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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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– so wie du heute Nacht, Laura!«
    Laura blieb stumm, und ihr Schweigen schien den Mann nur zu erheitern. »Du weißt hoffentlich, was es mit dieser Nacht für eine besondere Bewandtnis hat«, fuhr er fort. »Alles, was bis zum Sonnenaufgang geschieht, wird die nächsten einhundertneunundsechzig Jahre entscheidend beeinflussen. Deshalb habe ich auch dafür gesorgt, dass deine Wächterfreunde den morgigen Tag nicht mehr erleben. Der Einfluss des Lichts auf Erden wird immer mehr schwinden, bis er schließlich ganz versiegt.«
    Das glaubst du auch nur, du widerlicher Kerl, triumphierte Laura insgeheim, während sie Sephem vernichtende Blicke zuwarf. Wenn du wüsstest, dass wir deine Höllenmaschine…
    Als habe Tephilos ihre Gedanken gelesen, verzog er den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Ich weiß sehr wohl, dass ihr den Sprengsatz im alten Kamin entschärft habt! Es war doch meine Absicht, dass ihr ihn entdeckt und euch deshalb in Sicherheit wiegt! Ihr Tölpel seid prompt auf diese Finte hereingefallen. Ein verhängnisvoller Fehler!« Er wandte sich um und blickte mit einem theatralischen Seufzer zum Speisesaal, hinter dessen Fenstern immer noch Licht brannte. »Sie sind dem Tod geweiht, die Armen. Ihre Zeit verrinnt wie in einer Sanduhr. Schon bald wird es um sie geschehen sein!«
    Wie gelähmt hatte Laura diesen Worten gelauscht. In den Augenhöhlen des Mannes schien glühende Lava zu brodeln. »Wenn wir uns noch einmal begegnen, Laura, dann ist es auch um dich geschehen!«
    Laura gefror das Blut in den Adern. Noch während dieser Drohung hatte Thephilo Sephem sich in die riesige schwarze Katze mit den flammend roten Augen verwandelt! Das Untier riss das Maul auf, entblößte die spitzen Zähne und fauchte so, dass die Flammen, die aus seinem Rachen loderten, Lauras Sinne vernebelten.
    Als wieder Leben in Laura kam, sah sie gerade noch, wie die Katze durch den Torbogen davonrannte. Die Menschen im Speisesaal!, schoss es dem Mädchen durch den Kopf. Sie sind in allergrößter Gefahr!
    Hastig lief sie die Treppe hoch, durchquerte wie ein Irrwisch die Eingangshalle und stürmte in den Gang, der zum Bankettsaal führte. Schon von Weitem wurde ihr klar, dass irgendetwas nicht stimmte, denn es herrschte unheilvolle Stille. Laura stürzte auf das Holzportal zu und riss daran – doch es war verriegelt! Sie rüttelte und zerrte – es wollte sich einfach nicht öffnen lassen!
    Irgendetwas steckte im Schlüsselloch, sodass dem Mädchen jeder Blick in den Saal verwehrt war. Ein kaum wahrnehmbarer Hauch von Schwefel lag in der Luft.
    Laura hämmerte wie wild gegen die Tür, bis sie begriff, dass es sinnlos war. Niemand schien sie zu hören. Sie rannte zum nächstgelegenen Fenster, riss es auf und lehnte sich hinaus, um von außen einen Blick durch die Speisesaalfenster zu erhaschen. Der Anblick war entsetzlich: Einige Gäste waren vornüber auf die Tische gesunken, andere saßen reglos auf den Stühlen, während wieder andere zu Boden gestürzt waren.
    Der Lehrertisch an der Stirnseite des Raumes lag genau in Lauras Blickfeld, und so konnte sie erkennen, dass auch Aurelius Morgenstern und die Direktoren der anderen Internate leblos waren.
    Erneut stieg Laura ein schwefliger Hauch in die Nase – und in diesem Moment wusste sie, was geschehen war. Vulkangas!, schoss es ihr durch den Kopf. War das Tephilos Sephems Werk – oder hatte bereits sein maurischer Vorfahre im Rittersaal eine tödliche Falle installiert? Sicher war nur, dass die Opfer durch giftige Gase getötet werden sollten – oder vielleicht schon tot waren. Wenn ihnen überhaupt noch zu helfen war, musste es sofort geschehen: Sie musste ihnen frische Luft verschaffen. Aber wie? Das Holzportal war so massiv, dass sie es nicht allein öffnen konnte.
    Die Wächter waren verloren!
    Papa, Aurelius Morgenstern, Miss Mary und Percy würden sterben, wenn ihr nichts einfiel!
    Laura überlegte fieberhaft. Dann bündelte sie ihre Gedanken und richtete sie auf die Fenster des Speisesaals. Fügt euch der Kraft des Lichts, befahl sie der kalten Materie, und beugt euch meinem Willen!
    Zerspringt!
    So geschah es: Nur Augenblicke später zerbarsten die Fensterscheiben mit lautem Klirren, und Laura jubelte vor Freude. Angespannt reckte sie sich aus dem Fenster, um zu sehen, was die frische Nachtluft bewirkte.
    Da fiel ihr Blick auf das Gemälde, das direkt über dem Lehrertisch an der Stirnwand hing.
    Das Geschenk von Tephilos Sephem!
    Im Vordergrund des Bildes war der

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