Lautlose Jagd
reden, bedeutet das eine Verlegung nach Norden, nach Alaska...«
»Aha, die Erwähnung von Adak und Elmendorf war also kein Versehen, was, Philip?«, meinte die Vizepräsidentin, während sie die Ausarbeitung durchblätterte.
»Nein, Ma'am«, bestätigte Freeman. »Gleich nach dem Verlust unserer Stützpunkte in Japan hat das Pentagon angefangen, sich nach Alternativen umzusehen, und ist dabei natürlich auf Alaska gekommen. Seit wir jetzt auch unsere Stützpunkte in Korea eingebüßt haben, ist Adak plötzlich wieder sehr wichtig geworden.
Wir werden eine Planung zur Genehmigung vorlegen, die in den kommenden fünf Jahren Ausgaben von einer Milliarde Dollar für Adak vorsieht, damit dort ständig bis zu dreißig Tanker, Aufklärer und AWACS-Flugzeüge stationiert werden können.«
»Dann schlage ich vor, dass Sie diese Planung sofort dem Kongress zuleiten, damit das Genehmigungsverfahren anlaufen kann«, sagte der Präsident. »Und Sie haben sicher auch schon ein Dringlichkeitsprogramm für Adak ausgearbeitet?«
»Hundert Millionen Dollar über die beiden kommenden Jahre verteilt«, antwortete Freeman. »Das Pentagon soll diese Ausgaben an irgendeine andere Bewilligung anhängen, die in ein paar Tagen unterschriftsreif auf Ihrem Schreibtisch liegen kann. Adak ist nicht gerade ein Stützpunkt, von dem jeder Flieger träumt, aber wir hatten dort jahrzehntelang Flugzeuge stationiert.«
»Genehmigt«, entschied der Präsident. »Gut gemacht, Philip.
Aber die Flugzeugträger machen mir trotzdem Sorgen. China wird aufheulen, wenn wir die koreanische Halbinsel mit drei Trägerkampfgruppen umgeben. Außerdem sehen mir die Flugzeugträger zu sehr nach Angriff aus. Wie wär's mit nur ein paar Schiffen - etwas weniger auffällig, etwas mehr defensiv?«
»Teil drei«, sagte Freeman nur. Präsident und Vizepräsidentin lächelten, als sie diesen Teil der Ausarbeitung aufschlugen. »Ich habe erst vor ein paar Tagen wieder mit General McLanahan gesprochen; er hat mir den Entwurf eines Projekts geschickt, an dem er in letzter Zeit arbeitet, und wir haben ihn in seine Ausarbeitung eingefügt. Er sagt, dass er unsere Militärpräsenz um Korea unter Benutzung schon vorhandener Hardware um den Faktor zwei bis fünf steigern kann. Er sagt weiterhin, dass er bei Bewilligung entsprechender Mittel einen Raketenabwehrschirm über die gesamte koreanische Halbinsel spannen kann, ohne dazu auf landgestützte Systeme angewiesen zu sein.«
»Was?«, rief der Präsident aus. »Wie zum Teufel soll das funktionieren?«
»Er kann in einer halben Stunde hier sein und Ihnen alles persönlich erklären«, sagte General Freeman. »Er ist zufällig in Washington.«
»Zufällig?«, wiederholte Martindale sarkastisch. »Also gut, lassen Sie ihn herkommen.« Er überflog die Ausarbeitung und schüttelte erstaunt den Kopf. »Unglaublich. Einfach unglaublich. Wieso haben wir diesen Vorschlag nicht schon viel früher verwirklicht?«
»General McLanahan will sich dazu nicht äußern, aber wir vermuten beide, dass das an General Elliott gelegen hat. Sie wissen ja, dass er immer seine Schwierigkeiten mit der Navy hatte...«
Der Präsident schüttelte erneut den Kopf, denn das erinnerte ihn daran, wie oft Misstrauen und die Rivalität zwischen den Teilstreitkräften gute Vorschläge wie diesen um Jahre zurückgeworfen hatten. »Jesus, wenn er noch am Leben und George Balboa weiter im Pentagon wäre, könnten wir von Glück sagen, wenn wir Kämpfe auf unseren eigenen Fluren verhindern könnten, von denen in Asien ganz zu schweigen.«
»Sie haben vorhin von Waffen gesprochen, mit denen ich nicht vertraut bin, General - subatomare Waffen und Plasmafeld-Waffen«, sagte Vizepräsidentin Whiting. »Was sind das für Waffen?«
»Teil fünf, Ma'am«, antwortete Freeman. »Er stammt von General Terrill Samson, General Elliotts Nachfolger als Kommandeur des High Technology Aerospace Center, der ihn gemeinsam mit General McLanahan ausgearbeitet hat. Dieses Projekt hat er vor kurzem einem Unterausschuss des Senats vorgestellt. Die beiden haben ein Verfahren für den Einsatz wirksamer Waffen der nächsten Generation für Angriffs- und Luftverteidigungszwecke entwickelt.
Subatomare Waffen sind Waffen wie Neutronenbomben, die durch hohe Strahlungsdosen tödlich wirken, aber verhältnismäßig wenig Sprengkraft besitzen. Sie sind aus Gründen, die auf der Hand liegen, politisch und auch sonst unbeliebt: Sie können Menschen töten - oft unter entsetzlichen
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