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Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition)

Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition)

Titel: Laurence Sterne: Tristram Shandy (Jubiläumsausgabe zum 300. Geburtstag des Autors) [kommentiert] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence Sterne
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fuit inter militem et tympanistam, diszeptabatur ibidem tubicine et uxore sua, qui tunc accesserunt, et peregrino praetereunte, restiterunt.
   Zu derselben Zeit, als sich dieser Streit zwischen der Schildwache und dem Tambour erhob, wurde der gleiche Gegenstand zwischen einem Trompeter und seiner Frau erörtert, die dazu gekommen waren und den Fremden hatten vorüber reiten sehen.
   Quantus nasus! acque longus est, ait tubicina, ac tuba.
Benedicite! Welch' eine Nase! sagte die Frau des Trompeters, die ist ja so lang wie eine Trompete.
   Et ex eodem metallo, ait tubicen, velut sternutamento audias.
   Und aus dem gleichen Metall, sagte der Trompeter, wie du am Niesen hören kannst.
   Tantum abest, respondit illa, quod fistulam dulcedine vincet.
   O weit entfernt, erwiderte sie, sie tut so sanft wie eine Flöte.
   Äneus est, ait tubicen.
   Sie ist von Messing, sagte der Trompeter.
   Nequaquam, respondit uxor.
   Fällt ihr nicht ein, erwiderte seine Frau.
   Rursum affirmo, ait tubicen, quod aeneus est.
   Und ich sage dir, sie ist von Messing, wiederholte der Trompeter.
   Rem penitus explorabo; prius enim digito tangam, ait uxor, quam dormivero.
   Ich werde die Sache näher untersuchen, sagte die Frau, ehe ich heute schlafen gehe, muss ich sie mit meinem Finger berühren.
   Mulus peregrini gradu lento progressus est, ut unumquodque verbum controversiae, non tantum inter militem et tympanistam, ve-
rum etiam inter tubicinem et uxo-
rem ejus, audieret.
   Das Maultier des Fremdlings schritt so langsam vorwärts, dass er jedes Wort des Streits sowohl zwischen dem Soldaten und dem Tambour als zwischen dem Trompeter und dessen Frau hören konnte.
   Nequaquam, ait ille, in muli collum fraena demittens, et manibus ambabus in pektus positis (mulo lente progrediente) nequaquam, ait ille respiciens, non necesse est ut res isthaec dilucidata foret. Minime gentium! meus nasus nunquam tangetur, dum spiritus nos reget artus – Ad quid agendum? ait uxor burgomagistri.
   Nein, sagte Jener, indem er dem Maultier die Zügel auf den Hals legte und beide Hände über der Brust kreuzte (während das Tier langsam weiter ging). Nein! sagte er, indem er zurücksah, es ist durchaus nicht nötig. dass diese Sache aufgeklärt werde. Nein! Niemand soll meine Nase berühren, solange der Geist mir die Kraft verleiht – Wozu? fragte die Frau des Bürgermeisters.
   Peregrinus illi non respondit. Votum faciebat tunc temporis sancto Nicolao; quo fakto, in sinum dextram inserens, e qua negligentei pependit acinaces, lento gradu processit per plateam Argentorati latam, quae ad diversorium templo ex adversum ducit.
   Der Fremdling gab ihr keine Antwort. Aber er tat ein Gelübde zu St Nicolaus; dann steckte er die Rechte in den Busen, an welcher nachlässig sein Säbel hing und ritt langsam durch die Hauptstraßen Straßburgs bis zu dem großen Gasthof auf dem Marktplatz gegenüber von dem Münster.
   Peregrinus mulo descendens stabulo includi, et manticum inferri jussit; qua aperta et coccineis sericis fermoralibus extraktus cum argenteo laciniato Περιζομαντὲ, his sese induit, statimque, acinaci in manu, ad forum deambulavit.
   Sobald der Fremdling abgestiegen war, befahl er sein Maultier in den Stall zu führen und seinen Mantelsack hineinzutragen. Dann öffnete er diesen und nahm seine rotseidenen Hosen mit silberbefranztem Lätzchen oder Schürzchen heraus, und spazierte dann mit dem Säbel in der Hand auf den Paradeplatz.
   Quod ubi peregrinus esset ingressus, uxorem tubicinis obviam euntem aspicit; illico cursum flectit, metuens ne nasus suus exploraretur, atque ad diversorium regressus est – exuit se vestibus; braccas coccineas sericas manticae imposuit mulumque educi jussit.
   Der Fremdling war kaum hier eingetreten, als er die Frau des Trompeters ihm entgegen kommen sah. Alsbald drehte er um, da er befürchtete, dass seiner Nase eine Untersuchung drohte und kehrte nach dem Gasthof zurück. Dort kleidete er sich um, packte seine rotseidenen Hosen wieder in den Mantelsack und befahl sein Maultier vorzuführen.
   Francofurtum proficiscor, ait ille, et Argentoratum quatuor abhinc hebdomadis revertar.
   Ich reise nach Frankfurt, sagte der Fremdling, und werde von heute über vier Wochen wieder in Straßburg sein.
   Bene curasti hoc jumentum? ait, muli faciem manu demulcens – me, manticamque meam, plus sexcentis mille passibus portavit.
   Ich hoffe, ihr

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