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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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regelmäßig darin geblättert hätte.«
    Laura beugte sich vor, um die Seite zu betrachten – und stieß dabei gegen den Schrank. Durch die Erschütterung kam der Federkiel ins Trudeln und wäre mit Sicherheit zu Boden gefallen, wenn Lukas ihn nicht im letzten Moment aufgefangen hätte.
    »Pass doch auf!«, schalt er seine Schwester. Er wollte das antike Schreibutensil eben in den Schrank zurücklegen – als sich die Welt um ihn herum verdunkelte. Er verharrte mitten in der Bewegung – denn es war ihm, als husche eine Feder über die Buchseite, die deutlich sichtbare Zeichen darauf hinterließ! »So was«, flüsterte der Junge verwirrt. Doch kaum hatte die Feder zur zweiten Zeile angesetzt, war die Vision auch schon wieder vorbei, und das Blatt war genauso leer wie zuvor. Alles war so schnell gegangen, dass Lukas nicht ein Wort hatte entziffern können.
    »Sag schon, was ist los?«, bat Laura gespannt.
    Der Junge erwachte aus seiner Erstarrung. »Die Seiten sind gar nicht so leer, wie es den Anschein hat«, sagte er. »Aber offensichtlich sind nur Schattenseher in der Lage, den Inhalt zu lesen!«
    »Und was hast du gesehen?«
    »Nichts, dafür war die Vision zu kurz. Aber offenbar enthält das Buch äußerst wichtige Informationen. Sonst hätte Oma Lena sich nicht die Mühe gemacht, sie zu verschlüsseln.«
    »Klingt einleuchtend – vorausgesetzt, der Text stammt tatsächlich von ihr!«
    »Von wem denn sonst? Opa Michael hätte das Buch wohl kaum aufgehoben, wenn es nicht ihr gehört hätte.«
    Laura spürte, wie ihr vor lauter Aufregung das Blut in die Wangen schoss. »Meinst du, du kannst es entziffern?«
    »Ich kann es zumindest versuchen«, antwortete der Junge ernsthaft. »Ich muss mich nur in aller Ruhe damit beschäftigen.«
    Sie schlossen die Schranktür und gingen zur Stiege. Als sie die Treppe beinahe erreicht hatten, vernahm Laura ein Geräusch. Verwundert blickte sie sich um, und es dauerte einen Moment, bis sie den Verursacher des Lautes entdeckt hatte. Durch die staubverschmierte Scheibe des kleinen Klappfensters schräg über ihr starrte sie ein unheimliches Augenpaar an: die flammend roten Augen der großen schwarzen Katze!
    Als Laura aufschrie, verschwand die Spukgestalt. Die verwunderte Frage ihres Bruders, der das Biest nicht gesehen hatte, wehrte sie mit einem Kopfschütteln ab. Er würde ihr ja doch nicht glauben!
    Eva Luzius hatte nichts dagegen einzuwenden, dass Laura und Lukas das alte Buch mitnahmen. Dass sie kein Foto gefunden hatten, das Oma Lena mit ihrem Ring zeigte, verwunderte Eva allerdings sehr. »Das ist merkwürdig«, murmelte sie.
    Lukas holte sein Handy aus der Tasche und wählte eine der eingespeicherten Nummern. Es dauerte nicht lange, bis die Verbindung hergestellt war. »Hallo, Kaja«, sagte er zu Lauras Überraschung. »Ich bin’s, Lukas. Könntest du mir einen Gefallen tun?« Kurz darauf trug er sein Anliegen vor: Kaja sollte in sein Zimmer gehen, mit ihrem Handy die Kopie des Dokuments auf seinem Schreibtisch fotografieren und ihm das Foto zusenden.
    Eine geniale Idee!, musste Laura neidlos anerkennen. Warum bin ich nicht selbst daraufgekommen?
    Nur einige Minuten später hielt Lukas der Großtante das Display seines Handys entgegen, auf dem die Zeichnung des Ringes zu erkennen war. »Sah Omas Ring vielleicht so aus?«
    Eva Luzius kramte umständlich ihre Lesebrille aus einem Etui, setzte sie auf und beugte sich dann über das Mobiltelefon. »Das ist gut möglich, mein Junge«, sagte sie nach einer Weile. »Ich bin mir natürlich nicht hundertprozentig sicher, aber der Ring hier sieht genauso aus wie der, den Lena immer getragen hat.«
    Das war ja unglaublich!
    Laura wurde vor Aufregung ganz schwindelig. Es hatte also tatsächlich eine Verbindung zwischen Lena Luzius und der Feuerschlange gegeben. Wenn dieses Schmuckstück wirklich so wertvoll war, wie in dem alten Schriftstück behauptet wurde, wie war ihre Oma dann in seinen Besitz gelangt? Und warum hatte sie den Ring in der Nacht nach Annas Geburt vom Finger gezogen? Und – vielleicht die wichtigste Frage überhaupt! – was geschah danach mit dem Ring?
    Als hätte sie Lauras Gedanken gelesen, rief Eva Luzius mit einem Mal aus: »Jetzt weiß ich es wieder! Der Ring war auf dem großen Porträtfoto zu sehen, das lange Zeit auf Michaels Schreibtisch stand. In der Nacht, in der er ums Leben kam, ist es genauso verschwunden wie der Ring!«
    »Was ist damals geschehen?«, fragte Lukas.
    So wie es aussah, hatte Michael

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