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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Baumeister Philetho Sephem zu sehen. Laura stutzte, als sie den Berg erkannte, der sich im Hintergrund erhob. Er besaß die typische Kegelform eines Vulkans. Dichte Rauchwolken waberten um den Gipfel, die eigenartig lebendig wirkten. Es war der Ätna, kein Zweifel. Sein verheerender Ausbruch hatte einst Tausende von Menschen das Leben gekostet!
    Eigenartig, dachte Laura, was hat der Baumeister denn mit dem Ätna zu tun? Er stammt doch nicht aus Sizilien, sondern aus dem Orient! Plötzlich ahnte sie, welche Gefahr über den Direktoren schwebte. Denn mit Entsetzen erkannte Laura, was Philetos auf dem Bild in der Hand hielt: eine Sanduhr! Unablässig rieselte feiner Sand in deren untere Hälfte.
    Wie – war das nur möglich?
    Da begriff Laura, warum Tephilos Sephem behauptet hatte, dass die Zeit für die Wächter wie in einer Sanduhr verrinnen würde. Sobald das letzte Sandkorn nach unten gerieselt war, würde es im Speisesaal zu einer gewaltigen Explosion kommen! Der Vulkan würde ausbrechen und die Gäste unter brodelnden Lavaströmen begraben! Laura stockte der Atem. Doch sie handelte sofort. Sie schloss die Augen, um sich einzig und allein auf den Zeitmesser in Philetos’ Hand zu konzentrieren. Mit aller Kraft beschwor sie ihn, sich zu drehen. Nach schier endlos anmutender Zeit setzte sich die Uhr endlich in Bewegung und nahm eine waagrechte Position ein, sodass der Sand weder in die eine noch in die andere Hälfte rieseln konnte!
    Geschafft!
    Da vernahm Laura Schritte, die im Flur widerhallten. Erschrocken drehte sie sich um – und stand einem Mädchen gegenüber. »Saskia?«, fragte sie verwundert. »Wo kommst du denn her? Ich dachte, du wärst auch im Speisesaal.«
    »War ich auch.« Die Schülerin war ganz blass um die Nase. »Aber auf einmal ist mir schlecht geworden. Ich bin zur Toilette gerannt, bevor ich mich übergeben musste.« Verwundert blickte sie zur Tür. »Was ist denn los? Es ist so still.«
    »Das erkläre ich dir später. Wir müssen irgendwie die Tür aufbrechen und schnellstens die Polizei und den Rettungsdienst verständigen.«
    Saskia deutete auf den Speisesaal. »Mein Handy liegt doch da drin!«
    Laura zog ihr Mobiltelefon aus der Tasche und reichte es dem Mädchen. »Wähl den Notruf! Ich bin gleich zurück!« Sie rannte los, so schnell sie konnte.
     
    I m Labyrinth der Gralsburg herrschte eine feierliche Stille. Der blinde Wächter Luminian trat vor die Nische, die hell erleuchtet war, und ergriff ohne Zögern das darin aufbewahrte Schwert. Dann drehte er sich um und streckte die funkelnde Waffe seinem Gebieter entgegen.
    Der Hüter des Lichts verneigte sich, bevor er Hellenglanz aus den Händen seines ergebensten Dieners empfing und das Schwert in die Scheide steckte. Dann wandte er sich um und ging auf die Säule aus strahlendem Licht im Zentrum des Labyrinths zu. Inmitten der gleißenden Helligkeit schwebte, goldglänzend und mit feinsten Edelsteinen besetzt, der Kelch der Erleuchtung. Elysion blickte ehrfürchtig auf das größte Heiligtum des Lichts.
    Luminian war in gebührendem Abstand stehen geblieben. Nach einiger Zeit fragte er leise: »Kann ich noch etwas für Euch tun, Herr?«
    Elysion blickte unverwandt auf das goldene Gefäß. »Nein, Luminian, vielen Dank«, antwortete er. »Lass mich bitte allein. Die kommenden Stunden werden über unser aller Schicksal entscheiden. Deshalb möchte ich die Geister, die den Lauf der Welt bestimmen, um ihre Hilfe und ihren Beistand anflehen.«
     
    L aura fand das braune Lederwams von Alarik, das sie bei ihrer Rückkehr aus Aventerra getragen hatte, sofort: Es hing immer noch in ihrem Kleiderschrank. Sie hielt unwillkürlich den Atem an, als sie in die Tasche fasste – nur um kurz darauf einen erleichterten Seufzer auszustoßen: Sie hatte sich nicht getäuscht. Die Phiole steckte tatsächlich noch in der Tasche. Es war das Gegenmittel gegen die Todesstarre, das sie in der Dunklen Festung aus dem Schrank des Fhurhurs gestohlen hatte, um ihren Vater zu erlösen.
    Wie von Furien gehetzt, rannte Laura zum Eingang der Burg und stürmte auf die Steinsäule zu. Hastig besprengte sie diese mit einigen Tropfen des schwarzmagischen Elixiers, lief die Stufen hinunter, um die geflügelten Löwen ebenfalls zu erlösen, und hastete zu Portak zurück. Sie hatte kaum zum dritten Mal über die Steinsäule gestrichen, als Leben in den Riesen kam. Er löste die Hände vom Vordach und wurde rasch kleiner.
    Noch ehe Laura ihm eine Anweisung erteilen konnte,

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