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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Fragezeichen durch Lauras Bewusstsein, wirbelten mal hierhin, mal dorthin, bis sie noch weniger Sinn ergaben als zuvor. Laura war, als würden ihre Gedanken Karussell fahren. Sie merkte deshalb nicht einmal, dass Kaja an den Tisch gekommen war.
    »Oh, nö«, stöhnte das Pummelchen empört. »Bist du plötzlich taub geworden – oder redest du nicht mehr mit mir?«
    »Ähm…« Laura schreckte auf und schaute die Freundin entgeistert an. »Mei-Meinst du etwa mich?«
    »Wen denn sonst?« Der Rotschopf verdrehte die Augen. »Ich hab gefragt, ob du was dagegen hast, wenn Saskia sich an unseren Tisch setzt?« Damit deutete sie auf die neue Mitschülerin, die freundlich lächelnd neben ihr stand.
    Laura brachte kein Wort heraus. Sie schaute das Mädchen an, als handelte es sich um einen Alien.
    Das Lächeln wich aus dem hübschen Gesicht der Neuen. »Ist schon gut«, sagte sie leise zu Kaja. »Wenn deine Freundin was gegen mich hat, dann suche ich mir eben einen anderen Platz.«
    »Nein, nein!«, protestierte Laura rasch. »So war das nicht gemeint.« Sie deutete auf einen freien Sitz. »Du darfst natürlich gerne bei uns sitzen.«
    »Siehst du?« Kaja strahlte Saskia an. »Ich hab doch gesagt, dass Laura nett ist.«
    Saskia allerdings schien davon noch nicht so recht überzeugt zu sein. Mit verschlossener Miene nahm sie ein gutes Stück von Laura entfernt Platz. Es hatte fast den Anschein, als wolle sie sicherheitshalber Abstand halten.
    Laura konnte das verstehen. Ein bisschen zumindest. Ihr Zögern musste bei Saskia den Eindruck erweckt haben, als sei sie ihr nicht willkommen. Dabei hatte es doch einen ganz anderen Grund gehabt!
    Als Lukas wenig später zum Frühstück erschien, bemerkte er sofort, dass die Schwester bedrückt war. »Was ist denn los?«, fragte er ungewohnt fürsorglich.
    Laura wollte ihm schon eine Erklärung ins Ohr flüstern, als ihr einfiel, wie unhöflich das gegenüber Saskia und Kaja gewesen wäre. Deshalb vertröstete sie den Bruder auf später.
    Nach dem Frühstück verabschiedete sich Marius von seinen Kindern und versprach Laura, dass er sich sofort bei ihr melden würde, wenn er wusste, was Annas rätselhafte Worte zu bedeuten hatten.
    Auch Lukas konnte Laura vorerst nicht weiterhelfen: Kaum hatte sie ihm von der nächtlichen Begegnung mit der Mutter erzählt, da ertönte auch schon die Glocke zur ersten Stunde.
    Nach dem Unterricht fanden die Geschwister endlich Zeit für ein ungestörtes Gespräch. Lukas, der immer noch glaubte, dass sie in ihren Zimmern abgehört wurden, schlug vor, in die Bibliothek zu gehen. Dort wären sie ungestört und könnten zudem von niemandem belauscht werden.
    Laura willigte ein, und so zogen sich die Geschwister in die hinterste Ecke der Internatsbücherei zurück, wo sie selbst vor dem wachsamen Hühnergeierblick von Amalie Bröselsam, der Bibliothekarin, sicher waren.
    »Was kann Mama bloß gemeint haben?« Laura blickte den Bruder Hilfe suchend an. »Und warum hat sie nur Andeutungen gemacht, anstatt mir klar verständliche Hinweise zu geben?«
    »Wäre es nicht möglich, dass ihr das aus irgendeinem Grund verboten ist?«, mutmaßte der Junge. »Vielleicht wird sie bestraft, wenn sie gegen dieses Verbot verstößt, und kann dann nie mehr zu uns zurückkehren.«
    »Was?« Laura erblasste. »Aber das ist –«
    »– nichts weiter als eine Vermutung von mir«, versuchte Lukas sie zu beruhigen. »Möglicherweise gibt es auch einen ganz anderen Grund für ihre vagen Äußerungen. Bei deinen letzten Aufgaben hat dir doch auch kaum jemand geholfen. Und zwar weil jeder Mensch die existenziellen Wahrheiten des Lebens am eigenen Leib erleben muss, bevor er sie vollständig begreifen kann – wie Professor Morgenstern es ausgedrückt hat.«
    Das Mädchen nickte nachdenklich. »Aber hier geht es nicht um mich, sondern um das Leben von Mama und –«
    »Wir wissen überhaupt noch nicht, worum es hier eigentlich geht«, korrigierte der Bruder sie. »Aber es hilft uns kaum weiter, wenn wir mit dem Schicksal hadern. Wir sollten uns Mamas Worte lieber noch mal ganz genau durch den Kopf gehen lassen.« Lukas runzelte die Stirn. Sein Blick glitt über die unzähligen Regale, die als geduldige Lastenträger desgedruckten Wissens in dem weitläufigen Raum aufgereiht waren.
    Laura schluckte die spöttische Bemerkung hinunter, die ihr auf den Lippen lag. Sie ahnte, dass das Superhirn des Bruders auf Hochtouren arbeitete, und sie wollte ihn unter keinen Umständen

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