Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
find’st den Weg zu ihr, der Hexe Wort beschreibt es dir:
     
    Du musst versteh’n,
    Aus Eins mach Zehn,
    Und Zwei lass gehen.
    Und Drei mach gleich,
    Nah ist ihr Reich.
    Verlier die Vier
    Aus Fünf und Sechs,
    So sagt die Hex’.‹«
     
    Lukas ließ das Blatt sinken und schaute Laura nachdenklich an. »Der Text bricht genau hier ab, aber ich glaube, dass der Vers noch weitergeht. Er klingt verdächtig nach einem Zauberspruch. Und außerdem…« Der Junge dachte nach.
    »Was ist?« Sein Schweigen versetzte Laura in Unruhe.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Lukas. »Er kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Wirklich? Der ist doch mindestens fünfhundert Jahre alt.«
    »Bestimmt! Aber trotzdem – mir ist, als hätte ich ihn schon mal gehört oder gelesen. Mir fällt aber nicht ein, wo.«
    Lukas biss sich auf die Unterlippe. Laura wusste, dass ihr Bruder sich nicht eher zufrieden geben würde, bis er auf die Lösung gekommen war. Dabei stand gar nicht fest, ob dies etwas mit dem Schicksal ihrer Mutter zu tun hatte. Aber so war Lukas nun einmal. Für ihn waren Rätsel einfach dazu da, gelöst zu werden – egal, ob es wichtig war oder nicht. Selbst über die nebensächlichste Frage konnte er sich stundenlang den Kopfzerbrechen.
    »Könnte es nicht sein, dass der Vers auf einer anderen Seite weitergeht und Dr. Wagner nur vergessen hat, uns diese zu geben?«, fragte Laura.
    »Gut möglich, zumal auch von drei Schlüsseln die Rede ist, die dieser Hermes Trismegistos gelehrt haben soll. Und von dem dritten Schlüssel wird hier kein Wort erwähnt.«
    Als Lukas in der Bibliothek anrief, meldete sich Dr. Wagner schon nach zweimaligem Klingeln. Seine Auskunft allerdings war enttäuschend: Es gab keine weitere Seite. »Jedenfalls hat unser Institut nie eine solche besessen.« Er erklärte, dass schon andere danach gesucht hätten. »Diese Seite hat es sicherlich einmal gegeben. Sie wird im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sein.« Lukas blieb nichts anderes übrig, als sich bei dem freundlichen Bibliothekar zu bedanken und das Telefonat zu beenden.
    »Und was machen wir jetzt?« Laura seufzte. »Ohne die fehlende Seite werden wir doch nie erfahren, was es mit diesem Ring auf sich hat.«
    »Schon möglich«, gab der Junge zu. »Aber wir können trotzdem versuchen, herauszufinden, warum Mama sich das Dokument angesehen hat.«
    »Und wie sollen wir das machen – ohne Anhaltspunkt?«
    »Wir müssen einfach noch einmal alle Fakten durchgehen«, schlug Lukas vor. »Irgendetwas haben wir bestimmt übersehen. Also noch einmal ganz von vorne. Mama sollte ein Versprechen einlösen…«
    Plötzlich fiel Laura etwas ein, und sie fiel ihrem Bruder ins Wort. »Stimmt! Aber Syrin hat gesagt, dass Mama ein Versprechen einlösen musste, das ihre Mutter der Feuerschlange gegeben hatte. Es geht also um Oma Lena!«
    »Und was schließt du daraus?«
    »Dass es eine Verbindung zwischen Oma Lena und dieser Feuerschlange geben muss! Und bevor wir nicht wissen, was das für eine Verbindung ist, ist es sinnlos, sich mit diesem komischen Ring und den Versen zu beschäftigen.«
    Das Telefonat mit ihrem Vater half den Geschwistern diesmal nicht viel weiter. Ihre Oma war jung gestorben, einige Stunden nach Annas Geburt. Marius Leander hatte Lena nie persönlich kennen gelernt. Auch Michael Luzius, ihr Ehemann, war nicht sehr alt geworden. Als er unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, war seine Tochter Anna erst vierzehn. Alles, was Marius seinen Kindern über Oma Lena zu berichten wusste, hatte er von Eva Luzius erfahren, Michaels jüngerer Schwester. Diese war nach dem allzu frühen Tod von Lena in das Haus des Bruders gezogen, hatte ihm den Haushalt geführt und sich liebevoll um die kleine Anna gekümmert.
    »Aber auch Eva konnte mir nicht viel über eure Oma erzählen«, erklärte der Vater. Laura hatte das Handy so laut wie möglich gestellt, damit Lukas mithören konnte. »Als Lena in Drachenthal auftauchte, wusste niemand so genau, wo sie herkam. Selbst ihrem Mann Michael, eurem Opa also, hat sie das niemals verraten.«
    »Warum denn nicht? Hatte sie etwas zu verbergen?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Marius Leander. »Eva hat mir allerdings ein paar Dinge erzählt, die mich auf eine ziemlich verrückte Idee gebracht haben. Ich vermute nämlich«, Marius zögerte einen Augenblick, »dass Oma Lena aus Aventerra stammte.«
    »Was?« Laura glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Ganz einfach:

Weitere Kostenlose Bücher