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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Doch vergiss niemals, dass diese Aufgabe nicht nur besonders schwierig, sondern auch äußerst gefährlich ist. Nur wenn du bereit bist, alles aufs Spiel zu setzen und dich an Orte zu wagen, aus denen noch kein Mensch lebend wieder zurückgekehrt ist, wirst du das Geheimnis ergründen, von dem der Drache gesprochen hat.«
    »Gurgulius?«
    »Ja – wer denn sonst?«
    »Dann weiß Gurgulius also mehr, als er mir verraten hat?«
    »Vielleicht – vielleicht aber auch nicht.« Mit undurchdringlicher Miene blickte Anna die Tochter an. »Es tut mir leid, aber es liegt allein an dir, den Schleier zu lüften, der mein Schicksal verhüllt. Vertraue auf die Kraft des Lichts und auf dich selbst, dann wird dir das auch gelingen – zumindest hoffe ich das.« Damit verstummte Anna Leander, und die Züge ihres hübschen Gesichtes, das eben noch so voller Leben gewesen war, erstarrten.
    Es fiel Laura unendlich schwer, den Blick von ihrer Mutter zu lösen. Was hatte Anna sagen wollen? Eines war jedenfalls sicher: Ihre Mutter war noch am Leben! Aber wo? Auf der Erde bestimmt nicht, so viel stand fest. Und auf Aventerra mit Sicherheit auch nicht. Um dorthin zu gelangen, musste sie, Laura, ja nicht alles aufs Spiel setzen.
    Wo also konnte die Mutter nur sein?
    War sie wirklich an jenem geheimnisvollen Ort, von dem sie gesprochen hatte und von dem noch kein Mensch lebend zurückgekehrt war? Und warum sollte ausgerechnet sie die Erste sein, der das gelingen würde? Laura zitterte plötzlich am ganzen Körper. Mutlos wandte sie sich von dem Foto ab.
    Einige Stunden später, es ging auf Mitternacht zu, und die Dunkelheit hatte ihren samtschwarzen Mantel längst um Burg Ravenstein gelegt, geschah Seltsames: Laura und Kaja hatten sich bereits vor geraumer Zeit zu Bett begeben und das Licht gelöscht, da bewegten sich plötzlich die Zweige des großen Haselnussstrauches, der unterhalb ihres Zimmers im Park stand. Wenig später trat eine Gestalt daraus hervor, von der trotz der mondlosen Nacht ein eigentümliches Schimmern ausging.
    Es war ein junger Mann, der zwei mächtige Schwingen auf dem Rücken trug. Er verharrte in der Nähe des Busches und blickte hinauf zum Fenster, hinter dem die beiden Mädchen schliefen. Für eine ganze Weile stand er reglos da, den Blick starr zum Fenster gewandt. Fast hatte es den Anschein, als befürchte er, dass im zweiten Stock etwas Schlimmes geschehen könnte.
    Doch alles blieb ruhig. Burg Ravenstein und alle ihre Bewohner schienen friedlich zu schlummern.
    Schließlich regte sich die geheimnisvolle Gestalt. Der Mann breitete die Schwingen aus und schwebte empor, ohne dass er sie bewegt hätte, bis ihn die Dunkelheit verschluckte.
    Der Geflügelte war kaum entschwunden, als die Blätter des mächtigen Kirschlorbeers, der am Fuß des Ostturms wuchs, zu rascheln begannen. Zwei knochige Hände, groß und derb vom Zupacken, schoben das Blattwerk beiseite, bevor eine Gestalt daraus auftauchte, in deren Gesicht rote Albinoaugen zu glimmen schienen: Der Rote Tod.
    Konrad Köpfer, der dem Grausamen Ritter bereits vor vielen Jahrhunderten als Scharfrichter gedient hatte und seit seinem Tod dazu verdammt war, als ruheloser Wiedergänger zwischen der Welt der Lebenden und Toten hin- und herzuwandeln, starrte mit wütendem Blick in den Himmel, als wären seine Albinoaugen in der Lage, die Nacht zu durchdringen. Dann verzerrte ein bösartiges Grinsen seine hässliche Fratze. »Dieser geflügelte Narr!«, knurrte er aus tiefer Kehle. »Er wird doch nicht glauben, dass er dieses Gör noch retten kann! Er müsste doch längst wissen, dass er nicht die geringste Aussicht hat, gegen die Feuerschlange zu bestehen. Sie hat ihn schon einmal besiegt – und auch diesmal wird es nicht anders sein. Sollte er es dennoch wagen, uns in die Quere zu kommen, wird er genauso untergehen wie dieses verdammte Wächterpack – und die gesamte Burg gleich mit!«

Kapitel 12 Der
maurische
Besucher
    ortlos begleitete Luminian, der blinde Wächter, seinen Herrn, der mit schweren Schritten auf das Zentrum des Labyrinths von Hellunyat zustrebte. Als sie in dem kreisrunden Raum angekommen waren, blieb Luminian stehen. Der Hüter des Lichts trat zuerst zum Kelch der Erleuchtung, der inmitten einer Lichtsäule schwebte, um sich dann der Nische zuzuwenden, in der Hellenglanz, das Schwert des Lichts, aufbewahrt wurde. Tief in Gedanken versunken, betrachtete Elysion beide Gegenstände, so als wolle er sich versichern, dass sie sich immer noch im

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