Laura - Venezianisches Maskenspiel
da...?“
„Gewiss, meine reizvolle Geliebte. Und ich warte ...“
Laura biss sich auf die Lippen. Dann, unendlich langsam öffnete sie die Arme, ließ sie neben ihren Körper sinken. Sie lauschte, aber er sagte nichts mehr. Und schließlich hob sie zögernd die Hände, strich über die Seiten ihrer Brüste. Dann weiter hinauf, ihre Finger ertasteten die harten, hochstehenden Spitzen, umkreisten die zusammengezogenen Höfe. Es war trotz des Kamins kühl in diesem Raum, aber diese fremde Lust, der Reiz etwas zu tun, das ihr bisher niemals eingefallen wäre, erhitzte ihren Körper. Ihre Finger tanzten auf ihren Brüsten, hauchzart, sinnlich erregend. Berührungen, die ihre Leidenschaft erwachen ließen.
Sie hörte plötzlich seinen Atem – er musste jetzt ganz in der Nähe stehen und ihr zusehen.
Ob das, was sie jetzt machte, wohl sonst Mätressen für ihre Geliebten taten? Ob die schöne Nicoletta dies für Domenico getan hatte? Der Gedanke stieß sie ab und erregte sie zugleich. Hatten die großen Kurtisanen der vergangenen Jahrhunderte ihre Freier auf diese Art erfreut? Vielleicht. Vielleicht war eine von ihnen sogar auf einem Sessel wie diesem gelegen und hatte sich sinnlichen Spielen hingegeben. Aber hatten sie es auch so gerne getan wie sie? Hatten sie die Männer, die sie für ihre Dienste bezahlten, geliebt? Nein, wohl nicht. Aber sie tat es. Sie liebte ihren Cavaliere nur um den Lohn seiner Leidenschaft und seiner Liebe, die sie sich noch erringen wollte. Ihr Kopf sank tiefer, als sie ihren Körper nach oben bog, ihren eigenen Händen entgegen.
Sie seufzte leise, als sie begann, ihre Brüste fester zu streicheln, ihren Körper, ihren Bauch, ihre Hüften. Ihre Hände glitten wie von selbst bis zu ihren Schenkeln, als eine Sehnsucht nach mehr sie erfasste. Sie wollte, dass er sie ebenfalls streichelte, sie küsste, sie wollte seine Hände auf ihrem Körper und zwischen ihren Beinen fühlen. Seine Lippen spüren. „Bitte ...“
„Ich warte, meine Geliebte ...“ Seine Stimme klang zärtlich, aber es lag zugleich ein befehlender Ton darin, dem sie sich nicht entziehen konnte.
Laura atmete schwer, als ihr bewusst wurde, was er meinte. Worauf er wartete. Wie konnte er das von ihr verlangen?! „Ich kann nicht ...“
Schweigen antwortete ihr. Er schien es nicht einmal für nötig zu erachten, sie zu überreden. Es war selbstverständlich für ihn, dass sie ihm zu Willen war. Sekundenlang dachte sie daran, das Tuch hinunterzureißen und fortzulaufen, aber das hieße, auf etwas verzichten zu müssen, das sie selbst ersehnte, und die Leidenschaft, die ihren Körper erfasst hatte, zügeln zu müssen. Trotz der Kühle fühlte sie kleine Schweißperlen zwischen ihren Brüsten, als sie sehnsüchtig mit ihren Fingern über ihren Bauch aufwärts strich, zwischen den vollen Hügeln hinauf bis zu ihrer Kehle. Feuchte Kühle auch zwischen ihren Beinen, vermengt mit Hitze und einem unwiderstehlichen Pochen. Sie wartete, aber er rührte sich nicht. Endlich ließ sie ihre Hand abwärts gleiten, tiefer hinunter. Sie zog das rechte Bein ein wenig an, wie um sich vor seinen Blicken zu schützen, wenn sie ihre letzte Scheu fallen ließ.
Es war nicht neu für sie, sich selbst zu erfreuen und zu befriedigen. Wie oft hatte sie es schon getan, wenn sie alleine in ihrem kalten Bett gelegen war, voller Sehnsucht nach einer warmen Männerhand, nach heißen Lippen und einem harten Körper, an den sie sich schmiegen konnte. In ihren Träumen und Fantasien war sie dabei niemals alleine. Ihr Geliebter lag ganz dicht bei ihr, seine Arme hatten sie umfasst gehabt und dann, kurz vor dem Höhepunkt hatte sie sich vorgestellt, wie er sich über sie legte, sein Glied in sie stieß, und sie sich in seine Arme hinein aufbäumte.
Dieser Traum war beinahe wahr geworden mit dem ersten Brief ihres Cavaliere d’Amore. Ihr ‚Cavaliere’, dessen Blicke sie nun auf ihrem Körper fühlte, auch wenn sie nicht wusste, wo er stand. Ihre Hand glitt tiefer, sie war sich seiner Gegenwart so sehr bewusst, als wäre es nicht ihre Hand, sondern seine, die sie jetzt streichelte, die über den weichen Venushügel fuhr. In ihrer Vorstellung waren es seine Finger, die die Lippen teilten, in die Feuchtigkeit ihrer Scham griffen. Sie suchte die Perle ihrer Lust, die geschwollen und pochend nach Berührung verlangte, und stöhnte leicht auf, als sie den Druck verstärkte, so wie er das vor einigen Tagen im Theater getan hatte. Sie ahmte seine Bewegungen nach,
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