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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Hosenboden stramm gezogen zu bekommen.«
    Luger beobachtete, wie sein alter Freund ein gewaltiges Gähnen unterdrückte. »Na, fühlst du dich fit, Partner?«, erkundigte er sich lächelnd. »Du hast fünf oder sechs Jahre keine B-1B mehr geflogen, stimmt's?«
    »Ich komme schon zurecht, Dave«, wehrte Patrick ab. »Ich kenne die Maschine wie meine Hosentasche und...«
    »Ich rede von dir, Partner«, unterbrach Dave ihn. »Dass du aus der Megafortress ausgestiegen bist, liegt ungefähr ein Jahr zurück. Bist du bereit, wieder richtig zu fliegen?«
    »Ich bin in diesem Jahr genug geflogen, Dave.«
    »Ich meine nicht Prototypen, Simulatoren oder fliegende Prüfstände mit einem Haufen Ingenieure und Techniker - ich meine richtige Einsätze mit einer richtigen Besatzung, als Teil der Besatzung«, stellte Luger fest. »Du brauchst dir das nicht anzutun, weißt du. Den Überprüfungsflug mit Seaver kann Nancy machen, und ich kann dir selbstverständlich sagen, ob diese Jungs in Ordnung oder nur Hot Dogs sind. Außerdem«, fügte er mit ernster Miene hinzu, »braucht ihr alten Leute bekanntlich mehr Schlaf.«
    Patrick rieb sich die Nase mit hochgerecktem Mittelfinger, achtete darauf, dass Luger die Botschaft verstand, und schlug ihm dann auf die Schulter. »Ich komme schon zurecht, Partner«, erklärte er ihm. »Für mich ist das eine Chance, in die reale Welt zurückzukehren. Darauf freue ich mich schon.«
    Luger nickte aufmunternd. »Dann zeig's ihnen, Muck«, sagte er. »Solltest du mich brauchen, bin ich über SATCOM zu erreichen.« Patrick nickte ebenfalls und unterdrückte ein weiteres Gähnen. Sie schwiegen einen Augenblick lang, dann sagte Luger:
    »Natürlich kannst du jederzeit den Befehl über die Staffel übernehmen.«
    War Patrick gerade noch etwas schläfrig gewesen, sah er jetzt aus, als hätten ihn die Posaunen von Jericho aus dem Schlaf gerissen. Er starrte seinen Partner völlig verblüfft an, dann fragte er:
    »Was hast du gesagt, Dave?«
    »Erzähl mir bloß nicht, daran hättest du nicht schon gedacht«, antwortete Luger. »Hat Furness ihre Leute nicht im Griff, hat sie's verdient, einen Dämpfer zu bekommen. Sie behandelt diese Staffel wie ihr persönliches Spielzeug, das steht fest, aber das entscheidende Wort ist ›ihr‹. Nimm sie ihr weg, vielleicht nur für kurze Zeit, dann muss sich zeigen, was für eine Chefin sie ist. Steht sie das durch, ist alles in Ordnung. Tut sie's nicht, hast du dem Staat Nevada die Mühe erspart, sie von ihrem Posten zu entfernen, und zugleich die Grundlagen für eine noch bessere Staffel gelegt. Und du hättest dein erstes selbstständiges Kommando.«
    »Dave, ich habe den Auftrag, diese Einheit zu beurteilen und General Samson darüber Bericht zu erstatten«, sagte Patrick. »Ich kann mir nicht einfach eine Staffel der Air National Guard unter den Nagel reißen. Außerdem habe ich schon einen Job. Ich arbeite an einem Dutzend Projekte, um die ich mich kümmern muss. Ich kann nicht alles hinschmeißen und...«
    »Ah, so fangen Wahnvorstellungen an - man hält sich für unentbehrlich«, warf Dave ein. Patrick machte ein finsteres Gesicht, dann schüttelte er den Kopf und lachte nur. »Muck, ich kenne dich.
    Du bist kein Schreibtischhengst. Du bist ein Flieger. Du bist immer einer gewesen, du wirst einer bleiben, auch wenn du noch ein paar Sterne bekommst. Aber jetzt bist du Brigadegeneral der United States Air Force, und das bedeutet, dass du kommandierst.
    Diese Lancelot-Staffel wird deine Schöpfung sein - warum willst du sie also nicht selbst befehligen?«
    »David, die Idee ist plemplem«, wehrte Patrick kopfschüttelnd ab. Der Step Van hielt vor einem einstöckigen Stahlbetonbau. Patrick sammelte seine Ausrüstung und die Handbücher ein und öffnete die Schiebetür. »Ich bin nicht hier, um Furness abzulösen, sie in den Hintern zu treten oder ihr beizubringen, wie man die B-1B fliegt - ich bin hier, um zu beobachten und Bericht zu erstatten. Nichts anderes habe ich vor, und danach will ich nach Hause zu meiner Frau und meinem kleinen Sohn und meiner vielen Arbeit, die sich inzwischen in Dreamland ansammelt.«
    »Ja, Sir«, sagte Luger, der offensichtlich kein Wort davon glaubte. »Guten Flug... Kommodore.«
    »Achtung!«, rief der Wachposten im Eingangsbereich, als McLanahan das Stabsgebäude betrat. »Weitermachen«, sagte Patrick, während er sein Ausweisarmband vorzeigte. Obwohl eine Großübung lief, hatte der Posten noch daran gedacht, »Achtung!« zu

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