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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Tag hatte für mich mit einem Rundum-sorglos-Paket begonnen.
    Gleich würde Sarah klingeln, mit mir zum Strand fahren und große Augen machen, wenn ich ihr erzählte, wie wunderbar einfach mein Monatssaldo sich gerade um Vierhundert erhöht hatte.
    Ich schlüpfte in ein knappes sommerliches Strandkleid, kämmte mein welliges blondes Haar und suchte im Bad nach einem Glosse. Ich hätte beinahe nach Himbeere gegriffen, aber dann fiel mir ein, dass ich es gestern getragen hatte, als ich erpresst wurde und noch vielmehr als ich geküsst wurde. Meine Wangen wurden rot. Oh Mann, was hatte ich da nur getan? Es klingelte an der Tür und damit riss Sarah mich glücklicherweise aus meinem Gedankengang.
    „ Ich gehe schon“, trällerte ich, damit Tom nicht ankam und schwang gleichzeitig die Tür auf. Sarah stand grinsend vor mir und beäugte mich von oben bis unten.
    „ Hallo Lea. Wow, du siehst ja heiß aus. Da kann nicht mal die Außentemperatur mithalten.“
    „ Danke. Du schaust auch blendend aus. Hast du deine Badesachen unten gelassen?“, fragte ich sie nun, da ich keine Tasche sehen konnte.
    Sarah war etwas größer als ich und super schlank. Sie hatte grüne Augen und braunes Haar. Sie sah wie ein Model aus, aber ich hatte dennoch nie Komplexe in ihrer Nähe, denn wir verehrten uns neidlos gegenseitig.
    „Ach wegen dem Strand. Das klappt nun doch nicht“, bemerkte sie. „Ich habe was anderes für uns. Eine Überraschung. Aber erst will ich wissen, was du mir Supertolles zu sagen hast.“
    Ich spürte, wie Tom hinter mir auftauchte. „Hallo Sarah, komm doch rein.“
    Er sah mich an, als hätte ich darauf von alleine kommen können.
    „ Hallo Tom“, meinte meine Freundin fröhlich und ging an mir vorbei.
    Ich machte die Tür zu und schnappte mir Sarahs Arm. „Tschüs Tom“, sagte ich und zog meine Freundin zum Balkon. Ich musste ihn wirklich nicht dabei haben. Sarah sah mich fragend an, entgegnete aber nichts, sondern winkte nur als wir ihn stehen ließen. Sie musste nicht wissen, worum es ging, um mir zu vertrauen. Wir machten es uns auf dem Balkon gemütlich und ich zog die Glastür fest zu, damit Tom keinen Anfall von Spionage bekommen konnte. Schon gar nicht, da er Teil des Gesprächsthemas sein würde.
    Sarah streckte sich auf eine Balkonliege, seufzte und fragte mich dann: „Wieso haben wir Tom gerade stehen lassen?“
    „ Ich muss dir was über ihn sagen.“
    „ Uh, klingt spannend. Ich steh auf Tratsch. Schieß los. Was hat das süße Früchtchen ausgefressen?“
    Ich sah sie irritiert an. „Gott Sarah, er ist Vampir und mein Vermieter.“
    „Klar. Also was ist los?“
    Sie räkelte sich faul. Ich legte mich auf die zweite Liege neben sie und überlegte, wie ich es am besten sagen sollte.
    „Also Tom und ich haben noch eine weitere Vereinbarung als nur Miete.“
    „ Die da wäre?“
    Sarah stützte sich neugierig auf einen Ellbogen und sah mich interessiert an.
    „Ich spiele für vierhundert Mäuse im Monat seine Freundin.“ Ich versuchte, nicht zu kichern. Es war beinahe so gut wie zu sagen :» Ich habe den Weihnachtsmann oben auf dem Dachboden versteckt. Der macht nur noch uns Geschenk e« .
    „ Bitte? Was meinst du mit Spielen?“
    „ Vor seinen Eltern, nicht in echt. Die denken, er hat eine Freundin. Also bezahlt er mich dafür, dass ich so tue, als ob ich das wäre.“
    „ Himmel, ist das wirr. Wer macht denn so was? Wozu?“
    „ Also seine Eltern scheinen eine kleine Geschmacksverirrung bei Kuppelversuchen zu haben und um sich das Thema vom Hals zu schaffen, hat er eine feste Freundin erfunden. Da es langsam merkwürdig wurde, dass er sie nie mitbrachte, haben wir nun einen Deal abgeschlossen. Stell dir vor: Er zahlt mir Vierhundert!“
    Sarah grinste. „Aha. Na gut, er ist offensichtlich reich und in was Blödes rein geschlittert. Also so viel Geld nur dafür, dass ihr fromm Händchen haltet. Nichts weiter?“
    „Im Prinzip schon“, meinte ich etwas leise.
    Sarah begann zu kichern. „Ich will alles wissen, das du mir verschweigst. Du enthältst mir hier doch gerade den spannenden Teil vor, oder?“
    „Weißt du, seine Eltern sind merkwürdig“, grübelte ich vor mich hin.
    „ Essen sie kleine Kinder?“, witzelte sie.
    „ Nein, sie haben einen Mistelzweig.“
    „ Hä?“
    „ Wir standen versehentlich drunter und äh ja... also Tom hat mich geküsst.“
    Sarah kreischte freudig auf. „Jetzt wird’s spannend! Erzähl.“
    „Das ist gar nicht spannend“, dementierte ich.

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