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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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meinte Tom grinsend und hob seinen Zeigefinger, als wollte er eine Bestellung bei einem Kellner aufgeben.
    „ Das lohnt sich definitiv. Da hättest du bei Glücksrad gleich sechsmal das Blinken.“ Ich dachte nach. „Ich habe kein einziges O im Namen“, stellte ich fest.
    „ Ich habe eins“, meinte Sarah fröhlich.
    „ Ich habe auch nur eins“, erinnerte Tom. „Ich heiße schließlich Tilly und nicht Locorotondo.“
    „ Wenn du es dir aussuchen könntest, welchen Namen würdest du nehmen?“, wollte ich wissen.
    „ Tilly. Da habe ich mich ein ganzes Leben lang dran gewöhnt.“ Er zwinkerte vergnügt.
    „ Spricht sich auch leichter“, stimmte Kyle ihm zu, der ebenfalls kein O aufweisen konnte.
    „ Also ich finde so einen italienischen Namen schon irgendwie toll“, meinte Sarah nachdenklich. „Da steckt so viel Feuer und Amore im Klang. Ich heiße nur Jones.“
    „ Ich finde, Jones ist ein cooler Name“, erklärte Kyle netterweise. „So heißt ein berühmter Archäologe.“
    „ Was hat er ausgebuddelt?“, wollte Sarah wissen.
    Kyle grinste. „Den heiligen Gral zum Beispiel. Oder den Tempel des Todes. Oder die Bundeslade. Oder den Kristallschädel. Ich zeige es dir gern im Fernsehen.“
    Sarah lachte. „Ach der Archäologe.“
    „ Indiana Jones ist cool“, fand Kyle.
    Tom und ich schmunzelten und fröhlich an.
    „Ich habe auch kein O im Namen“, meinte Kyle. „Aber das macht nichts, weil ich noch nicht mitbekommen habe, dass O der gefragteste aller Buchstaben ist. Ich für meinen Teil bin mit meinem Namen genauso zufrieden wie Tom. Kyle Kavanagh hört sich völlig okay an. Hab mich an den Klang länger als ein viertel Jahrhundert gewöhnen können. Erfüllt zudem vollauf den Zweck der Identifikation.“
    Ich rollte mit den Augen. Irgendwie fühlte ich mich älter, als ich war, wenn Kyle sich so ausdrückte. Ich war vierundzwanzig. Das ist total jung. Aber wenn man es in Relation mit einem Jahrhundert nannte, selbst wenn man es viertelte, klang es alt.
    Dann musste ich lachen. Alle sahen mich irritiert an, doch ich wehrte kopfschüttelnd ab.
    „Alles bestens“, meinte ich nur.
    Sarah blickte mich misstrauisch an und ich grinste unverhohlen, denn sie war der Grund für mein Lachen oder besser gesagt die Kombination aus ihr und Kyle. Denn wenn Sarah nicht aufpasste, würde es sich definitiv für sie lohnen, ein A zu kaufen. Würde sie einmal meine Schwägerin sein, hieße sie Sarah Kavanagh, was beinahe so viele As aufweisen konnte, wie Toms italienischer Name Os fasste.
    Mir fiel auf, dass ich Colins Nachnamen gar nicht wusste, um seinen Namen an meinem zu testen. Ich würde ihn fragen, wenn er sich meldete. Allerdings würde ich ihm den Grund für die Frage nicht verraten. Man konnte Männer durchaus verschrecken, wenn man noch vor dem ersten Kuss, den Familiennamen festlegte. Ich gebe zu, andersrum würde es mir genauso gehen.
    Wir verputzten Toms köstliches Essen. Der Wein heiterte uns auf, die Kerzen und die Musik verströmten italienische Leichtlebigkeit und unsere gefüllten Mägen ließen uns seufzen.
    „Komm Lea“, sagte Tom daher und hielt mir die Hand hin. „Wie wäre es mit einem kleinen Verdauungstänzchen?“
    Er zwinkerte mir zu und dachte ohne Zweifel an unseren sahnigen Lambada. Ich nickte und stand auf, ließ mich von seiner kräftigen Hand hochziehen. Es tat gut zu Stehen und ich streckte kurz meine Glieder. Tom zog mich an sich heran, denn die leise plätschernde Musik im Hintergrund, die nun Grundlage unseres Tanzes wurde, war sanft und melodisch und lud zu einem geruhsamen Stehblues ein. Nachdem ich mich fertig geräkelt hatte, flüsterte Tom an mein Ohr: „Na, da haben wir hier wohl noch ein zweites Kätzchen neben Sarah. Daher die Vorliebe für Schlagsahne.“
    Ich kicherte. „Miau.“
    Tom lächelte und betrachtete mich herzlich. Er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Ich fragte mich, wo in diesen Momenten immer all die vorwitzigen Strähnen herkamen, die nur da zu sein schienen, damit Tom sie aus meinem Gesicht streichen konnte. Seine Fingerkuppen streiften über meine Haut. Mir war warm und wohlig vom Wein und so sehr Toms Berührung auch zärtlich war, spürte ich doch deutlich, dass es eine sehr männliche Hand war, die über meine weiche Haut glitt. Sicher wollte er die geplante Pärchenstimmung vorleben. Sollte mein Bruder doch denken, was er wollte. Ich linste nicht rüber, aber ich konnte mir seine tellergroßen Augen vorstellen. Der Gedanke

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