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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Beweismaterial vorlegen und die Reaktion Chinas, Russlands und der übrigen asiatischen Staaten abwägen. Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, diese Situation friedlich zu entschärfen.«
    »Das gibt uns auch die Chance, unsere eigenen Streitkräfte umzugruppieren«, stellte Verteidigungsminister Chastain besorgt fest. »Fangen Sie jetzt einen Krieg an, wo große Teile unserer See- und Luftstreitkräfte sich darauf vorbereiten, lediglich an einer Übung teilzunehmen, müssen wir überstürzt reagieren, falls ein Krieg ausbricht. Verstärken wir unsere Präsenz dagegen langsam und allmählich, können wir eine starke Streitmacht in Position haben, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern und Südkorea wirkungsvoll beizustehen - und wir erwecken nicht den Eindruck, als legten wir es darauf an, gegen den Norden loszuschlagen.«
    Als der Dolmetscher das übersetzte, war deutlich zu sehen, dass General Kim nicht gefiel, was er hörte. Er senkte den Kopf, um seine Emotionen zu verbergen.
    »Ich verspreche Ihnen, General Kim, Minister Kang«, sagte der Präsident, »dass ich alle verfügbaren Waffen einsetzen werde, um die Republik Korea zu schützen und zu verteidigen. Aber ein Angriff auf Nordkorea kommt nicht in Frage. Die Gefahr, dass China eingreift und mit Kernwaffen zurückschlägt, ist zu groß. Es hat bereits gezeigt, dass es bereit ist, sie außerhalb seiner Grenzen einzusetzen. Ich glaube, dass es sie gegen jeden einsetzen würde, der es wagen wollte, einen Präventivschlag gegen Nordkorea zu führen.«
    General Kim sprach nochmals, dann sagte sein Dolmetscher:
    »Der General hat Minister Kang gebeten, Sie über unsere bereits aufgestellten Special Forces zu informieren.«
    »Welche Special Forces?«, fragte der Präsident.
    »Ich bin nicht befugt, darüber Mitteilung zu machen«, erklärte Außenminister Kang nervös. Aber General Kim blaffte einen Befehl, der nur »Los, erzählen Sie's ihnen, verdammt noch mal!«
    heißen konnte. Kang schluckte trocken und fuhr fort: »Der General meint unsere neue Aufklärungs- und Einsatzabteilung, die dem Aufklärungsbüro des nordkoreanischen Generalstabs entspricht. Sie besteht aus Soldaten aller drei Teilstreitkräfte, die...«
    Er schluckte erneut. »... von russischen Geheimdienstleuten ausgebildet werden.«
    »Russen!«, rief Chastain aus. »Sie haben eine von Russen ausgebildete Geheimtruppe?«
    »Wie sind Sie bloß darauf gekommen?«, fragte Vizepräsidentin Whiting ungläubig. Der Präsident schwieg; nur die Tatsache, dass ihm seine berühmten Silberlocken in die Stirn fielen, verrieten, wie zornig und besorgt er war. »Wie kommen Sie darauf, dass die Russen keine Informationen über diese Gruppe an die Nordkoreaner weitergeben?«
    »Weil wir ihnen weit mehr zahlen, als die Nordkoreaner jemals könnten«, antwortete Kang nüchtern. »Die Russen haben Milliarden Rubel für Ausbildung, Ausrüstung und die Entsendung von Beratern ausgegeben, um das nordkoreanische Netzwerk für Infiltration, Sabotage, Subversion und Terrorismus aufzubauen, und dafür keinerlei Gegenleistung bekommen. Wir werden jetzt von den Russen noch besser beraten und zahlen ihnen dafür viele Millionen Dollar, die als Wirtschaftshilfe getarnt werden.«
    »Wir... davon haben wir nichts geahnt!«, rief Vizepräsidentin Whiting aus. »Dem hätten wir im Voraus zustimmen müssen, Minister Kang. Das könnte die amerikanischen Geheimdienstoperationen in Asien gefährden - vielleicht sogar auf der ganzen Welt.«
    »Wir haben unsere neuen Agenten und Informanten auch dazu benutzt, nordkoreanische Regierungs- und Geheimdienstkreise zu durchleuchten«, berichtete Kang. »Ich kann Ihnen versichern, dass keine amerikanischen Quellen oder Methoden kompromittiert worden sind. Nordkorea - und auch China - weiß nichts von unserer neuen Aufklärungs- und Einsatzabteilung.«
    »China?«, wiederholte Chastain. »Sie haben auch China unterwandert?«
    »Auf höchster ziviler und militärischer Ebene«, bestätigte Kang.
    »In einem tausend Meilen breiten Streifen entlang der chinesisch-nordkoreanischen Grenze kennen wir nicht nur die Gliederung der chinesischen Streitkräfte, sondern auch die genauen Befehlsverhältnisse, Nachrichtenmittel, Codes und Verfahren für die Befehlsübermittlung zu den einzelnen Truppenteilen. So können wir die chinesischen Befehlswege und alle Verbindungen nach Nordkorea binnen weniger Minuten lahm legen.«
    Kang schien mit ehrlicher Begeisterung zu sprechen, als er sich

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