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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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ihr steckt.“
    „ Wir waren auf Tybee Island.“
    „ Deshalb bist du so braun“, meinte Sarah fröhlich.
    „ Kyle ist gerade auf dem Weg zu dir.“
    Sie lächelte. „Dann rufe ich ihngleich auf seinem Handy an und sage ihm, dass ich bald da bin. Aber es war auch ganz nett hier mit Tom.“ Sie warf mir einen merkwürdigen Blick zu. Hatte Tom ihr irgendetwas erzählt? Bloß warum sollte er? Ich wurde noch paranoid.
    Tom räusperte sich. „Lea, ich brauch dich am Wochenende“, meinte er etwas zögerlich und rieb sich verlegen den Nacken.
    „ Wofür?“
    „ Meine Familie hat uns zum Campen eingeladen.“
    Ich sah ihn mit großen Augen an. „Campen?“, fragte ich ungläubig.
    „Hey genial“, befand Sarah und lächelte aufmunternd.
    Ich teilte ihre positive Energie nicht. Ich brauchte doch dringend Abstand. Außerdem wusste Tom schließlich, was zwischen uns vorgefallen war. Wie ratsam konnte es da sein, nun ein ganzes Wochenende intensiv miteinander zu verbringen?
    „Das ist keine gute Idee“, meinte ich. „Sicher nicht wirklich ein ganzes Wochenende, oder?“
    Tom schluckte schwer. „Doch. Wir wollten nachher los und Sonntagabend zurück sein“, erklärte er. „Das Campingwochenende war eine Idee meiner Eltern zu meinem Geburtstag.“
    „Nein“, wehrte ich entschieden ab. Ich fühlte mich etwas ohnmächtig.
    „ Aber ich habe für uns zugesagt“, wandte Tom ein.
    „ Dann sag wieder ab. Du hättest mich vorher fragen sollen.“
    „ Aber wir hatten eine Vereinbarung“, meinte er nun. Er sah Sarah etwas verlegen an und sein Blick schwenkte zurück zu mir. „Die Beziehungs-Flatrate. Weißt du noch?“, fragte er.
    „ Wir sollten das vielleicht lassen“, sagte ich.
    „ Wie bitte?“, schaltete sich Sarah nun ein. „Lea, du hast das doch mit Tom abgemacht. Er hat seinen Teil der Vereinbarung auch eingehalten“, verteidigte sie ihn und meinte damit die hundert Dollar, die ich schon erhalten hatte.
    „ Tom, ich wollte das sowieso streichen“, sagte ich nun. Ich hatte mich nicht länger von ihm bezahlen lassen wollen. Das war einfach eine äußerst ungesunde Basis für egal was. Tom sah aus, als wäre er überfahren worden. Er schaute gefühlte Minuten auf den Boden und nickte dann hilflos.
    „ Dann rufe ich wohl besser meine Mom an und sage ihr, dass es mit uns vorbei ist.“ Er wollte gehen, doch Sarah sprang in die Bresche. Und sie war eindeutig sauer. Auf mich. Huh?
    „ Das glaube ich einfach nicht, Lea!“, schimpfte sie empört. Es war selten, dass sie mich rügte. „Wann genau wolltest du denn eure Vereinbarung lösen? Etwa exakt dann, wenn er dich auch mal braucht? Wie bequem, dass du dich solange bezahlen lassen konntest.“
    „ So ist das doch gar nicht“, wehrte ich mich und kam mir trotzdem schäbig vor. „Ich wollte mir einen anderen Job suchen. Ich finde es nicht richtig, mich für so etwas bezahlen zu lassen.“
    „ Ach schau an, dass dir das jetzt einfällt. Da braucht Tom dich einmal, und du lässt ihn eiskalt runter fallen.“
    „ Sarah“, versuchte Tom sie zu besänftigen.
    „ Nein Tom. Das ist nicht in Ordnung. Wenn du so ein umwerfender Mann bist und dir das gefallen lassen kannst, bitte. Aber ich kann nicht zusehen, wie meine Freundin dich ausnutzt. Das ist nicht die Lea, die ich kenne. Das da“, sagte sie und wedelte mit ihrem Finger in meine Richtung, „ist eine Lea, mit der ich nichts zu tun haben will. Eine Lea, die andere nur ausnutzt und genau dann einen Sinneswandel bekommt, wenn man sie mal braucht, ist nicht die Freundin, die ich habe.“
    Ich sah Sarah an. „Sarah, ich...“ Sie hatte noch keine Ahnung, was gestern passiert war und jetzt deutete sie es vollkommen falsch.
    „Nein! Wenn du es beenden wolltest, okay. Aber diese Woche ist bezahlt. Und falls du es nicht für Geld machen willst, dann gib ihm seine hundert Dollar wieder. Am besten, du gibst sie ihm wieder und fährst trotzdem mit, einfach, weil du ein netter Mensch bist.“
    Sie wollte an mir vorbei, hielt dann aber noch einmal inne. „So blöd wie du muss man mal sein. Ich hoffe, du lässt hier nicht gerade einen Freund hängen, weil du morgen ein idiotisches Date mit diesem Pinocchio hast.“
    Ich schluckte. An Robert hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Aber was sollte ich darauf antworten? Seit Tom beim Verkuppeln von ihr und Kyle mitgeholfen hatte, hatte Sarah offensichtlich einen Stein für ihn im Brett. Sie hatte Tom schon vorher gemocht und mir einzureden versucht, er sei der

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