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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Und dieses spitzbübische Funkeln in den Augen, die Grübchen, wenn er lächelt und sein Mund ist traumhaft sinnlich. Diese Lippen sind fantastisch“, schwärmte sie.
    Mein Mund begann zu prickeln, als mir Toms Kuss in Erinnerung schoss und ich konnte nicht verhindern, dass meine Wangen rosa wurden.
    „ Du stehst auf Tom?“, fragte ich Sarah entsetzt.
    Sie lächelte süß und unschuldig.
    „Nein“, meinte sie mit gesenkter Stimme. „Aber ich dachte du .“
    Ich fiel aus allen Wolken. Dabei hatte ich gar kein Engelskostüm. Ironie, oder?
    „Ich?“, krakelte ich heiser.
    Sie nickte. „Ja genau.“
    „Aber er ist ein Vampir !“
    Sarah rollte mit den Augen. „Gott Lea. In welchem Jahrtausend lebst du eigentlich? So borniert kannst du doch nicht sein. Und solltest du das wirklich für einen Nachteil halten, so wäre das nur ein einziger winziger Punkt, der es gegen eine Armada von guten Gründen aufnehmen muss.“
    „Die spanische Armada wurde vernichtend geschlagen von einer Untermacht an Schiffen. Masse allein reicht eben nicht“, unterrichtete ich sie.
    „ Lea, du hast mir doch von eurem Kuss erzählt und deine Wangen wurden dabei rosa. Genau wie jetzt, als ich von Tom sprach. Du bist verknallt.“
    „ Das nimmst du zurück! Bin ich nicht! Nie, nie im Leben, hörst du!“, verwehrte ich mich.
    Sarah kicherte. „Uh oh. Ich halte das für einen ziemlich heftigen Emotionsausbruch dafür, dass ich nur danebenliegen soll.“
    „Das ist pervers. Er trinkt Blut. Ich reagiere nur so, weil es völlig eklig ist.“
    „ Dann hast du dir noch nie den Finger in den Mund gesteckt, wenn du dich geschnitten hast?“
    „ Das ist überhaupt nicht dasselbe.“
    „ Ach nein?“, fragte sie belustigt.
    „ Nein. Ich habe mich nicht absichtlich geschnitten, um mir ein Schlückchen zu genehmigen und schon dreimal nicht habe ich an anderer Leute Wunden geschlabbert. Stell dir nur vor, dass Tom sich in einen verbeißt!“, versuchte ich es ihr zu verdeutlichen.
    „ Du meinst, wenn ihr nackt aneinander liegt, sein heißer Bauch an deinem Rücken, sein kräftiger Leib auf deinem, und eure erhitzten Körper mit einem sinnlichen Schweißfilm überzogen sind und er dich beißt, während er dich...“
    „ Sarah!“
    Ich schrie förmlich auf und hielt mir entsetzt die Ohren zu. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich wollte dieses Bild nicht sehen. Aber sie hatte es schon gezeichnet. Und selbst unter geschlossenen Lidern sah ich Toms nackten Körper, dieses Mal auch ohne Badehose, mit einem muskulösen Hintern, sah, wie sich seine Pobacken anspannten, wenn er vor- und zurückstieß, glaubte sein Stöhnen förmlich zu hören, als wäre sein Mund wirklich auf meinen Nacken gepresst.
    „Oh Gott, nein!“, wimmerte ich und versuchte diese Fantasie von ihm und mir – nackt! – in flackerndes, orange schimmerndes Kerzenlicht getaucht aus dem Kopf zu bekommen.
    Sarah lachte und ich hörte Tom fragen: „Gibt es etwas, ihr zwei?“
    Ich riss die Augen wieder auf und sah ihn wütend an, als wäre diese Vision in meiner Hirnrinde allein seine Schuld.
    „ Nein, hier gibt es nichts für dich, Tom! Überhaupt nichts!“
    Ich marschierte an den beiden vorbei zur Umkleide, um zu sehen, wie mir Schneewittchen stand. Ich hörte Sarah hinter mir prusten und stellte mir geradezu vor, wie sie ihre Hand tröstend auf Toms Arm legte als sie sagte: „Ach Tom, nimm es nicht persönlich... oder vielleicht ja doch.“
    Hahaha, Sarah! Das ist nicht komisch. Ich hatte keine Ahnung, welche Geschichte sie ihm auftischte, denn ich verwandelte mich in Schneewittchen um Sarah, meiner Nemesis, zu entfliehen.

    Ein wenig später standen wir an der Schwelle zur Kostümparty. Also trat ich hindurch und fand mich in einem Raum voller verkleideter Menschen wieder. Ich muss sagen, sie alle bewiesen Fantasie. Ich entdeckte die Schneekönigin, den Matrixmann, Captain Kirk und Captain Picard, mindestens drei Cinderellas, die Blues Brothers, Pinocchio, dem ich beim Speed-Dating kein Wort glauben würde, einen Mönch, bei dem ich mich fragte, wieso er sich auf eine Flirtparty verlaufen hatte, Frau Holle, den bösen Wolf – rrrrrrr – der sah etwas spannender aus. Marilyn Monroe stand neben Elvis Presley, zwei Tote hatten sich also schon gefunden, und allerlei andere wuselten noch herum. Neben mir standen mein Vermieter Dracula und meine beste Freundin Alice im Wunderland.
    Tom beugte sich zu mir und fragte zuckersüß: „Einen Apfel, die Dame?“
    Dann zauberte er

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