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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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abgemacht, dass wir uns Freitagabend zum Kino treffen. Aber ich kann jetzt nicht und wollte ihm bloß Bescheid geben“, erklärte ich schnell.
    Ich lächelte Tom an. Es fühlte sich kein bisschen schlecht an, mein Date abzusagen und ich wollte, dass er kein schlechtes Gewissen hatte. Das Lächeln sollte ihm das signalisieren.
    „Kino?“, fragte mich das Mädchen.
    „ Ja genau. Ich kann da nicht.“
    „ Ähm... woher kennst du Bobby noch mal genau?“, fragte sie irritiert.
    „ Ach von der Singleparty bei Miles. Wir haben uns beim Speed-Dating verabredet“, meinte ich leichthin. „Ich melde mich vielleicht Sonntag noch mal bei ihm. Kannst du ihm das sagen?“
    „ Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird“, sagte sie bissig.
    „ Wie bitte?“ Jetzt war eindeutig ich irritiert.
    „ Bobby ist mein fester Freund. Wir sind am Wochenende zusammengezogen. Ich glaube, du irrst dich in der Nummer“, erklärte sie. Doch ich hatte so das vage Gefühl, dass sie selbst nicht ganz an diese Diagnose glaubte.
    „ Oh, das tut mir leid, aber... ich glaube, wir meinen denselben. Jedenfalls wenn er Samstagabend zum Möbelschrauben bei dir war.“
    „ Was?!“
    „ Er hat gesagt, er würde seiner Schwester beim Umziehen helfen“, erklärte ich gleich. Sie sollte auf keinen Fall glauben, dass ich gewusst hatte, dass er vergeben war und es mich nicht störte, denn so eine war ich nicht.
    „ Das darf nicht wahr sein“, jammerte sie ins Telefon.
    „ Tut mir leid. Besser, du weißt es jetzt. Falls du mir nicht glaubst, dann solltest du am besten mal bei Miles anrufen. Bei ihm war die Party.“
    Tom sah mich fragend an und ich blies meine Backen dick mit Luft auf und rollte mit den Augen. Dann wedelte ich für die Vollständigkeit der Theatralik noch mit meiner Hand, so als wollte ich Nagellack trocken fächern. Natürlich half ihm das nicht wirklich weiter und entsprechend zog er die Stirn kraus. Ich war Tom gerade sehr dankbar für den Campingausflug, sonst hätte ich womöglich noch die unfreiwillige Rolle einer Zweitfreundin angenommen, falls ich in Roberts Falle getappt wäre. Einmal mehr begriff ich, dass man im Leben schneller als man dachte, dafür belohnt wurde, ein guter Mensch zu sein. Wenn ich mich nicht zum richtigen Verhalten Tom gegenüber entschlossen hätte, wäre ich in einer Popcornnummer mit Robert gelandet. Ironie, dass er ein Lügnerkostüm getragen hatte. Manchmal war an einer Kostümierung möglicherweise mehr Wahrheit als am herkömmlichen Schein. Ich hätte gewarnt sein sollen, als ich einen Pinocchio sah. Ich hätte bei der ersten spontanen Eingebung bleiben sollen, als ich dachte, ich würde ihm kein Wort glauben können.
    „Nochmals Entschuldigung. Ich äh... sag ihm, es hat sich ganz erledigt. Ich werde mich sicher kein weiteres Mal melden. Ähm. Tschüs.“
    Ich legte auf und starrte das Telefon in meinen Händen an. Dann kicherte ich etwas dümmlich. Gerade war der zweite meiner Date-Kandidaten über Bord gegangen.
    „ Lea, was ist los?“, erkundigte Tom sich neugierig.
    „ Ach, es hat sich nur herausgestellt, dass bei Pinocchios Kostüm die Nase ganz schön kaputt war. Ich meine, sie müsste doch lang werden, wenn sie funktionieren würde, oder? Der Kerl hat sie vermutlich einfach total überlastet und alle Schaltkreise lahmgelegt.“
    „ Was meinst du?“, fragte er verwirrt.
    „ Ich habe eben mit seiner Freundin telefoniert. Seiner festen Freundin, mit der er gerade erst frisch zusammengezogen ist. Letzten Samstag; am Abend als die Party war. Der hat echt Nerven!“
    „ Oh.“ Tom sah mich einen Moment perplex an. „Die Ärmste. Sicher nicht schön, das so zu erfahren.“
    Ich nickte. „Ziemlicher Scheibenkleister. Ich habe gerade eine Beziehung ruiniert.“
    „Das hat er schon ganz allein hinbekommen. Gib dir da keine Schuld, Lea.“ Dann lächelte Tom mich schief an. „Dein Date hat sich wohl damit erledigt, hm?“
    „ Allerdings.“ Ich sah Tom an und für einen kleinen Moment begann mein Herz wieder zu rasen. Ich überspielte meine Nervosität, indem ich mich ausgelassen und sorglos gab. „Also, was brauche ich fürs große Campen?“, fragte ich ihn.
    „ Warst du schon mal?“
    „ Noch nie“, grinste ich ihn an. „Du darfst alles allein machen: Zeltaufbauen, Zeug schleppen, Fische fangen und grillen, die Lagerfeuermusik. Einfach alles.“
    Er lachte leise. „Wird mir ein Vergnügen sein.“ Tom machte eine galante Verbeugung. Dann sagte er: „Du brauchst Kleidung

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