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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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entgegen bringen würde, eindeutig eine wesentlich verschwitztere war. Ich grinste und schüttelte den Kopf. Ich wollte mir meinen Bruder einfach nicht beim Sex vorstellen. Ich umarmte Sarah und drückte sie beherzt.
    „ Kyle ist einmalig. Du hast dir einen der besten Männer dieser Erde gesucht. Ich bin so froh.“
    „ Du willst wahrscheinlich nichts davon hören, aber es war toll mit ihm.“
    „ Du hast Recht“, stimmte ich ihr zu. „Ich will da wirklich nichts von hören. Genießt es einfach.“
    Sarah sah mich eingehend an. „Was macht die Liebesfront bei dir?“, wollte sie schließlich wissen.
    Ich seufzte.
    „ Hey, was ist los?“, fragte sie besorgt.
    „ Colin hat die ganze Woche keine Zeit“, sagte ich.
    Sarah runzelte die Stirn. „Colin?“
    „Ja. Er hat vorhin angerufen und viel zu tun.“
    „ Deswegen bist du geknickt? Das ist doch halb so wild. Bist du sicher, dass du nicht aus einem anderen Grund bedrückt bist? Du bist in letzter Zeit so durcheinander und betrübt. So oft sehe ich dich, wie deine Augen traurig schauen; völlig melancholisch. Das ist doch gar nicht deine Art.“
    Ich wusste es doch selbst nicht. Natürlich spürte ich, dass ich innerlich aufgewühlt war. Aber woher diese Unruhe kam, erschloss sich mir nicht so ganz. Sarah hingegen strahlte wie ein Sonnenkind. Das war nicht erst so, seit sie mit Kyle aufgewacht war. Sie war einfach immer ausgeglichen und heiter.
    „Wo hast du nur deine gute Laune her?“, fragte ich Sarah. „Ich denke manchmal, nichts kann dich aus deiner Bahn werfen.“
    „ Ach, das ist ganz einfach“, meinte sie leichthin und lächelte mich an. „Ich habe erkannt, dass du im Leben nur glücklich sein kannst, wenn du dich selbst achtest und sympathisch findest. Wer willst du sein? Und wenn du dich selbst gefunden hast, dann umgibst du dich doch mit Leuten, die dich mögen wie du bist, so wie du dich wohlfühlst, und nicht mit solchen, die dich ändern und verbiegen wollen. Deswegen bist du doch auch mit mir befreundet, weil du weißt, dass ich dich lieb habe, auch wenn du mal einen Fehler machst, auch wenn du mal nicht alles kannst, alles weißt, alles verstehst, oder was auch immer. Du magst mich, weil du dich bei mir nicht verstellen brauchst und du selbst sein kannst.“
    Ich nickte. „Das und weil du lustig bist.“
    Sie schmunzelte. „Das ist sehr großzügig von dir.“ Sarah griff nach meiner Hand. „Jetzt denk nach Lea, denn es ist gar nicht so schwer; Freundschaft und Liebe suchen dasselbe. Bei welchem Mann fühlst du dich am wohlsten, wer schätzt dich am meisten, nimmt dich am Bedingungslosesten, liebt dich als der Mensch, der du bist, wenn du dich selbst liebst?“
    „ Du liebst dich also?“
    „ Klar, ich finde mich toll.“ Sie zwinkerte mich fröhlich an. „Du dagegen bist kreuzunglücklich. Und ich glaube, das müsste eigentlich gar nicht sein.“
    „ Was soll ich denn tun?“, meinte ich ratlos.
    „ Ich glaube, du stehst dir nur selbst im Weg. Sonst ist der breite Asphalthighway ins Glück völlig frei. Aber du hast Straßensperren aufgebaut. Nebenbei bemerkt total unsinnige Absperrungen.“
    „ Was meinst du?“ Ich zog die Stirn kraus.
    „ Tom.“ Sie sah mich überzeugt an.
    „ Tom?“
    „ Mensch Lea, du bist doch vollkommen in ihn verliebt. Und vor lauter Panik hängst du überall dickes Absperrband hin auf dem riesengroß Vampir steht. Ich kann dir nicht einreden, das sei erotisch, wenn du es nicht so siehst. Ich meine, vielleicht lasst ihr den Teil mit dem Beißen einfach weg und er knabbert bloß so liebevoll an deinem Nacken ohne alles. Tom will eine Beziehung mit dir, er sucht kein Restaurant in seinem Bett.“
    „ Ich bin nicht verliebt“, beharrte ich.
    Sie lachte kurz auf. „Der war gut. Ich habe dich gestern Abend mit ihm gesehen. Ich habe euch beobachtet. Kyle übrigens auch. Ihr habt ein hervorragendes Gesprächsthema für uns abgegeben, da war Knistern vorprogrammiert. Die Art wie ihr euch anseht macht eure Gefühle füreinander so offensichtlich. Ich glaube, Tom wartet nur darauf, dass du ihm ein Zeichen gibst, dass dir all sein Vampirsein egal ist, du deine Vorurteile über Bord geworfen hast und einfach in seinen Armen versinken willst.“
    „Ach quatsch. Tom bezahlt mich dafür, dass ich seine Freundin spiele. “
    Ich breitete hilflos die Hände auf dem Tisch aus.
    „Das denkst du also?“, fragte sie mich.
    „ Ja.“
    „ Falsch. Tust du nicht. Ich verrate sicher keine Staatsgeheimnisse, wenn ich

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