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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Zimmers lagen vier Rucksäcke. Einer davon gehörte ohne Zweifel Caro Thiele, wie Laura an der unübersehbaren Aufschrift erkannte: BITCH! Als ob es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, befand sich darin neben den üblichen Utensilien auch Caros Handy, das in einer pinkfarbenen Hülle mit der gleichen Aufschrift steckte.
    Die anderen drei Backpacks gehörten Tim, Andy und Sarah, wie Laura und Lukas beim Durchsuchen rasch herausfanden. Auch sie hatten ihre Mobiltelefone darin zurückgelassen, die merkwürdigerweise ebenso ausgeschaltet waren wie das von Caro.
    »Eigenartig.« Lukas biss sich auf die Unterlippe. »Warum haben die bloß ihre Handys in die Rucksäcke gepackt? Und warum fehlt Rudis Backpack?«
    »Das ist im Moment doch gar nicht wichtig.« Laura schüttelte den Kopf. »Mich interessiert vielmehr, ob sich die Gofen noch immer im Haus befinden. Dass sie hier gewesen sein müssen, ist ja jetzt klar.«

    »Die Frage ist nur – wann?« Eine dicke Falte hatte sich Lukas Stirn gekerbt. »Ich vermute nämlich, dass sie längst wieder weg sind. Sonst hätten sie sich doch bestimmt schon bemerkbar gemacht.«
    »Vielleicht wollen sie ja nicht dass wir sie entdecken? Oder sie können sich aus irgendeinem Grund gar nicht mehr rühren?«
    »Hm«, brummte Lukas. »Suchen wir einfach weiter.«
    Zunächst stiegen sie bis ganz nach oben unters Dach. Der weitläufige Speicher war voller Gerümpel und alter Möbel. Obwohl Laura und Lukas jeden Winkel sorgfältig absuchten, konnten sie keine Menschenseele entdecken. Nur der staubige Fußboden war auch hier mit den Schubabdrücken ihrer Mitschüler übersät. Jedenfalls vermutete Lukas, dass die Spuren von Tim und seinen Freunden stammten, die sich offensichtlich gleich mehrere Male unter dem Spitzdach herumgetrieben hatten.
    Die Mehrzahl der Fußspuren befand sich vor einem altertümlichen Sideboard, auf dem ein eigenartiger Behälter aus fast pechschwarzem Holz thronte. Rätselhafterweise war er in der Form eines Dreiecks gehalten, dessen Kanten alle gleich lang waren – mehr als einen halben Meter, schätzte Lukas, was für die Tiefe ebenfalls galt. Auf der Vorderseite befand sich eine kreisrunde Tür, die allerdings weder einen Griff noch ein Schlüsselloch aufwies.
    »Wie man den Kasten wohl aufbekommt?«, fragte Lukas. »Und was sich darin befinden mag?«
    »Das ist doch völlig unwichtig«, erwiderte Laura. »Im Moment haben wir ganz andere Probleme, schon vergessen?«
    »Ist ja gut!« Lukas brummte vor sich hin, schloss sich dann aber doch der Schwester an, die bereits die Treppe hinunterlief.

    Im ersten Stock waren die Gesuchten ebenfalls nicht zu finden. Auch hier gab es keinerlei brauchbare Möbel mehr. Nur ein paar morsche Stühle und Schemel und eine wurmstichige Kommode standen
noch in den Zimmern, die genauso verdreckt und verstaubt waren wie die im Parterre.
    »Sieht ganz so aus, als hätte der alte Nörgelfritze Latus doch recht«, sagte Laura enttäuscht. »Lass uns schnellstens nach Drachenthal fliegen. Vielleicht haben wir da ja mehr Glück.« Entschlossenen Schrittes machte sie sich auf den Weg zur Treppe. Als sie bemerkte, dass Lukas ihr nicht sofort folgte, wurde sie ungehalten. »Jetzt beeil dich doch ein bisschen«, rief sie ihm über die Schulter zu. »Es ist schließlich noch ein ganzes Stück bis zur Freilichtbühne, und ich habe nicht vor, mir die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen. Morgen früh um halb sieben klingelt wieder der Wecker, schon vergessen? Und ich würde vorher gerne noch ein paar Stunden schlafen.« In ihrem Ärger achtete Laura nicht auf die Stufen und trat prompt daneben. Sie geriet ins Stolpern und konnte sich erst im allerletzten Moment am Geländer festhalten, sonst wäre sie die steile Stiege hinuntergestürzt.
    »Was ist los, Laura? Ist was passiert?«, rief Lukas, alarmiert von dem Lärm, den sie gemacht hatte.
    »Wie kommst du denn darauf?«, gab sie genervt zurück. »Und jetzt mach endlich. Latus und Lateris warten bestimmt schon auf uns.« Damit sprang sie die restlichen Stufen hinunter und eilte auf den Ausgang zu. Laura griff schon nach der Klinke, als sie mit einem Mal ein gedämpftes Geräusch hörte.
    Und dann noch einmal.
    Seltsam, durchzuckte es sie. Hat sich das nicht wie ein Hilferuf angehört? Langsam drehte sie sich um, legte den Kopf schief und lauschte. Doch ausgerechnet da polterte Lukas die Stiege herunter. Die lauten Tritte seiner Stiefel hallten durch die Diele und übertönten alle anderen

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