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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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der Nacht vielleicht unnötig Sorgen gemacht? War Auriel nicht wegen der schwarzen Katze in ihrem Garten erschienen, sondern aus ganz anderen Gründen? Die weder mit ihr noch mit Maximilian Longolius zu tun hatten? Und
war diese schwarze Katze gar nicht die gewesen, für die sie sie gehalten hatte, sondern nur ein harmloses Schmusekätzchen, das sich in den Garten der Leanders und auf den Nussbaum verirrt hatte?
    Gut möglich – und dennoch ließen ihre inneren Instinkte sie die ganze ereignislose Fahrt nach Ravenstein über nicht zur Ruhe kommen. Der Morgen war kalt und klar, sodass Laura die im hellen Sonnenlicht glänzende Burg schon von Weitem erkennen konnte: die beiden Türme und den mächtigen Bergfried, die mit Efeu überrankten Mauern des Haupt- und Nebentraktes und erst recht natürlich die mit roten Ziegeln gedeckten Dächer der verschiedenen Burggebäude, die sich auf vier Seiten um einen geräumigen Burghof versammelten. Dabei war die im zwölften Jahrhundert auf der höchsten Erhebung der Gegend errichtete Burg alles andere als eine beeindruckende Wehranlage. Sie sah friedlicher aus – wie die Burgen in Märchenbüchern, auf denen malerische Feste stattfanden. Eine Einschätzung, die ihren ursprünglichen Erbauer, dem gefürchteten Raubritter Reimar von Ravenstein, mit Sicherheit nicht erfreut hätte.
    Marius Leander bog von der Landstraße ab. Eigentlich hat sich hier kaum etwas geändert, dachte Laura, während der Volvo langsam über die kiesbedeckte Einfahrt auf die mittelalterliche Burganlage zurollte. Alles sah noch genauso aus wie an jenem Tag vor dreieinhalb Jahren, als sie zum ersten Mal bemerkt hatte, dass Ravenstein kein gewöhnliches Internat war, sondern dass sich ein Geheimnis hinter seinen Mauern verbarg – und dass sie selbst ein wichtiger Teil dieses Mysteriums war! Eines allerdings war anders: Damals war es Winter gewesen, Anfang Dezember, und eine dicke Schicht Raureif hatte die Burg und die gesamte Umgebung überzuckert. Heute dagegen strahlten die Dächer und Mauern und natürlich auch das üppige Grün des weitläufigem Parks im hellen Licht der Frühlingssonne. Alles andere aber war genauso wie damals: Die beiden sorgsam gestutzten Buchsbaumdoggen
im Rasen neben der Einfahrt sahen aus wie ganz gewöhnliche Pflanzenskulpturen … Auch das große Standbild des Grausamen Ritters unweit der modernen Internatsturnhalle wirkte völlig harmlos und niemand hätte bei seinem Anblick vermutet, dass der steinerne Ritter zu einer tödlichen Gefahr werden konnte.
    Laura seufzte und spähte erneut zum Himmel. An dem Tag, an dem alles begonnen hatte, hatte dort ein riesiger Krähenschwarm über gekreist. Diesmal jedoch war nicht ein einziger Vogel am strahlenden Blau über der Burg zu sehen. Dennoch spürte Laura mit einem Mal, dass irgendetwas nicht stimmte. Obwohl sie nicht die geringste Ahnung hatte, worum es sich handelte, wusste sie plötzlich mit absoluter Sicherheit, dass sich irgendetwas über Ravenstein zusammenbraute.
    Aber ganz gewiss nichts Gutes!
     
    Philipp erwartete Laura in der großen Eingangshalle des Hauptgebäudes, ganz in der Nähe des alten Ölgemäldes mit der unglücklichen Silva und dem großen schwarzen Wolf. Er lehnte lässig an einem der Stützpfeiler und empfing sie mit dem strahlendsten Lächeln der Welt.
    Laura wurde bei seinem Anblick ganz warm im Bauch. Was für ein hübscher Kerl Coolio doch war! Er war etwas größer als sie und hatte nicht ganz so blonde Haare. »Meine Mutter sagt, sie sind semmelblond«, hatte er ihr mal erklärt. Egal, jedenfalls passten sie ganz ausgezeichnet zu seinen feinen Gesichtszügen.
    Coolio machte rasch ein paar Schritte auf sie zu, zog sie in seine Arme und küsste sie, so sanft und fordernd zugleich, dass Laura ihre Lippen gar nicht mehr von seinen lösen wollte. »Alles okay?«, flüsterte er ihr dann ins Ohr. Der Hauch seines Atems strich über ihren Hals.
    »Ich hoffe«, erwiderte Laura, worauf Philipp sie besorgt musterte.
    »Du hoffst? Was soll das denn heißen?«

    »Ach.« Laura verzog die Mundwinkel. »Ich weiß auch nicht, wie ich es dir erklären soll. Er ist nur so ein Gefühl.«
    »Nur ein Gefühl?« Philipp schien alarmiert. »Es geht wohl wieder um diesen merkwürdigen Wächter- und Dunklenkram, um den du immer ein Riesengeheimnis machst?«
    Laura konnte das Misstrauen in seinen Worten deutlich spüren. Coolio war nur vage in das große Mysterium eingeweiht, in das sie verstrickt war, und er wollte ihr einfach

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