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Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition)

Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition)

Titel: Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence Sterne
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Allgemeinen aber betrachten die Gelehrten sie als ein Detail von ebensoviel voneinander unabhängigen Tatsachen, die sich aber alle auf die eine oder die andere Art um seinen eigentlichen Gegenstand als Kern drehen, die mit großer Treue gesammelt sind und seinem Werk zahlreiche Erläuterungen über die Lehre von den Nasen beifügen.
    Da wir gerade übrige Zeit haben, – so will ich hier, wenn Sie erlauben, verehrte Leserin, die 9. Erzählung der 10. Dekade geben.
     
~ Ende des ursprünglich dritten Teils ~
     
Leben und Meinungen
des
Herrn Tristram Shandy.
Slawkenbergii Fabella. [Anmerkung:          Da Hafen Slawkenbergius de Nasis sehr selten ist, so wird es dem gelehrten Leser nicht unangenehm sein, wenn er hier ein kleines Muster vom Urtext erhält. Ich enthalte mich jeder Bemerkung hierüber, und möchte nur sagen, dass seine lateinische Erzählung gedrängter ist als der philosophische Teil des Buchs, und wie ich glaube, auch mehr Latinität enthält.]
Die Erzählung des Slawkenbergius.
   Vespera quadam frigidula, posteriori in parte mensis Augusti, peregrinus, mulo fusco colore insidens, mantîca a tergo, paucis indusiis, binis calceis, braccisque sericis coccineis repleta, Argentoratum ingressus est.
   Es war an einem kühlen, erfrischenden Abend am Schlusse eines schwülen Tags gegen Ende August als ein Fremdling, auf einem dunklen Maultier. mit einem kleinen Mantelsack hinter sich, der ein Paar Hemden, Schuhe und ein Paar rotseidene Hosen enthielt, in die Stadt Straßburg einzog.
   Militi eum percontanti, quum portus intraret, dixit, se apud Nasorum promontorium fuisse, Francofortum proficisci, et Argentoratum, transitu ad fines Sarmatiae mensis intervallo, reversurum.
   Er sagte der Schildwache am Tor, als sie ihn examinierte: er komme vom Vorgebirge der Nasen, reise jetzt nach Frankfurt und werde in einem Monat, nach seiner Wanderung zu den Tataren der Krim, wieder in Straßburg sein.
   Miles peregrini in faciem suspexit: – Di boni, nova forma nasi!
   Der Soldat sah dem Fremdling ins Gesicht: so eine Nase hatte er Zeit seines Lebens nicht gesehen.
   Ad multum mihi profuit, inquit peregrinus, carpum amento extrahens, e quo pependit acinaces: loculo manum inseruit, et magna cum urbanitate, pilei parte interiore takta manu sinistra, ut extendit dextram, militi florinum dedit, et processit.
   Sie ist mir schon sehr nützlich gewesen, sagte der Fremdling, und indem er das Handgelenk aus der Schleife eines schwarzen Bandes zog, an dem ein kurzer Säbel hing, steckte er die Hand in die Tasche, und mit der linken Hand mit großer Artigkeit an den Schirm seiner Mütze greifend, strebte er die Rechte aus, gab der Schildwache einen Gulden und ritt weiter.
   Dolet mihi, ait miles, tympanistam nanum et valgum alloquens, virum adeo urbanum vaginam perdidisse: itinerari haud poterit nuda acinaci; neque vaginam toto Argentorato habilem inveniet. – Nullam unquam habui, respondit peregrinus respiciens – seque comiter inclinans – hoc more gesto, nudam acinacem elevans, mulo lente progrediente, ut nasum tueri possim.
   Schade, sagte der Soldat zu einem kleinen krummbeinigen Tambour, dass dieser höfliche Mann seine Scheide verloren hat, er kann nicht mit dem bloßen Säbel reisen; und doch wird er in ganz Straßburg keine passende Scheide finden. – Ich hatte nie eine, erwiderte der Fremdling, indem er sich zurückwandte und höflich verneigte, – ich hielt ihn so, sagte er, indem er den bloßen Säbel in die Höhe hielt und langsam auf seinem Maultier weiter ritt, um meine Nase zu beschützen.
   Non immerito, benigne peregrine, respondit miles.
   Sie verdient es auch, edler Fremdling, erwiderte der Soldat.
   Nihili aestimo, ait illo tympanista, e pergamena faktitius est.
   Sie ist keinen Groschen wert, bemerkte der Tambour, es ist ja eine falsche Nase aus Pappe.
   Prout Christianus sum, inquit miles, nasus ille, ni sexties major sit, meo esset conformis.
   So wahr ich ein Christ bin, rief die Schildwache, es ist eine Nase, wie die meinige – nur sechs Mal grösser.
   Crepitare audivi, ait tympanista.
   Ich hörte sie knittern, sagte der Tambour.
   Mehercule! sanguinem emisit, respondit miles.
   Donnerwetter – erwiderte die Schildwache, sie blutete ja.
   Miseret me, inquit tympanista, quin non ambo tetigimus!
   Schade, schade, sagte der Tambour, dass wir sie nicht Beide befühlten.
   Eodem temporis puncto, quo haec res argumentata

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