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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Vermutlich wollte er nicht nur hoffen, sondern glauben und körperlich spüren, dass wir zum Paar wurden.
    Mir gefiel diese Szenerie des Sees zwischen bewaldeten Hügeln und glitzernder Sonne ausnehmend gut. Einige Meter von uns entfernt zeichnete sich die lange schmale Holzbrücke ab, die zwei Uferseiten einer kleinen Bucht der Halbinsel miteinander verband. Ich genoss die Wärme auf meinem Gesicht. Ich spürte, wie das Boot leicht auf den Wellen schaukelte und der Fluss es mit glucksenden Geräuschen trug. Tom ruderte uns umher, bis die Sonne langsam zu heiß wurde.
    „ Ich glaube, ich bin reif für den Schatten“, meinte ich daher und öffnete träge meine Augen.
    Tom nickte. „Ich auch. Das Rudern macht es nicht besser. Ich bin ziemlich verschwitzt“, gestand er und lächelte verlegen. „Ich könnte eine Erfrischung brauchen.“
    Er sah so verdammt gut aus mit seiner glänzenden Haut. Die Muskeln waren vom Rudern aufgepumpt und traten deutlich hervor. Ich wollte ihn nur noch berühren. Innerlich gehörte er mir schon. Ich konnte das Flirten nicht mehr aus meinen Blicken lösen und war mir sicher, dass mir meine Gefühle für Tom ins Gesicht geschrieben standen. Es lag eine neue Spannung in der Luft, die schier zum Greifen war. Es mochte daran liegen, dass sich alle Anzeichen zu einer Beziehung verdichteten.
    „ Na dann“, sagte ich nervös. „Ab zu neuen Ufern. Vielleicht meint die Wunschfee es ja gut mit dir.“
    Tom schluckte schwer, hielt völlig inne in seiner Bewegung und sah mich einfach nur an, schien zu ergründen, ob ich mit meinen Worten gesagt hatte, was er sich so sehr wünschte. Er hatte Angst, ich würde scherzen, er hatte Hoffnung, ich täte es nicht. Wenn man verliebt war und das Glück zum Greifen nahe kam, raubte es einem schier den Atem. Genau das sah ich in diesem Moment auf Toms Gesicht.
    Er begann wieder zu rudern. Schnell, kraftvoll, hatte es eilig an Land zukommen. Unter seinem Schweigen brodelte es in ihm und er ließ mich nicht aus den Augen. Dann legten wir am Bootssteg an und kletterten heraus. Kaum standen wir auf den Bohlen, schnappte Tom sich meine Hand und zog mich wortlos mit sich. Seine Schritte waren zielstrebig und kannten keine Pause. Willenlos lief ich mit ihm. Mein Herz begann zu rumpeln und zu stottern, spielte verrückt wie ein bockiger Motor. Ein Flattern ging durch meinen Bauch, und meine Kehle war nicht nur von der Wärme des Sommers trocken. Wir strebten vom Bootssteg, steuerten auf den bewaldeten Schatten einer Uferböschung zu. Tom nahm mich immer weiter mit sich, eine Entenfamilie floh schnatternd vor uns ins Wasser davon. Als wir vollkommen allein waren, blieb Tom stehen und sah auf den Fluss. Er atmete schwer. Ich sah, wie die Gedanken sich in ihm türmten und seine Gefühle ihn beschäftigten. Tom brauchte Gewissheit, aber lieber behielt er seine Hoffnungen, als einen endgültigen Korb zu bekommen. Ich konnte kaum mit ansehen, wie das Abwägen gegen seinen drängenden Wunsch nach Klarheit ankämpfe. Ich kannte sie nur zu gut: die Teilung zwischen Kopf und Herz und beschloss, seinen Widerstreit zu beenden.
    „ Tom“, sagte ich und berührte ihn sanft am Rücken. Ich merkte, wie ein Schauder seinen Körper durchlief. Ich spürte die Feuchtigkeit seines Shirts vom Schweiß und fand es verlockend sinnlich.
    Ich machte einen Schritt vor ihn, sodass er mich ansehen musste. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwer. Sein Blick lag auf meinen Augen und suchte nach Erlösung. Ich trat an ihn heran und umstrich seinen Nacken mit beiden Händen, zog ihn sanft zu mir hinab bis seine Lippen kaum merklich meine berührten. Ich schloss die Augen und flüsterte atemlos seinen Namen. Immer wieder aufs Neue, ich konnte nicht damit aufhören. Es war Antwort; Sehnsucht und Zustimmung für ihn. Immer mehr begann ich in meine Worte hinein Küsse zu formen. Tom keuchte erleichtert und ungläubig, schlang seine Arme um meinen Körper und hielt mich fest.
    Noch ein letztes Mal brauchte ich Gewissheit.
    „ Tom, kommst du wirklich damit klar, von mir kein Blut trinken zu können?“, flüsterte ich.
    „ Ja, Lea.“
    „ Dann habe ich keinen Grund mehr gegen uns“, hauchte ich auf seine Lippen und strich durch sein Haar.
    „ Willst du mich?“, fragte er verzweifelt.
    „ Ja.“ Ich begann ihn hungriger zu küssen.
    „ Ich lass dich nicht mehr gehen, wenn du erst mal eingewilligt hast“, warnte er mich heiser.
    „ Ich will nicht von dir weg. Tom, ich habe mich in dich

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