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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ernsthaft behaupten!«
    Blitzschnell verwandelte er sich in Longolius zurück und ließ erneut ein kehliges Lachen in der Krypta ertönen.
    »Der Ring kann jedoch noch mehr«, fuhr er fort. »Er verlängert das Leben ungemein, und darum bin ich schon sehr lange auf Erden.« Er machte eine kleine Pause, bevor er sich erneut verwandelte und sich in einer anderen Gestalt vor ihr verbeugte. »Darf ich mich vorstellen: Magister Georg Sabellicus, Faust der Jüngere, Quellbrunn der Nekromanten, Astrolog, Zweiter der Magier, Chiromant, Aeromant, Pyromant und Zweiter in der Hydromantie.«
    »Nein!«, hauchte Laura fassungslos. »Dann stimmt es also, was man sich über Sie erzählt?«
    Der feiste Alchimist wehrte ab. »Es stimmt beileibe nicht alles. Die Geschichte vom Teufelspakt habe ich selbst in die Welt gesetzt, um mir Respekt zu verschaffen. Auch das Ammenmärchen, dass Satan meine Seele geholt hätte, habe ich selbst verbreitet. Ich musste damals schnell verschwinden, weil man mir auf die Schliche gekommen war.« Er seufzte und verzog das Gesicht. »Ich konnte doch nicht wissen, dass man ein solches Drama daraus machen würde.«
    »Das ist bestimmt noch nicht alles«, wandte Laura ein. »Sie waren mit Sicherheit doch auch Philetos Sephem, nicht wahr?«
    »Auch das ist richtig«, gab Faust unumwunden zu, nur um sich augenblicklich in den maurischen Baumeister zu verwandeln, der Tephilos so ähnlich sah. »Und ich war noch viele andere mehr. Manche haben mich in der Gestalt des Hermes Trismegistos kennen gelernt, wieder andere –« Er brach ab und machte eine verächtliche Geste. »Ach – genug damit! Namen sind Schall und Rauch. Jedenfalls behauptete das dieser Schreiberling, der eine meiner Lebensgeschichten derart verunstaltet hat! Und mein Hexen-Einmaleins hat er auch nicht verstanden! Wenn ich nur wüsste, wie er an meine Unterlagen gekommen ist…«
    Der Mann verwandelte sich wieder in Maximilian Longolius. »Jetzt aber Schluss mit diesen Ausflügen in die Vergangenheit. Deswegen sind wir schließlich nicht hergekommen, nicht wahr, Laura? Es hat lange genug gedauert, bis du das Geheimnis dieses Ortes entschlüsselt hattest.«
    »Sie wollten, dass ich das Geheimnis des Mausoleums entdecke?«, fragte Laura verblüfft.
    »Aber natürlich!« Longolius grinste verächtlich. »Was hast du denn gedacht? Warum sonst, glaubst du, habe ich dir alle nötigen Informationen zugespielt?«
    »Das ist nicht wahr!« Laura schüttelte den Kopf. »Sonst hätten die anderen Dunklen nicht mit aller Gewalt versucht, mich daran zu hindern! Sie haben mir in der Alchimisten-Küche sogar nach dem Leben getrachtet!«
    Longolius lachte. »Das hat einzig dem Zweck gedient, damit ihr Vertrauen zu mir fasst, dein Bruder und du«, erklärte er. »Danach wart ihr Wachs in meinen Händen! Hättest du nicht Verdacht geschöpft, wenn wir nichts gegen dich unternommen hätten?«
    Laura schwieg betreten.
    »Siehst du?« Longolius musterte sie mit stechendem Blick. »Was andere uns verwehren wollen, erscheint uns doch erst recht begehrenswert, nicht wahr? Du hast überhaupt nicht bemerkt, dass ich dich während der letzten Wochen wie eine Marionette geführt habe. Ich musste doch sichergehen, dass du in der heutigen Nacht auch wirklich hierher findest.«
    »Aber warum denn nur?«, fragte Laura mit bebender Stimme.
    »Du bist mein ganz persönliches Opfer an die Feuerschlange! Dieses Geschenk wird die Kraft ihres Ringes für die nächsten einhundertneunundsechzig Jahre erneuern. Genauso, wie ich es schon vor einhundertneunundsechzig Jahren getan habe. Und davor! Und davor! Und davor!« Maximilian Longolius starrte das Mädchen mit irrem Blick an. »Seit vielen Jahrhunderten wandele ich nun schon unter den Menschen – und verspüre sie immer noch, diese unheimliche Gier nach Leben.«
    Laura verspürte ohnmächtige Wut. »Sie haben Menschen dafür geopfert, unschuldige Wesen! Und alles nur, damit Sie weiterleben konnten?«
    Der Mann machte eine abschätzige Geste. »Wen kümmern ein paar Narren mehr oder weniger?«
    »Sie sind ein Ungeheuer!«, schrie Laura völlig außer sich. »Viel schlimmer noch als der Teufel!«
    Longolius zuckte nur die Achseln.
    »Und was ist mit meiner Mutter?«, zischte Laura nun. »Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass sie ins Reich der Schatten verschleppt wurde. Zumindest keine einhundertneunundsechzig Jahre.«
    »Was du nicht sagst!« Der Verleger sah sie verächtlich an. »Deine Mutter hat einfach Pech gehabt!

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