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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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China zu demonstrieren, dass wir bereit sind, einzugreifen. Mindestens drei Trägerkampfgruppen und ein Bomberverband, der in Alaska in Alarmbereitschaft steht, und der eine Invasion chinesischer Truppen zum Stehen bringen kann. Philip, Sie müssen mir sofort einen Notfallplan ausarbeiten.«
    Freeman ging zu seinem Aktenkoffer, klappte ihn auf und nahm drei Klemmhefter mit einer umfangreichen Ausarbeitung heraus.
    »Schnell genug, Sir?«, fragte er lächelnd, bevor er auch Vizepräsidentin Whiting ihr Exemplar gab. Das Schriftstück trug den Titel Vereinigte Republik Korea - Operationsplan für Machtdemonstration.
    »Wie ich sehe, sind Sie in den vergangenen Tagen fleißig gewesen, Philip«, sagte Martindale anerkennend. »Ausgezeichnet! Geben Sie uns eine Zusammenfassung.«
    »Die haben Sie bereits vorweggenommen, Sir«, antwortete sein Sicherheitsberater. »Priorität Nummer eins: Verstärkung unserer Militärpräsenz in Nordostasien ohne Benutzung vorgeschobener Stützpunkte auf fremdem Boden. Priorität Nummer zwei: Verhinderung jeglicher Aggression Chinas oder Russlands gegenüber Korea und Japan. Priorität Nummer drei: Wir müssen in der Lage sein, einen Einmarsch russischer oder chinesischer Truppen in Korea durch schnell einsetzbare, anhaltende und massive Feuerkraft aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen.
    Diese Ausarbeitung stammt von Brigadegeneral Patrick McLanahan vom High Technology Aerospace Weapons Center. Sie ist natürlich einseitig gewichtet - McLanahan und sein Team entwickeln Waffen, hauptsächlich für die Air Force -, aber er legt einen brauchbaren Plan vor, mit dem wir uns befassen sollten. McLanahan stützt sich zwar auch auf Einheiten der Navy und anderer Teilstreitkräfte, aber die Hauptlast hätte ein Verband mit experimentellen Waffen zu tragen, die er und sein Team auf der Elliott Air Force Base entwickeln.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«, fragte der Präsident sarkastisch. Er war innerlich zusammengezuckt, als er den Namen »Elliott« wie in »Brad Elliott« gehört hatte, als plage ihn dieser Hundesohn mit drei Sternen weiterhin und peinige das Weiße Haus noch aus dem Grab heraus.
    »Reaktion Nummer eins: Verstärkung unserer Kampftruppen im Krisengebiet«, fuhr Freeman fort. »Dafür kommen vor allem die Flugzeugträger in Frage, und wir müssen mit denen anfangen, die bereits dort sind, aber McLanahan schlägt in seiner Ausarbeitung eine weitere Möglichkeit vor. Reaktion Nummer zwei: Verlegung zusätzlicher strategischer Bomberverbände nach Nordostasien. Reaktion Nummer drei:...« Er zögerte, dann sagte er rasch:
    »Vorbereitungen für den Einsatz von Spezialwaffen auf dem dortigen Kriegsschauplatz.«
    »Spezialwaffen? Sie meinen Kernwaffen?«, rief Ellen Whiting aus.
    »Das ist die einzig realistische Möglichkeit, Ma'am«, erklärte Freeman ihr. »Die Air Force hat weniger als hundert aktive schwere Bomber und weniger als dreihundert mittlere Bomber, und durch drei Flugzeugträgerkampfgruppen kämen nur ungefähr achtzig mittlere Bomber und etwa tausend Marschflugkörper hinzu. Selbst wenn wir diese Maschinen zwei Einsätze pro Tag fliegen lassen und die Verluste auf ein Prozent begrenzen könnten, hätten wir nicht annähernd genug Flugzeuge, um einen massiven chinesischen Vorstoß mit Infanterie und Panzern aufhalten zu können. Und wir müssen realistischerweise davon ausgehen, dass China seinerseits Massenvernichtungswaffen einsetzen wird, sobald amerikanische Verbände eingreifen. Deshalb halte ich es für notwendig, dass wir schon jetzt den Entschluss fassen, notfalls taktische Kernwaffen, subatomare Waffen oder Plasmafeld-Waffen einzusetzen.«
    Als Präsident und Vizepräsidentin betroffen schwiegen, sprach Freeman rasch weiter: »Darüber hinaus müssen weitere Probleme gelöst werden. Dieser Einsatz würde unsere sonstigen Verpflichtungen in aller Welt stark beeinträchtigen, weil alle paar Monate einer der Flugzeugträger abgelöst werden müsste, womit über ein Drittel unserer Trägerflotte in Nordostasien eingesetzt wäre. Das würde bedeuten, dass in anderen wichtigen Seegebieten wie dem Atlantik oder dem Mittelmeer längere Zeit keine Trägerkampfgruppe stationiert wäre. Sollte sich auf dem Balkan, in der Ägäis oder im Baltikum eine Krise entwickeln, könnten wir nicht rasch darauf reagieren. Wir müssten einen großen Teil unserer Luftstreitkräfte - Bomber, Tanker und Aufklärer - in den Pazifikraum verlegen, und da wir vom nördlichen Pazifik

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