten Lebensumstände deuten darauf hin, dass er über den Ring Bescheid wusste und wahrscheinlich auch selber einen getragen hat. Deshalb habe ich gehofft, dass auch die Puppe hier eine Kopie des Rings trägt.«
    »Aber die Kopie hilft uns doch nicht weiter. Nur der echte Ring besitzt fantastische Kräfte!«, wandte Laura ein.
    »Das weiß ich«, sagte Lukas grinsend. »Deshalb werden wir den Ring von Herrn Sephem auch mit der Kopie hier vertauschen.«
    »Wie soll das denn gehen? Er wird den Ring doch niemals freiwillig ablegen«, widersprach Laura.
    »Wir finden schon einen Weg«, sagte Lukas. »Los, zieh ihm den Ring vom Finger, bevor Dr. Wagner auftaucht und uns dabei überrascht!«
    Ja, klar!
    Als Laura hastig gehorchte, drehte die Puppe ihr den Kopf zu und sprach mit tiefer Stimme: »Verehrtes Fräulein darf ich’s wagen, Arm und Geleit Euch anzutragen?«
    Ein eisiger Schreck durchfuhr Laura. Sie war für einen Moment unfähig, sich zu bewegen – bis sie das spöttische Gelächter ihres Bruders hörte.
    »Das ist doch nur ein Toneffekt!«, erklärte er, immer noch lachend. »Ein kleiner Gag, um die Besucher zu erheitern – oder zu erschrecken!«
    Das war voll und ganz gelungen!
    Laura atmete tief durch und ließ den Ring in ihre Anoraktasche gleiten. Plötzlich gefror ihre Atemluft zu Frostwölkchen, und eine Eiseskälte verbreitete sich im Raum. Ein heftiger Windstoß fegte durch die Werkstatt, sodass die Tür krachend ins Schloss fiel. Dann war das Drehen des Schlüssels im Schloss zu hören – irgendjemand sperrte sie ein!
    Nach einer Schrecksekunde stürzten die Geschwister zum Eingang. Doch sosehr sie auch an der Tür zerrten und rüttelten, sie öffnete sich nicht.
    Sie waren gefangen!
    In diesem Moment wurde die Werkstatt von gespenstischem Feuerschein erhellt. Überall züngelten Flammen auf: in der Feuerstelle genauso wie unter den zahllosen Destilliergeräten in den Regalen und auf dem Arbeitstisch. Während eine schaurige Stimme durch den Raum hallte – Laura konnte nicht ausmachen, ob es die Stimme der Puppe oder eine andere war –, begannen die Flüssigkeiten in den Behältern zu kochen.
    »Ich bin ein Teil des Teils, der Anfangs alles war, ein Teil der Finsternis, die sich dem Licht gebar…«
    Es dampfte und zischte, sprudelte und brodelte, und während die gespenstische Stimme immer weitersprach, wurde die Alchimisten-Küche von Qualm und beißenden Dämpfen erfüllt.
    »… das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht, den alten Rang, den Raum ihr streitig macht…«
    Immer dichter wurde der Qualm, der die Geschwister einhüllte. Lauras Augen tränten. Sie musste husten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Auch Lukas erging es nicht anders.
    »… Von den Körpern strömt’s, die Körper macht es schön, ein Körper hemmt’s auf seinem Gange; so, hoff ich, dauert es nicht lange, und mit den Körpern wird’s zugrunde gehen.«
    Lukas keuchte. »Schnell, zum Fenster!«, stieß er hervor und hustete. »Wir müssen es einschlagen, sonst ersticken wir hier drin.«
    Laura folgte ihrem Bruder, der sich durch die beißenden Dämpfe tastete, in Richtung Fenster.
    Sie hatten es fast erreicht, als Lukas plötzlich laut aufschrie. Laura drohte das Herz stehen zu bleiben: Aus der Qualmwolke vor ihr schälte sich nämlich eine unheimliche Gestalt…
    Der Homunkulus!
    Er hatte sich von der Pritsche erhoben und bewegte sich gespenstisch langsam auf sie zu – wie ein Vampir, der eben erwacht war. Mordlust leuchtete in seinen Augen. Die langen Arme mit den Krallenfingern ausgestreckt – Laura konnte getrocknetes Blut unter seinen spitzen Nägeln erkennen! –, hielt das Monster auf die Geschwister zu.
    Kreischend machten die beiden kehrt und rannten zur Tür. Qualm und Dampf waren

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