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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Marschflugkörper und sogar Satelliten bekämpfen, bis der Flugzeuglaser entwickelt und einsatzbereit ist. Dafür setzen wir unsere Karrieren aufs Spiel.«
    Die Ausschussmitglieder, von denen einige sichtlich verwirrt waren, wechselten stumm Blicke, bis der Vorsitzende lächelnd sagte: »General Samson, General Hayes, ich bin gespannt, wie diese Sache ausgeht. Bringen Sie uns ein funktionierendes, einsatzfähiges Raketenabwehrsystem, dann können Sie auf meine nachdrückliche Unterstützung zählen. Bis dahin geht uns dieses Projekt nichts an und wird hier nicht weiter behandelt. Die Air Force muss es aus ihrem Etat finanzieren - oder die Entwicklung einstellen. Wenn es sonst keine Wortmeldungen mehr gibt?« Er wartete einen Augenblick, dann schlug er mit seinem Holzhammer auf den Tisch und verkündete: »Die Sitzung ist geschlossen.«
    Nachdem die Protokollführerin eine Warnung verlesen hatte, die Sitzung sei streng geheim und dürfe außerhalb dieses Raums mit niemandem besprochen werden, war die Sitzung beendet.
    Admiral Balboa, der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs, schaffte es, kein einziges Wort zu sagen, bis er und die übrigen Blauuniformierten außer Reichweite irgendwelcher Fotografen oder Fernsehreporter waren, die sich in der Nähe herumtreiben konnten. Dann explodierte er. »Verdammt noch mal, Samson«, fluchte er, »ich will bloß hoffen, dass Sie eine gute Entschuldigung haben! Was ist dieses Projekt Lancelot? Und warum habe ich davon nichts erfahren?«
    »Es handelt sich um ein aus vorhandenen Bauteilen zusammengebasteltes Projekt meines neuen stellvertretenden Kommandeurs, Sir«, antwortete Samson. »Unterstützt hat ihn dabei sein alter Freund Jon Masters von Sky Masters Inc.« Balboa nickte - Dr. Jon Masters kannte in der Rüstungsindustrie jeder. »Das Ding funktioniert, Sir. Es ist besser als das THAAD-System und vor allem sofort einsatzbereit, nicht erst in fünf oder zehn Jahren.«
    Balboa lächelte. Er spürte, dass sein Zorn allmählich verrauchte und sagte kopfschüttelnd: »Sie sind erst ein paar Jahre auf diesem Posten, Samson, und schon hängen Sie sich aus dem Fenster. Genau wie dieser Hundesohn Brad Elliott.« Samsons Miene verdüsterte sich, denn Brad Elliott war sein Freund und Mentor gewe -
    sen. Brad Elliott hatte sein Leben dafür geopfert, dass Kerle wie Balboa sich als Führer aufspielen konnten. »Das muss an der verdammten Wüstenluft, an der Einsamkeit dort draußen liegen...
    die macht euch HAWC-Kommandeure verrückt, sie bringt euch dazu, Dummheiten zu machen. Sie bringt euch dazu, euren Arsch und eure Karriere zu riskieren.«
    Er wandte sich an General Hayes. »Das müssen Sie allein durchstehen, General. Wollen Sie Ihren Etat für die verrückten Ideen dieses Mannes verpulvern und sich selbst und Ihre Einheit lächerlich machen, kann ich Sie nicht daran hindern. Aber ich denke nicht daran, zusätzliche Mittel für dieses Lancelot-Programm bereitzustellen. Was dafür an Geld gebraucht wird, muss aus dem Etat für Dreamland oder dem Entwicklungsbudget für den Flugzeuglaser kommen. Und für Sie habe ich eine letzte Warnung, General Samson: Stellen Sie mich noch einmal vor einem Kongressausschuss bloß, schmeiße ich Sie augenblicklich raus. Ist das klar?«
    »Ja, Sir«, antwortete Samson rasch und mit lauter Stimme.
    Aber Balboa saß bereits in seiner Limousine, die jetzt anfuhr.
    Die beiden Luftwaffengenerale nahmen ihre Hände von den Mützenschirmen. Hayes atmete tief durch. »Wissen Sie, Terrill«, sagte er, »der einzige Kerl, der den Mut hatte, sich häufiger mit Balboa anzulegen, und das überlebt hat, ist jetzt tot. Ich weiß nicht, ob Sie gut beraten sind, wenn Sie versuchen, in seine Fußstapfen zu treten.« Er machte eine Pause, dann wandte er sich an den hünenhaften Dreisternegeneral. »Okay, was zum Teufel ist Lancelot?«
    »Das würde ich Ihnen lieber zeigen als erzählen, Sir«, antwortete Samson. Als Hayes ärgerlich die Augen verdrehte und protestieren wollte, fügte er rasch hinzu: »Wir brauchen einen zusätzlichen Piloten, der die Begleitmaschine fliegt... vielleicht hätten Sie Lust, mich zur ersten Lancelot-Erprobung zu begleiten? Ich garantiere Ihnen, Sir, dass Sie nicht enttäuscht sein werden.«
    »Earthmover, passen Sie bei Ihren Spielchen auf - immer wenn man glaubt, sich gut zu amüsieren, fällt's der realen Welt ein, hochzuspringen und einen in den Hintern zu beißen.« Dann zuckte Hayes mit den Schultern. »Zum Teufel damit, wir stecken

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