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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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bestrichenen Muffin kauend. »Whitby würde mir nie verzeihen, wenn ich eine Haushälterin ins Haus brächte.«
    Emeline kicherte. »Keine Sorge, Lavinia. Sicher würde Mrs Chilton sich nie und nimmer aus deinem Haus weglocken lassen.«
    »Hm.« Lavinia befasste sich wieder mit ihrer Zeitung. Nun war sie in ihren bösen Ahnungen bestärkt. Etwas war nicht in Ordnung.
    Mrs Chilton ist heute vielleicht nicht gut gelaunt, dachte sie, doch Tobias war dafür, dass er einen ungelösten Mord an der Ferse hatte, bester Stimmung. Als er vor einer Stunde wieder an ihrer Tür erschienen war, hatte er gebadet und sich rasiert. Neue Entschlossenheit blitzte aus seinen Augen. Anscheinend hatte er eine Nacht ungestörten Schlaf gebraucht.
    »Wisst ihr, dass ich überhaupt nicht erstaunt bin, dass Mr Hood Anthonys Halbbruder ist«, sagte Emeline und nahm den Faden des Gespräches wieder auf, das sie vor dem kleinen Wortgefecht zwischen Tobias und Mrs Chilton geführt hatten. »Damit sind einige der Ähnlichkeiten erklärt, die ich in beiden entdeckte.«
    »Ja, allerdings«, sagte Tobias.
    »Werden Sie heute meine Hilfe benötigen, Sir?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    »Ich glaube nicht, danke.« Er zog die Braue hoch, als er Emelines reuige Enttäuschung sah. »Warum?«
    »Ach, nichts. Es ist nur ... Priscilla schickte heute Morgen Nachricht und flehte mich geradezu an, sie heute Nachmittag zu besuchen. Ich deute das dahingehend, dass ihre Mama für sie einen entsetzlich langweiligen Termin bei der Schneiderin arrangierte und sie diesen nicht allein über sich ergehen lassen möchte.«
    Lavinia schnalzte mitfühlend mit der Zunge. »Noch mehr Rosa, nehme ich an?«
    »Zweifellos. Priscilla sagte, dass es für sie einen einzigen vernünftigen Grund für eine Heirat gibt ... ihre Mama könnte sie dann nicht mehr zwingen, Rosa zu tragen.«
    Lavinia musterte Tobias. »Was ist mit deinen Plänen, Tobias?«
    »Ich muss einen Beweis dafür finden, dass Pierce in die Sache verwickelt ist. Wenn er heute Nachmittag seine Kundinnen besucht, werde ich mir seine Wohnung vornehmen.« Tobias' Miene spannte sich an. »Vorausgesetzt, er geht wirklich dem ehrbaren Friseurberuf nach.«
    »Da bin ich sicher«, sagte Lavinia. »Wie ich schon sagte, ist er als Coiffeur sehr versiert und hat sicher viele Stammkundinnen.«
    Das gedämpfte Geräusch des Türklopfers hallte durch das Haus. Mrs Chiltons feste Schritte ertönten in der Diele.
    Emeline legte ihre Serviette hin. »Möchte wissen, wer das so früh sein kann. Vielleicht ein neuer Klient, Lavinia.«
    »Eher ein alter«, murmelte Lavinia. »Er will wissen, wie es um die Ermittlungen steht.«
    Tobias sah belustigt drein. »Klienten wollen auf dem Laufenden sein.«
    Stimmengemurmel war von der Diele her zu hören. Gleich darauf wurde die Tür zum Frühstückszimmer geöffnet.
    »Mrs Gray möchte Sie und Mr March sprechen, Madam«, kündigte Mrs Chilton an.
    »Ich wusste es«, sagte Lavinia. »Nun, wenigstens haben wir endlich Neuigkeiten für sie.«
    »Allerdings.« Tobias nahm einen letzten Schluck Kaffee und stand auf. »Jetzt brauchen wir nur noch einen Beweis, der dazu passt.«
    Um zwei Uhr nachmittags stand Lavinia mit Tobias im Wohnzimmer von Mr Piere' Wohnung. Zum Glück war Mrs Chiltons Wettervorhersage nicht eingetroffen, so dass sie bei ihrem heimlichen Eindringen nicht mit triefenden Überkleidern und nassen Schuhen zu kämpfen hatten. Die Vorhänge waren zugezogen und hielten die Nachmittagssonne ab. Lange Schatten erfüllten den kleinen, ordentlichen Raum.
    Kurz zuvor war der Straßenjunge, den Tobias bezahlt hatte, damit er Mr Pierce den Tag über beobachtete, atemlos in der kleinen Parkanlage angekommen, wo Tobias und Lavinia warteten. Er meldete, dass er eben gesehen hätte, wie der Friseur mit einer großen Tasche in der Hand aus dem Haus gegangen sei, und dass ein Hausmädchen aus einem der Häuser auf der anderen Straßenseite ihm gesagt hätte, Pierce würde jeden Nachmittag um diese Zeit ausgehen und wäre nicht vor fünf Uhr zurückzuerwarten.
    »Warum weiß sie so gut über sein Kommen und Gehen Bescheid?«, fragte Tobias und suchte in der Tasche nach Geld für den kleinen Späher.
    »Ich glaube, sie hat es auf Pierce abgesehen, Sir.« Der Junge steckte die Münzen ein. »Keine Angst, ich halte an der Ecke Wache. Wenn ich sehe, dass er früher als erwartet kommt, werfe ich ein paar Steinchen ans Fenster.«
    Lavinia, die von heißer Erregung erfasst wurde und alle Pulse hämmern

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