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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Deal angewiesen war, könnte er versuchen, den Preis zu drücken. Monopolisten waren nicht zu unterschätzen. Aber da ich ihn für hundert Dollar geküsst hatte und nun dieses unmoralische Angebot unterbreitete, war seine Frage wohl eher rhetorisch als wirklich ahnungslos und so nickte ich unbehaglich.
    „Schau, Deine Mom konnte mich glaub gut leiden und es wäre deinen Eltern sicher recht, wenn du eine stabile und damit ernstzunehmende Beziehung hättest. Dafür wäre es doch von Vorteil, wenn du mich beibehältst, statt dir immer eine Neue für den Job zu suchen.“ Ich fand meine Argumentation stichhaltig.
    „ Weißt du Lea, ich hätte schon gern eine richtige Freundin“, erklärte er. „Ich spiele meinen Eltern eine Beziehung vor, weil ich nicht verkuppelt werden will und nicht, weil ich kein Interesse an einer festen Bindung habe. Ich bin romantisch, Lea. Ich koche gern, trage die Frau meiner Träume auf Händen und lasse für sie die Welt Kopf stehen. Ich bin aufmerksam und was ich schon länger mal sagen wollte ist, dass...“
    „ Ja Tom, das ist doch auch schön“, unterbrach ich ihn. „Aber solange du keine echte Freundin hast, könntest du doch mich nehmen.“
    Tom räusperte sich. „Lea, ich...“
    Ich hob abwehrend die Hand. „Ich weiß, was du sagen willst.“
    „ Wirklich?“ Er schien äußerst skeptisch.
    „ Natürlich. Aber ich denke, ich habe mich gestern recht gut verstellt. Deine Eltern haben sicher nicht gemerkt, dass ein Vampir für mich als fester Freund nicht infrage kommt. Sie haben mir meine Rolle abgekauft. Ich war doch überzeugend, oder nicht?“
    Tom schwieg einen langen Moment. Die Zeit dehnte sich dahin und er wirkte nachdenklich.
    „Ja, ziemlich überzeugend“, räumte er ein.
    „ Siehst du.“
    Ich strahlte ihn an. Die halbe Überredungsarbeit hatte ich schon geleistet. Ich merkte, wie sich das Gespräch nach meinen Interessen entwickelte. Nun musste ich die Angel nur noch einholen, und Tom, der Karpfen, wäre mir gewiss.
    „Du willst dich also von mir bezahlen lassen, dafür dass du überzeugend meine Partnerin spielst?“, hakte er nun nüchtern nach.
    Da sieht man es wieder: Wenn es zum Geld kommt, werden Vampire kühl und rational. Tom kam mir gleich wieder wie eine verschlossene, uneinnehmbare Festung vor. Jedes Lächeln war ihm aus dem Gesicht gewichen, ganz der Businessmann.
    „Sagen wir so, ich würde gerne meine Miete auf diese Weise begleichen. Und falls du mich mehr als zweimal brauchst, dann wäre ein kleines Extra nicht schlecht.“
    Er atmete tief durch und rieb sich die Stirn.
    „Mein Angebot sieht folgendermaßen aus: Du bekommst von mir als Festbetrag monatlich vierhundert Dollar dafür, dass du meine Freundin spielst, wann immer ich es möchte; ob es achtmal im Monat ist oder keinmal. Von diesen Vierhundert ziehe ich die Miete ab, sodass du ab sofort zweihundert Dollar monatlich von mir erhältst und gleichzeitig mietfrei wohnst. Bist du einverstanden?“
    „ Ähm...“
    Ich überlegte. Festbetrag? Wenn er mich öfter als viermal brauchte, zahlte ich sozusagen gehörig drauf. Andererseits könnte es genauso gut positiv für mich laufen, wenn seine Eltern mal nicht da waren und er ganz auf mich verzichten konnte. Summa summarum kam es wohl langfristig betrachtet aufs Gleiche, denn der Durchschnitt würde Fluktuationen in die eine oder andere Richtung ausgleichen. Dafür hatte ich ein gleichbleibendes, regelmäßiges Einkommen, mit dem ich fest rechnen und planen konnte. Das war nicht schlecht.
    „Wann bekomme ich die Zweihundert?“, erkundigte ich mich.
    „ Heißt das, mein Vorschlag sagt dir zu?“ Tom konnte schrecklich nüchtern sein.
    „ Wir müssten noch ein paar Details klären, aber im Großen und Ganzen bin ich einverstanden.“
    Er kam augenblicklich auf meine Frage zurück. „Du erhältst je hundert Dollar alle zwei Wochen.“
    „Im Voraus?“, hakte ich nach. „Miete habe ich auch im Voraus entrichtet.“
    Tom nickte emotionslos. „Du bist echt pleite, oder?“
    „Ja.“
    „ Zwar hast du gestern eigentlich die erste Rate bekommen, aber ich bin bereit, das heutige Abkommen als Beginn zu werten.“
    Meine Augen strahlten, als er seine schwarze Brieftasche aus der Hose zog und aufklappte. Dann zählte er mir hundert Dollar ab und legte sie auf den Schreibtisch. Ich lief auf ihn zu und wollte schon danach greifen, als Toms Hand vorschnellte und sich um mein Handgelenk schloss.
    „Warte Lea“, sagte er. Ich sah ihn nervös an. Es

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