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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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hatten, während das Team draußen in St. Francis war. »Nichts von VICAP«, rief er als Erstes, »auch die State Police der einzelnen Bundesstaaten hat unter dem Namen ›Holloway‹ nichts in ihren Datenbänken gefunden. Allerdings fehlen dort viele Dateien, und diejenigen, die er nicht vernichtet hat, sind nicht sehr hilfreich.«
    Nach einer dramatischen Pause fuhr Mott fort: »Wir haben mit einigen seiner früheren Arbeitgeber telefoniert: Western Electric, Apple und Nippon Electronics, also NEC. Ein paar Leute, die sich an ihn erinnern, bezeichnen ihn als hervorragenden Codeslinger … und als brillanten Social Engineer.«
    »TMS«, rezitierte Linda Sanchez. »IDK.«
    Gillette und Nolan lachten.
    Mott übersetzte dieses Akronym aus dem Blauen Nichts für Bishop und Shelton: »
Tell me something I don’t know
– Erzähl mir was, das ich nicht schon weiß.« Dann verkündete er: »Aber– große Überraschung – sämtliche Akten aus ihren Personal- und Rechnungsbüros sind verschwunden.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass er sich irgendwo einhackt und Computerdateien löscht«, kommentierte Linda Sanchez, »aber wie lässt er die toten Bäume verschwinden?«
    »Die was?«, fragte Shelton.
    »Papieraufzeichnungen«, erläuterte Gillette. »Ganz einfach: Er hackt sich in den Computer der Dokumentenverwaltung und mailt dem Personal die Anweisung, die entsprechenden Akten in den Shredder zu stopfen.«
    Mott ergänzte, dass mehrere Sicherheitsbeamte bei Phates früheren Arbeitgebern meinten, er verdiente sich seinen Lebensunterhalt – vielleicht sogar heute noch – damit, gestohlene Teile von Supercomputern zu verhökern, nach denen eine gewaltige Nachfrage bestand, insbesondere in Europa und Ländern der Dritten Welt.
    Ihre Hoffnungen blühten kurzzeitig auf, als Ramirez anrief, um ihnen mitzuteilen, was sie vom Eigentümer von
Ollie’s Theaterfundus
erfahren haben: Der Mann habe sich das Karteifoto des jungen Jon Holloway angesehen und bestätigt, dass dieser Mann im vergangenen Monat mehrmals im Laden gewesen war. Er konnte sich nicht genau daran erinnern, was er gekauft hatte, wusste aber, dass es ziemlich viel war und der Kunde bar bezahlt hat. Der Eigentümer hatte keine Ahnung, wo Holloway wohnt, erinnerte sich aber an ein kurzes Gespräch. Er habe Holloway gefragt, ob er Schauspieler sei und ob es nicht schwierig sei, in dem Beruf eine Anstellung zu finden.
    Der Eigentümer sagte Folgendes: »Ich weiß noch, dass er erwiderte: ›Nein, überhaupt nicht. Ich kann meine Rollen jeden Tag spielen.‹«
    Eine halbe Stunde später, um 21 Uhr 30, streckte sich Frank Bishop und sah sich im Dinostall um.
    Die Stimmung im CCU-Team war gedrückt. Linda Sanchez telefonierte mit ihrer Tochter, deren Wehen noch immer nicht eingesetzt hatten. Stephen Miller hockte verdrossen in einer Ecke, blätterte irgendwelche Notizen durch und war vielleicht immer noch wegen der Panne mit dem Anonymizer verstimmt. Gillette war im Labor, wo er den Inhalt von Jamie Turners Computer unter die Lupe nahm. Patricia Nolan saß nicht weit von Bishop entfernt in einem Kabuff und telefonierte. Wo Bob Shelton sich aufhielt, wusste Bishop nicht.
    Bishops Telefon klingelte. Ein Anruf von der Verkehrspolizei.
    Ein Motorradpolizist hatte Phates Jaguar in Oakland gefunden.
    Es gab keine konkreten Hinweise dafür, den Wagen mit dem Hacker in Verbindung zu bringen, aber es musste sich um den Gesuchten handeln – der einzige Grund, weshalb man ein Sechzigtausend-Dollar-Fahrzeug mit Benzin übergoss und anzündete, war der, Beweise aus der Welt zu schaffen.
    Was dem Feuer mit großer Effizienz gelang, wenn man dem Team am Tatort glauben wollte. Es gab keinen einzigen Hinweis, der Bishops Truppe auch nur einen Deut weitergeholfen hätte.
    Bishop widmete sich noch einmal dem vorläufigen Tatortbericht aus St. Francis. Huerto Ramirez hatte ihn in rekordverdächtiger Zeit zusammengestellt, aber auch hier gab es nicht viel zu holen. Bei der Mordwaffe handelte es sich offensichtlich wieder um ein Militärmesser. Das Klebeband, mit dem Jamie Turner gefesselt worden war, gab es an jeder Ecke zu kaufen und war so wenig bis zu einem bestimmten Laden zurückzuverfolgen wie das Leitungswasser, der Salmiakgeist und der Tabasco, die er dem Jungen in die Augen gesprüht hatte. Sie hatten jede Menge von Holloways Fingerabdrücken gefunden, was jedoch nicht viel brachte, da seine Identität ohnehin bekannt war.
    Bishop ging zur Tafel und forderte Mott mit einer

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