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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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darin zu kramen. Als sie wieder zum Tisch zurückkehrte, hielt sie ein Fotoalbum in der Hand. »Es gibt zwar nur wenige Aufnahmen von Lena«, erklärte sie aufgeregt. »Aber auf einer von ihnen ist der Ring bestimmt zu sehen.«
    Laura und Lukas standen auf und kamen um den Tisch zu ihr herum. Sie sahen gespannt zu, wie ihre Großtante das Album durchblätterte.
    Es enthielt in der Tat nur wenige Fotos ihrer Oma. Dennoch wurde Laura klar, dass es sich bei Lena und Analina um ein und dieselbe Person gehandelt haben musste. Die Ähnlichkeit war so verblüffend, dass jeder Zweifel ausgeschlossen war. Lena Luzius stammte also tatsächlich aus Aventerra! Das bedeutete, dass nicht nur in ihr selbst, sondern auch in Lukas das Blut eines Wesens aus dem Reich der Mythen floss! Dies erklärte die fantastischen Fähigkeiten, die Laura besaß. Und aus dem gleichen Grund verfügte auch Lukas, obwohl er selbst kein Wächter war, über eine übermenschliche Begabung.
    Doch so aufregend die neue Erkenntnis auch war, erklärte sie dennoch nicht, welche Verbindung es zwischen Oma Lena und der Feuerschlange gegeben hatte. Zu Lauras großer Enttäuschung war der Ring der Großmutter nämlich auf keinem der Fotos zu sehen.
    »Seltsam«, wunderte sich Eva Luzius. »Ich bin mir ganz sicher, dass es so ein Bild gegeben hat.« Nachdenklich schüttelte sie den Kopf, bis ihr plötzlich etwas einfiel. »Vielleicht ist es ja auf dem Speicher? Euer Opa hat dort Lenas Sachen aufgehoben.« Sie blickte Laura und Lukas an. »Ihr findet doch alleine nach oben? Meine alten Knie wollen nicht mehr so, wie ich gerne möchte. Deshalb würde ich mir die Kletterei über die steile Stiege gern ersparen.«
    Die Luft, die sich unter dem Spitzdach staute, war stickig. Die beiden Klappfenster waren geschlossen und von einem grauen Staubfilm überzogen, sodass nur wenig Licht eindringen konnte. Eine nackte Glühbirne baumelte vom höchsten Balken. Sie war so schwach, dass sie das trübe Dämmerlicht kaum aufzuhellen vermochte.
    Der Schrank mit Oma Lenas Sachen, den Eva ihnen beschrieben hatte, erhob sich wie ein dunkles Ungetüm an der Giebelwand. Während Laura, gefolgt von ihrem Bruder, darauf zuging, stieg ihr der Geruch von Staub und Mottenpulver in die Nase. Spinnweben verfingen sich in ihren Haaren und fingerten über ihr Gesicht. Sie war gespannt auf den Nachlass ihrer Großmutter. Während sie die Holztreppe hinaufgestiegen waren, hatte sie sich daran erinnert, was Riaanu ihr auf Aventerra anvertraut hatte: Analina hatte ein Tagebuch geführt. Da dies nach ihrem Verschwinden aus Aventerra nicht aufgefunden worden war, hegte Laura die Hoffnung, es vielleicht in dem alten Schrank zu entdecken. Wenn Analina – oder besser Lena, wie sie sich später genannt hatte – auf der Erde ebenfalls ihre täglichen Erlebnisse notiert hatte, waren in ihren Notizen möglicherweise einige brauchbare Hinweise zu entdecken.
    Hoffentlich fanden sie das Buch!
    Zu Lauras großer Enttäuschung war die Schranktür fest verschlossen. Das Möbelstück war aus massivem Holz gezimmert, sodass auch heftiges Rütteln nichts ausrichten konnte.
    »Eva hat gesagt, dass der Schlüssel steckt«, sagte Laura.
    »Vielleicht ist er runtergefallen«, überlegte Lukas und ließ sich auf die Knie nieder.
    Wahrend der Bruder angestrengt unter den Schrank spähte, stellte Laura sich auf die Zehenspitzen und tastete mit der Hand über die Oberseite. Viele Leute bewahrten Schlüssel dort auf. Doch sie wurde ebenso wenig fündig wie ihr Bruder.
    »Dann werden wir das gute Stück wohl aufbrechen müssen«, stellte Lukas fest und ließ den Blick auf der Suche nach einem passenden Werkzeug umherschweifen.
    »Tatsächlich, du Super-Kiu?« Laura gab sich keine Mühe, ihr Grinsen zu verbergen. »Hast du schon vergessen, über welche Fähigkeiten deine Schwester verfügt?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, stellte sie sich direkt vor den Schrank und schloss die Augen, um ihre Gedanken ausschließlich auf das Schloss zu konzentrieren. Unterwirf dich der Kraft des Lichts und füge dich meinem Willen!, wiederholte sie im Stillen immer wieder.
    Nur wenig später zeigte sich, dass Laura ihre telekinetischen Gaben durch geduldiges und regelmäßiges Üben meisterhaft entwickelt hatte: Mit einem sanften Klicken sprang die Schranktür einen Spaltbreit auf.
    Lukas murmelte etwas Unverständliches und wollte nach der Tür greifen, als diese ihm wie von Geisterhand bewegt entgegenschwang. Hastig wich er aus, damit sie

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