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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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Sau
    In der Sonntagsschule spendete ich mein ohnehin knappes Taschengeld für die hungernden Negerchen in Afrika (die nannte man damals so, und die Sammelbüchse nannte sich Nickneger, ein schwarzer Kerl, der nach Münzeinwurf dankend mit dem Kopf wackelte). Generationen später hungern sie immer noch, die Afrikaner. Nur die Despoten und ihre Bankkonten wurden noch fetter. Sie ärgern sich, zucken mit den Schultern? Man muss gar nicht so weit suchen, um schwarze Löcher zu finden. Da der deutsche Baron mit Wohnsitz in der Schweiz, der FDP und CSU sechsstellige Wahlkampfbeiträge spendet. Diese danken umgehend durch die Mehrwertsteuerreduktion bei leeren Kassen für Hotels. Dumm nur, dass dem Baron eine Hotelkette in Deutschland gehört. Warum sollten wir, auf Effizienz und Effektivität getrimmt, nicht mit schwarzen Kassen die Landschaft pflegen? Es weiß ja niemand davon (auch kein Vorstand, der sonst konsequent dafür sorgt, dass jedes Mittagessen des Prokuristen Grantlhuber abgezeichnet wird) – vor allem, wenn es sich um Milliardenbeträge handelt. Siemens und Konsorten lassen schmierig grüßen. Und was beim Kraftwerkverkauf an Hottentotten zum Erfolg führt, wird ja bei internen Machtkämpfen auch zu Potte führen: Kiss my ring und ich spende dir Hoffnung.
    Vgl. > Der Gierige
    Der Schamlose
    Ein Entgrenzer, der weder Scham noch Wahrheit kennt.
    Der Schaumschläger
    »Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.« 28 Wir reden hier vom Worthülsenakrobaten, der politisch korrekt mit Schaumsprache sich vor klaren Aussagen drückt. Er findet etwas »spannend« (= langweilig), »interessant« (= das pure Gegenteil), »herausfordernd« (= problematisch), »ehrgeizig« (= unmöglich), »grenzwertig« (= unzumutbar), Lehrer bezeichnen Schüler als »intellektuell herausgefordert« (= strohbohnendumm), Juristen erklären Ihnen den Unterschied zwischen »Besitzer« und »Eigentümer«, Ärzte von »wir konnten die Blutungen nicht mehr stillen« (= Patient ist leider gestorben). Und dass das Leben ohnehin zu kurz ist, wird Ihnen der Statistiker mit dem »exponentiellen Zerfallsprozess hin zum sozialverträglichen Frühabsterben« erklären.
    Der Schelm
    Vgl. > Der Übeltäter
    Das Scheusal
    Ein hässliches, gefährliches, grauen- und ekelerregendes, abstoßendes Ungetüm. Kurz, ein Ungeheuer und Monstrum, das Abscheu und Entsetzen erregt. Auch genannt (wie immer schön alphabethisch): Amokläufer, Barbar, Berserker, Bestie, Biest, Bock, Bösewicht, Choleriker, Drache, Flegel, Fiesling, Gauner, Grobian, Großkotz, Halunke, Hexe, Holzkopf, Kackbratzen, Kanaille, Luder, Lümmel, Lumpenhund, Moloch, Nervensäge, Raubein, Raufbold, Rohling, Rüpel, Schelm, Schlange, Schreckensbild, Schuft, Schurke, Schweinehund, Sonderling, Spitzbube, Strolch, Sünder, Teufel, Tobsüchtiger, Tunichtgut, Übeltäter, Ungeheuer, Unmensch, Untier, Widerling, Wüstling, Wüterich. Kurz, ein Mensch mit besten Voraussetzungen zur Beförderung zum Boss.
    Der Schnorrer
    Vgl. > Der Schwätzer
    Das Schlitzohr
    Damals, als die Ehre noch was bedeutete, wurden Betrüger mit einem Schlitz im Ohr bestraft. Dieses Schandmahl half, Ehrenmänner in Zukunft davor zu warnen, dass sie es mit einem Unehrenhaften zu tun hatten. Die Aufnahme in höhere Kreise blieb ihm so verwehrt. Heute ist dies ganz anders. Schlitzohrig zu sein, ist eine Führungsqualität, das Gegenüber über den Tisch zu ziehen und die dabei entstehende Reibung als menschliche Wärme zu verkaufen, ist Voraussetzung für die Aufnahme in höhere Führungsweihen. Ein ausgekochtes Schlitzohr zu sein, ist positiv clever und bedeutet, ein guter Geschäftsmann zu sein. Ein Beispiel? Ein Europa-Zuständiger eines internationalen Konzerns musste die Mitteilung an eine Ländergesellschaft überbringen, dass die Aktivitäten im Land eingestellt werden, und sämtliche Mitarbeitenden entlassen. Nach dem ersten Schock wandte er sich an die Anwesenden und sagte, er brauche drei »Freiwillige«, die ihm bei der Abwicklung der Firma helfen würden. Das braucht Chuzpe.
    Der Schneepflug
    Achten Sie mal darauf: Wenn der Boss durch den Betrieb geht, schiebt er oft einen virtuellen Schneepflug vor sich her. Die Leute flüchten hinter die Gestelle und mimen die Beschäftigten, sie verstecken sich hinter Maschinen oder bücken sich über Pläne.
    Das Schreckensbild
    Wann macht man wirklich Karriere? Richtig, nach 19 Uhr, denn: Nur die Harten kommen in den Garten.
    Der

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