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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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„Das war...“
    Wie sollte ich das bloß beschreiben?
    „Ja? Rück raus! Wie küsst er so?“, bohrte sie nach.
    Ich lief rot an. Natürlich hätte ich lügen können, aber dafür waren beste Freundinnen nicht da. Sarah wusste alles über mich und das half mir, ich selbst sein zu können. Ich wollte ihr nichts vormachen. Ganz abgesehen davon hätte sie es sowieso durchschaut. Außerdem schien sie nicht im Geringsten schockiert.
    „Also er küsst zugegeben recht gut. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil es so lange bei mir her war“, versuchte ich es zu erklären.
    „ Verstehe, du willst behaupten, deine ausgehungerten Lippen seien schuld gewesen, dass du in seinen Armen dahin geschmolzen bist und dein Fleisch willig wurde?“
    „ Bäh Sarah, nein! So doch nicht. Es war nur... verstehst du, seine Lippen sind ziemlich weich...“ Ich wurde schon wieder rot. „Lass uns das Thema wechseln“, bat ich.
    „ Auf keinen Fall. Ich habe selber keinen Freund, mit dem ich herum knutschen kann. Ich muss von deinen Abenteuern zehren. Also sag schon. Er hat weiche Lippen?“
    „ Er hat eine ganz gute Technik, würde ich sagen. Irgendwie, ich weiß nicht, elektrisierend. Vielleicht war das ja auch, weil er ein Vampir ist und ich so was noch nie vorher gemacht habe. Spiel mit dem Feuer. Tanz auf dem Vulkan. Ich meine, keine Ahnung. Zum Glück hab ich von seinen Zähnen nichts gespürt.“
    „ Und hat er seine Zunge benutzt?“
    Ich lief schon wieder rot an. „Ja. Ich hatte vorher Himbeerkuchen gegessen. Ich glaube, er fand es lecker. Jedenfalls hat er ziemlich... äh... hungrig zwischen meinen Lippen äh...“
    „Seine Zunge war in deinem Mund?“, versuchte Sarah mir auszuhelfen.
    „ Nein. Nein, das nicht.“
    „ Er hat dich also nur geleckt?“, kicherte sie.
    „ Bäh Sarah. Jetzt reicht es. Themenwechsel!“, beharrte ich. „Wieso fahren wir nicht zum Strand? Was soll das für eine Überraschung sein?“
    Sie rollte mit den Augen, ließ es aber bewenden.
    „Miles hat mich vorhin noch angerufen, gerade als wir aufgelegt haben.“ Miles war Sarahs Bruder. „Ich habe was Tolles für uns“, verkündete sie freudestrahlend.
    Nur so aus Gewohnheit ahnte ich nichts Gutes, zog aber interessiert blickend die Augenbrauen hoch und lud sie damit ein, fortzufahren. Hätte ich etwas gesagt, hätte es möglicherweise sarkastisch geklungen und am Ende täte es mir leid, weil Sarah vielleicht wirklich was Tolles hatte.
    „Wir gehen auf eine Kostümparty. Heute Abend“, erklärte sie.
    Also ich fand, das hielt sich noch im Rahmen, könnte lustig werden und so was.
    „Cool. Party klingt genau nach etwas, das ich vertragen könnte.“
    Sarah nickte.
    „Ich weiß!“, meinte sie begeistert.
    Ich fragte mich, was sie mir damit sagen wollte. War ich so übellaunig, dass ich eine Party brauchte?
    „Du bist nämlich so übellaunig in letzter Zeit, dass du eine Party brauchst.“
    Meine Augen wurden groß wie Megamurmeln. Doch Sarah plapperte schon weiter. „Und der absolut beste Knüller kommt erst noch.“
    Ich fand ja, das mit dem übellaunig war schon ein Knüller. So etwas bekam man nicht gern gesagt, selbst wenn man so am Rande diesen Eindruck von sich gehabt haben mochte. Ich machte mit meiner Hand eine drehende Bewegung, damit sie fortfuhr. Hatte ich mir den Sarkasmus möglicherweise zu früh verkniffen?
    „ Das ist nämlich keine gewöhnliche Kostümparty, sondern eine mit Speed-Dating“, ließ sie die Bombe platzen und sah mich so begeistert an wie diese Leute aus den Verkaufskanälen im Fernsehen, wenn sie einen neuen Mixer anpriesen, der mixen konnte. Man sollte es kaum glauben. Rufen sie gleich jetzt an, und sie bekommen einen blödsinnigen Ladenhüter gratis dazu. Blinzel, blinzel.
    „ Ähm...“ Ich stand möglicherweise schon wieder auf der Leitung, aber... „Warte: Wir sind verkleidet und betreiben Speed-Dating? Vielleicht täusche ich mich ja, aber wenn man schon keine Zeit hat, sich kennen zu lernen – und ich behaupte mal dreist bei fünf-Minuten-Rendezvous trifft das zu – dann ist doch das Beste immer noch, dass man wenigstens was zum Gucken hat. Du weißt schon, ob der andere attraktiv ist. Aber wenn wir uns kostümieren, sag mal: Wo ist denn da der Clou? Ich könnte genauso gut hingehen und wahllos das Telefonbuch nach Männern abtelefonieren, denn da kann ich mich auch unterhalten und höre auch die Stimme und mehr nicht .“
    „ Eine Party ist doch viel lustiger als ein Telefonbuch“,

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