Lautlose Jagd
der Air Guard bei der Arbeit zuzusehen«, fuhr sie fort. »Der Gefechtsstab, die Operationsabteilung und der Gefechtsstand haben bei allen angenommenen Szenarios tadellos funktioniert. Gute Geheimhaltung, gute Zeitkontrolle und gute Verwendung von Checklisten. Nur ein überfälliger Lagebericht und ein Versehen, durch das eine verschlüsselte Meldung auf einer nicht abhörsicheren Frequenz hinausgegangen ist, haben sie um die Gesamteinstufung ›überragend‹ gebracht.
Ich habe mich vor allem für den Mobilitätsaspekt interessiert, aber da verdient diese Staffel wirklich das Prädikat ›überragend‹.
Das könnte damit zusammenhängen, dass sie früher Transporter C-130 geflogen hat - jedenfalls ist ihre Mobilität erstaunlich hoch. Ausgezeichneter Einsatz von Computern, auf denen maßgeschneiderte Programme laufen. Praktisch keine Zeitverluste.
Entscheidend ist jedoch, wie die Leute durchgeschleust werden, und da ist die Staffel wirklich vorbildlich. Alle hatten die neuesten Unterlagen, die vorgeschriebenen Schutzimpfungen und ihre vollständige Ausrüstung. Man hätte glauben können, die Staffel warte auf ihre Verlegung. Sie ist eine kleine, fast familiär strukturierte Truppe, das stimmt, aber diese Leute sind motiviert und kampfbereit.«
»Sie können ihre Maschinen flugklar machen, sie können Bereitschaftsdienst leisten, und sie können mobil machen«, fasste Dave Luger zusammen. »Die große Frage ist jetzt nur noch...«
»Können sie kämpfen - und können sie auf einen anderen Platz verlegen und dann kämpfen?«, ergänzte Patrick an seiner Stelle.
»Vielleicht wird's Zeit, ihnen etwas Sand ins Getriebe zu streuen, um zu sehen, wie sie damit zurechtkommen.«
Nancy Cheshire lächelte boshaft. »Sie wollen, dass es ein bisschen wehtut, Muck?«
»Hier geht's um mehr als eine Routineübung«, antwortete Patrick. »Ich will sehen, was sie wirklich können. Das tut vielleicht ein bisschen weh.« Er nickte seinen Stabsoffizieren zu. »Danke für die harte Arbeit, Leute. Nicht geheime Zusammenfassungen eurer Berichte bis heute sechzehn Uhr als E-Mail; vertrauliche Zusammenfassungen bis morgen früh. Wir sehen uns dann in To nopah.«
Als die anderen mit unterdrücktem Gähnen den Step Van verließen, blieb Dave Luger zurück. »Wie sieht's zu Hause mit den Vorarbeiten für Lancelot aus?«, fragte Patrick ihn.
»General Samson hat Lancelot-Umbausätze für die beiden ersten Maschinen fertig - jetzt brauchen wir nur noch Flugzeuge, dann können wir loslegen«, sagte Luger. »Er hat die Genehmigung für zwei weitere Umbausätze. Bis wir mit Nummer eins und zwei in die Luft kommen, müssten Nummer drei und vier im Bau sein.
Reservieren wir eine für die Ausbildung am Boden, könnten wir in zwei bis drei Monaten drei einsatzfähige Maschinen haben.« Er machte eine kurze Pause, dann fügte er hinzu: »So viel ich bisher gesehen habe, dürften die besten Kandidaten hier zu finden sein.
Die Flugzeuge sind in erstklassigem Zustand; das Wartungspersonal arbeitet hervorragend; die Staffel ist gut organisiert und hat gute Einrichtungen. Was denkst du?«
»Ich weiß nicht recht, Dave«, antwortete Patrick unbehaglich.
»Klar, die Maschinen sind top gepflegt - aber mit den Besatzungen habe ich ein Problem. Diese Kerle sind echt arrogant. Furness tut nichts lieber, als Leute aufzufordern, sich zum Teufel zu scheren, und das hat auf ihre Leute abgefärbt. Sie haben sich vor mir ungeniert respektlos über General Bretoff geäußert. Rinc Seaver ist der Schlimmste von allen - der Beste, aber auch der Schlimmste.« Patrick stand auf, reckte sich und wies den Fahrer an, sie zum Stabsgebäude zu bringen.
»Die Air Force hat sich verändert, seit wir damals aktiv waren, Muck«, stellte Dave fest. »Seit das Strategie Air Command seine Bomber ans Tactical Air Command abgegeben hat, haben alle Besatzungsmitglieder mehr Ähnlichkeit mit Jagdfliegern - sie sind jetzt arroganter, energischer, aggressiver, ehrgeiziger und viel cleverer. Die Air Force ist kleiner und schlanker geworden, was bedeutet, dass nur noch die Besten der Besten zum Fliegen kommen.
Und bei der Air National Guard machen diese Veränderungen sich noch viel deutlicher bemerkbar. Ich glaube nicht, dass wir sie auf Vordermann bringen müssen... ich denke, wir müssen allmählich erkennen, wie die Air Force von heute ist.«
»Schon möglich«, knurrte Patrick, der sich plötzlich sehr alt vorkam. »Aber trotzdem könnte es manchen nicht schaden, den
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