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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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stören.
    »Weißt du, was mir komisch vorkommt?«, fragte er schließlich und blickte die Schwester grübelnd an.
    »Was denn?«
    »Dass Mama es für notwendig hielt, dir diese Binsenweisheit mit auf den Weg zu geben. Du weißt schon: ›Wer etwas nicht weiß, sollte wenigstens wissen, wo er sich darüber informieren kann.‹ Das weiß doch jedes Kind, und deshalb versteh ich nicht, warum sie es ausdrücklich erwähnt hat.«
    Stimmt, kam es Laura in den Sinn. Was eigentlich nur bedeuten kann… »Wahrscheinlich wollte sie mir damit einen Hinweis geben.«
    Lukas nickte aufgeregt. »Genau das vermute ich auch. Lass uns nachdenken: Wo informiert man sich denn, wenn man etwas nicht weiß? Man fragt jemanden oder recherchiert im Internet.« Er deutete auf die Regale. »Oder man schlägt im Lexikon nach oder in anderen schlauen Buch –«
    Genau in diesem Augenblick fiel es Laura ein. »Ja, klar!«, rief sie wie elektrisiert. »Jetzt weiß ich es wieder: Mama und ich waren in der Unibibliothek, als sie diese Mailbox-Nachricht abgehört hat!«
    »Was?« Lukas schaute sie fassungslos an. »Und das sagst du erst jetzt?«
    »Ähm…« Wie zur Entschuldigung hob Laura die Hände. »Das ist doch schon so lange her, dass ich es fast vergessen hatte.« Obwohl die Ereignisse acht Jahre zurücklagen, liefen die Erinnerungsbilder nun wieder so deutlich vor ihrem inneren Auge ab, als habe sie das alles erst gestern erlebt.
    Anna Leander hatte wegen der Geburt von Lukas ihr Chemiestudium unterbrochen. Als der Junge dann knapp zwei Jahre alt war, hatte sie die Arbeit an ihrer Diplomarbeit wieder aufgenommen und deshalb häufig die Universitätsbibliothek in der nahen Großstadt aufgesucht, um dort wissenschaftliche Schriften und alte Dokumente auszuwerten. Während Lukas meist in der Obhut des Vaters zurückgeblieben war, hatte Anna ihre fünfjährige Tochter oft mitgenommen. Die weihevoll anmutende Atmosphäre der alten Bibliothek, in der sich Tausende von Büchern und Dokumenten in endlosen Regalen türmten, hatte Laura fasziniert. Das Mädchen langweilte sich mit seinen Bilderbüchern und Malstiften nicht eine Minute, während die Mutter über Stunden der Lektüre nachging. Und genau das hatte Anna am Tag des Unfalls auch getan, wie Laura sich nun plötzlich wieder erinnerte.
    »Wer wusste denn davon, dass Mama die Bibliothek besucht?«, fragte Lukas.
    »Fast alle in Ravenstein, nehme ich an. Papa musste sich doch immer um dich kümmern, wenn sie dort war, und deshalb dürfte das mit der Zeit jeder hier mitgekriegt haben.«
    »Interessant«, murmelte der Junge. »Das erklärt, weshalb die Dunklen sich sicher sein konnten, dass Mama am Nebelsee vorbeifahren würde. Der schnellste Weg von der Bibliothek zum Krankenhaus führt nämlich direkt am See vorbei.«
    »Ja, klar!« Lauras Augen begannen zu leuchten. »Und sie konnten sich dort in aller Ruhe auf die Lauer legen.«
    »Logosibel. Aber das war bestimmt nicht der Grund, weshalb Mama dich an die Unibibliothek erinnert hat.«
    Laura rümpfte die Nase. »Woher willst du das wissen, du Super-Kiu?«
    Lukas ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ganz einfach: Wie du selbst gesagt hat, wusste jeder, dass sie in der Bibliothek war – und so kann diese Tatsache als solche eigentlich nicht von Bedeutung sein.«
    Laura versuchte, den Gedankengängen des Bruders zu folgen. »Wie… Wie meinst du das?«
    »Dass sie dir den Hinweis gegeben hat«, fuhr Lukas fort, »kann eigentlich nur bedeuten, dass es in der Bibliothek selbst etwas geben muss, was uns weiterhilft.« Er stupste Laura mit dem Zeigefinger an. »Genauso wird es sein!« Lukas legte den Kopf schief und dachte kurz nach. »Worum ging es eigentlich in der Diplomarbeit von Mama?«
    Daran konnte Laura sich nicht mehr erinnern. Ein kurzes Telefonat mit dem Vater lieferte ihr jedoch schnell die gewünschte Antwort. »Die Arbeit hatte den Titel Alchimie – Falscher Zauber oder ernsthafte Wissenschaft?‹«, sagte Marius Leander, ohne zu zögern.
    Als sie das Universitätsgebäude betraten, verspürte Laura sofort eine gewisse Vertrautheit. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass sie sich in der feierlichen Stille der Bibliothek früher immer wie in einer Kirche vorgekommen war. Im Lesesaal wurde ihr fast andächtig zumute. Der Geruch nach altem Papier und abgegriffenem Leder, der ihr in die Nase stieg, weckte beinahe so etwas wie heimatliche Gefühle.
    Nur gedämpfte Laute waren in dem Saal zu vernehmen, dessen große bunte

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