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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Oberstleutnant.
    Ich freue mich schon darauf, heute ein paar Ziele platt zu machen.
    Sonst noch was für mich?«
    »Nein, Sir«, antwortete Furness so übertrieben zackig, dass das »Sir« fast ironisch klang.
    Die zunehmende Spannung war fast mit Händen zu greifen, als sie einige Minuten später zu den Maschinen hinausfuhren. Die Kontrollen waren streng, aber sobald die Wachposten ihre Ausweise kontrolliert und den Mannschaftsbus mit Hunden und Spiegeln abgesucht hatten, schienen sie wegen des bevorstehenden Einsatzes und der Verlegung der Staffel ebenso aufgeregt zu sein wie die fliegenden Besatzungen. Selbst der junge Gefreite, der den Bus fuhr, wünschte ihnen beim Aussteigen viel Erfolg. In der »guten alten Zeit«, als Patrick B-52 geflogen hatte, hatten die »Sky Cops«, das Wartungspersonal, die Waffenwarte und die Besatzungen in verschiedenen Welten gelebt. Obwohl jeder die Arbeit der anderen respektierte und sich bewusst war, dass sie demselben Team angehörten, wussten die einzelnen Gruppen nur wenig voneinander. Es gab immer eine gewisse Zurückhaltung, die manchmal sogar in Ressentiments ausartete.
    Nicht jedoch hier. Patrick hatte das Gefühl, diese Staffel sei wie ein Profifootballteam, in dem Spieler, Reservebank, Trainer und Fans vor, während und nach jedem Spielzug gleich laut johlten, um sich gegenseitig anzufeuern.
    Furness, Dewey und Seaver stiegen aus dem Bus und trugen rasch ihre Ausrüstung zu ihren Maschinen. Nur Patrick blieb noch einen Augenblick stehen, um das Flugzeug bewundernd anzustarren. Obwohl er einige hundert Flugstunden - auch als Kopilot - auf diesem Bomber hatte, zu denen mehrere hundert Stunden in Simulatoren und Verfahrenstrainern kamen, starrte er diese Maschine an, als sehe er zum ersten Mal eine B-1B Lancer.
    Am besten ließ sie sich mit dem Ausdruck »tödlich« beschreiben. So hatte er früher seinen Bomber EB-52 Megafortress charakterisiert - die zu Versuchszwecken umgebaute B-52 Stratofortress, die er jahrelang verbessert und im Einsatz geflogen hatte.
    Auf die B-1B passte dieser Ausdruck noch besser. Die EB-52 war eine umgebaute B-52 mit spitzem Bug und weiteren aerodynamischen Verbesserungen, aber sie war weiterhin massig, mit riesigen dicken Tragflächen und dem Aussehen eines großen, schwerfälligen Bombers - die verschiedenen Verbesserungen funktionierten sehr gut, aber sie wirkten irgendwie »angeklebt«, nachträglich angebracht.
    Die B-1B wirkte schlank und tödlich, weil sie von Anfang an entsprechend konstruiert worden war. Im Gegensatz zur B-52 hing bei ihr nichts unter dem Rumpf oder den Tragflächen. Alle Waffen wurden in Bombenkammern transportiert, und die Tragflächen waren dünne, hoch sensible Schwenkflügel, die im Überschallflug nach hinten geschwenkt wurden. Von ihrer langen Bugspitze über ihren schlanken Rumpf, der ebenfalls Auftrieb lieferte, und ihre dünnen Tragflächen bis hin zu ihrem hohen Leitwerk wirkte sie selbst auf dem Rollfeld im Stand eindrucksvoll schnell.
    Aber sie war so groß wie eine EB-52 und erheblich vielseitiger.
    Die aufgehende Sonne erschien über der Sierra Nevada, erhellte die startbereiten Maschinen und umgab Patricks B-1B Lancer mit einer goldenen Aura. In diesem Augenblick wusste er, dass seine Zukunft in dieser Maschine lag. Er hatte in Dreamland an vielen High-Tech-Flugzeugen gearbeitet, aber keines hatte das Potential der B-1B besessen. Patrick war sich bewusst, dass er die neue Megafortress vor sich hatte.
    Brad Elliott hatte die EB-52 Megafortress geschaffen. Sie war sein Vermächtnis gewesen. Dieses Flugzeug würde Patrick McLanahans Vermächtnis sein.
    Er beeilte sich, zu seiner Besatzung zu kommen, die unter dem ein Stockwerk hohen Bugfahrwerk stand, wo Rinc Seaver die Logbücher - Vordruck 781 - des Bombers durchging, mit der Wartungsmannschaft einige in letzter Zeit aufgetretene Probleme besprach und sich vergewisserte, dass alle Wartungsarbeiten abgezeichnet waren. Patrick lernte den Crew Chief und seine beiden Stellvertreter kennen und wunderte sich wieder einmal, wie jung sie aussahen. Der Crew Chief, Master Sergeant Chris Bowler, war ein Veteran mit 15-jähriger Erfahrung, aber seine Stellvertreter, ein Sergeant und ein Staff Sergeant, schienen geradewegs aus der Technischen Schule zu kommen. Tatsächlich verfügten sie gemeinsam über 25 Jahre Erfahrung mit der B-1B.
    Nachdem die Logbücher durchgesehen und die Crew Chiefs eingewiesen waren, folgte die Suche nach Fremdkörpern, bei der fliegende

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