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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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natürlich, Heiko am Dienstag wieder zu treffen und vielleicht sogar eine anerkennende Bemerkung zu meiner neuen Hose zu hören zu bekommen. Stattdessen grinste mich aber nur Thorsten an.
    »Cooles Grün! Steht dir super. Aber hast du nicht Angst, dass Toby dich mit einem Apfel verwechselt?«
    Ich würdigte ihn keiner Antwort. Allegra, die Frau Witt mir heute zum ersten Mal zuwies, fand mich zugegebenermaßen wirklich zum Anbeißen. Wobei ich nicht glaube, dass die Farbe meiner Hose daran schuld war. Allerdings war ich in dem neuen Teil nicht allzu beweglich. Zweimal hätte das Mistvieh mich fast erwischt.
    Dazu musste ich auch noch als Erste in den Sattel. In einer Abteilung mit Thorsten, Annas und Maries Mutter.
    »Ich setze dich an die Tête, Lea, sieh zu, dass du das Tempo regulierst!«, erklärte Frau Witt.
    Deshalb also der »Abstieg« in die »Versagerabteilung«. Frau Witt hoffte auf mehr Ordnung durch einen »Könner« an der Spitze. Zunächst fühlte ich mich ein bisschen gebauchpinselt. Aber das erledigte sich rasch. Allegra war absolut nicht zu halten. Ich zog genauso verzweifelt am Zügel wie alle anderen Reiter zuvor, aber sie machte, was sie wollte.
    »Tief einsitzen! Nimm sie zwischen Kreuz und Schenkel!«, befahl Frau Witt.
    Ich sollte auch noch die Schenkel andrücken? Das würde die Stute doch erst recht anfeuern! Und wenn ich mich tief in den Sattel setzte, wurde ich im Trab gnadenlos durchgeschüttelt. Das hielt ich nicht aus, ich konnte nur versuchen, den Stößen zu entgehen, indem ich mich leicht in die Bügel stellte und nach vorn lehnte. Allegra schien das als Aufforderung zu verstehen, noch schneller zu werden. Sie ging keinen Schritt mehr, sondern bewegte sich im knallharten Trab. Ich spürte nicht mal mehr das Spannen meiner Reithose.
    »Zügel kürzer!«, rief Frau Witt.
    »Noch kürzer!« Das war Heiko.
    Der winzige Freudenschauer, der mich überkam, als ich ihn an der Bande stehen sah, wurde gleich gedämpft durch den Schmerz in meiner Hand. Ich war nicht die Einzige, die am Zügel zog. Auch Allegra setzte ihre ganze Kraft ein, mir die Dinger aus der Hand zu zerren. Es tat tierisch weh, ich wusste jetzt, warum Heiko beim Reiten Handschuhe trug.
    Und dann hatte Allegra offensichtlich genug. Sie war es nicht gewöhnt, dass Reitschüler mit derartiger Energie kämpften, und sie gedachte auch nicht, das einreißen zu lassen. Ohne Vorankündigung buckelte sie plötzlich los wie ein Rodeopferd. Ich bewies allerdings wenig Talent zum Cowgirl. Diesmal rutschte ich nicht in den Sand, sondern flog in hohem Bogen und stieß mir die Hüfte an. Das tat ziemlich weh – aber zu allem Überfluss hörte ich auch noch ein reißendes Geräusch im Schritt meiner Hose. Der Gipfel der Peinlichkeit! Die Reithose riss! Ich würde Heiko praktisch nackt gegenüber stehen!
    Verzweifelt versuchte ich, mein T-Shirt lang zu ziehen, und wenn ich stand, sah man hoffentlich wirklich nichts. Aber spätestens wenn ich mich jetzt wieder in den Sattel schwingen würde, würde mein Slip unter dem Riss aufblitzen. Ich wendete Allegra von Heiko ab, während ich aufstieg, aber das bedeutete zwangsläufig, mich Thorsten zuzuwenden. Ich war knallrot, als ich wieder im Sattel saß, und fest entschlossen, mich auf keine weitere Auseinandersetzung mit Allegra einzulassen. Sollte sie doch ihr Tempo gehen! Wenn es den anderen zu schnell wurde, mussten sie selbst damit zurechtkommen. Der Rest der halben Stunde verlief dann entsprechend chaotisch. Allegra eilte und war schließlich so schnell, dass sie das Ende der Abteilung erreichte. Thorsten, der den braven Toby an zweiter Stelle ritt, hielt dagegen das Tempo und verhinderte das Schlimmste.
    »Ich hatte wirklich gedacht, du kommst besser zurecht!«, tadelte Frau Witt, als ich Allegra aufatmend in die Hände der gar nicht so begeisterten Anna abgab.
    Niedergeschlagen verzog ich mich mit Thorsten in die Mitte. Heiko wartete an der Bande. Was machte ich bloß, wenn er mich nachher wieder zu einer Cola einlud? Ich konnte auf keinen Fall mit der zerrissenen Hose durch den ganzen Stall laufen.
    Thorsten sah mich mitleidig an. »Das muss nicht so sein, Lea«, bemerkte er dann.
    »Was muss nicht so sein?«, fragte ich wütend. »Die Reitstunde? Das blöde Pferd?«
    Thorsten nickte. »Beides irgendwie. Ich wollte dich letztes Mal eigentlich fragen, ob du mitwillst. Aber duhattest ja was anderes vor. Also bin ich allein gefahren …«
    »Gefahren?«, fragte ich unkonzentriert. Allegra

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