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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nicht, Ma'am. Sie hat gebeten, mit Ihnen zu sprechen. Möchten Sie, dass ich sie wegschicke?«
    »Nein, natürlich nicht.« Lavinia holte tief Luft und bereitete sich vor. Sie war eine Frau von Welt. Sie konnte mit dieser Sache umgehen. »Ich werde mit ihr sprechen. Bitte schicken Sie sie sofort in mein Arbeitszimmer.«
    »Aye, Ma' am.« Mrs. Chilton verschwand von der Tür.
    Emeline sah nachdenklich aus. »Ich möchte wetten, dass Mrs. Dove heute Morgen hierher gekommen ist, um darauf zu bestehen, dich für deine Dienste zu bezahlen.«
    Lavinias Laune besserte sich. »Glaubst du wirklich?«
    »Was könnte sie denn sonst für einen Grund haben?«
    »Nun ja ...«
    »Vielleicht möchte sie sich für das, was sie getan hat, entschuldigen.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Lavinia?« Emeline runzelte die Stirn. »Was ist denn los? Du scheinst schrecklich aufgeregt zu sein, weil sie heute hierher kommt, um dir das Geld zu geben, das sie dir schuldet.«
    »Aufgeregt.« Lavinia ging langsam zur Tür. »Vollkommen aufgeregt.«
    Sie schaffte es, Mrs. Dove volle vier Minuten warten zu lassen, ehe die Spannung unerträglich wurde. Sie versuchte, höfliche Gleichgültigkeit und Gemächlichkeit auszustrahlen, als sie ihr Arbeitszimmer betrat.
    Eine Frau von Welt.
    »Guten Tag, Mrs. Dove. Das ist eine Überraschung. Ich habe Sie nicht erwartet.«
    Joan stand vor dem Bücherschrank, wo sie offensichtlich gerade die wenigen Bücher betrachtet hatte. Sie trug ein dunkelgraues Kleid, das Madame Francesca offensichtlich entworfen hatte, um ihre elegante Figur diskret zu unterstreichen und ihr blondes und silbernes Haar hervorzuheben.
    Der Schleier ihres hübschen schwarzen Hutes war auf die
    Hutkrempe zurückgeschlagen. Der Ausdruck in Joans Augen war, wie immer, unergründlich.
    »Wie ich sehe, lesen Sie Gedichte«, sagte Joan.
    Lavinia war überrumpelt von dieser Bemerkung. Schnell warf sie einen Blick auf die Hand voll Bücher. »Ich habe im Augenblick nicht sehr viele meiner Bücher hier. Ich war gezwungen, sie zurückzulassen, als wir ein wenig übereilt von einer Reise nach Italien zurückgekehrt sind. Es wird einige Zeit dauern, den Inhalt meiner Bibliothek wieder zu ersetzen.«
    »Verzeihen Sie mir, dass ich Sie schon so früh am Tag störe«, meinte Joan. »Aber ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, und meine Nerven ließen keine weitere Verzögerung zu.«
    Lavinia bahnte sich einen Weg zu der Festung ihres Schreibtisches. »Bitte, setzen Sie sich doch.«
    »Danke.« Joan wählte einen Stuhl vor dem Schreibtisch. »Ich werde direkt zur Sache kommen. Ich möchte mich für das entschuldigen, was gestern Abend passiert ist. Meine einzige Entschuldigung ist die, dass ich Mr March nicht vollkommen vertraut habe. Ich hatte das Gefühl, es wäre besser, ihn im Auge zu behalten.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich bin heute hierhergekommen , um darauf zu bestehen, dass ich Ihnen das Honorar bezahle, das ich Ihnen schuldig bin. Sie und Mr March waren doch wirklich erfolgreich. Es ist nicht Ihr Fehler, dass das Tagebuch zerstört wurde.«
    »Vielleicht ist es ja besser so«, meinte Lavinia vorsichtig.
    »Da könnten Sie Recht haben. Dennoch bleibt noch immer eine Frage offen.«
    »Sie möchten wissen, wer Ihnen diese kleine Wachsarbeit geschickt hat, nehme ich an.«
    »Ich kann keine Ruhe geben, ehe ich die Antwort darauf nicht kenne«, erklärte Joan. »Ich wünschte, Sie würden Ihre Nachforschungen in dieser Angelegenheit weiterführen.«
    Joan war also heute nicht hierher gekommen, um sich über ein ruiniertes Kissen in ihrer Kutsche zu beklagen. Sie war hier, um ihre Rechnung zu bezahlen und um weitere Dienste zu bitten.
    Lavinia setzte sich ein wenig abrupter hin, als sie es beabsichtigt hatte. Ganz plötzlich schien dieser Morgen heller zu sein, trotz des Regens. Sie bemühte sich, ihre Erleichterung hinter einer professionellen Fassade zu verbergen. Sehr entschlossen faltete sie die Hände und legte sie auf den Schreibtisch.
    »Ich verstehe«, murmelte sie.
    »Ich würde es verstehen, wenn Sie es als notwendig erachten, Ihre Gebühr zu erhöhen, um das auszugleichen, was Sie als meine Schuld ansehen, weil ich nicht vollkommen ehrlich war in der Sache mit dem Tagebuch.«
    Lavinia räusperte sich. »Unter diesen Umständen.«
    »Ja, natürlich«, stimmte Joan ihr zu. »Nennen Sie mir Ihren Preis.«
    Wenn sie auch nur einen Funken Verstand hatte, dachte Lavinia, dann würde sie jetzt die Gelegenheit ergreifen, würde eine hübsche Summe

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